Javiers Geburtstag - Jazz & Holliday

Freitag 16.4. - Villa Batista - Havanna Cerro

Jazz atmet tief durch. Die Arbeit an der Party hatte sie diese Woche deutlich mehr Kraft gekostet als die letzten Jahre.
Sie arbeitet in letzter Zeit deutlich lieber mit der Runnergruppe zusammen als den Kleinkram der Batistas hinter ihnen her zu räumen. Das darf sie sich aber natürlich unter keinen Umständen anmerken lassen.
Rund 200 Securitys verschiedener Dienste sind in und um der Villa Batista im Einsatz.
Es würde sie nicht wundern wenn Tower hier irgendwo rumwuseln und gratis Bier abgreifen würde.

In den Vorgarten und Bereiche des Erdgeschosses kommt eigentlich jeder rein der Javier ein Geschenk stellt und nicht bei den Securitys stark auffällt. Was schwer ist, schließlich gibt es einen sehr beliebten “bewaffneten Sektempfang”.

In den ersten Stock schaffen es Freunde und Geschäftspartner und solche die es werden könnten. Der zweite Stock ist der Familie Batista vorbehalten. Überwiegend andere Patriarchen der Familie, die zusammen in Erinnerungen schwelgen und sich ungezügelt an den Robustos und sündhaft teuren Getränken bedienen.
In den 3. Stock schaffen es nur die engsten Freunde Javiers und seine liebsten Mädels aus dem Sugarcane Cloud. In lauschiger Atmosphäre wird sich betrunken und die Damen angegafft. Javier zieht sich den gesamten Abend schon hier hin zurück.

Aktuell werden die Geschenktüten im ersten Stock verteilt. Auch der Inhalt dieser Goodiebags schwankt je nachdem auf welche Stufe man zugelassen wird.
Jede einzelne hatte Jazz organisiert und beim Befüllen geholfen. Sie gähnt und greift sich ein Glas mit Champagner von einem vorbeigehenden Kellner.
Ihre Exfreundin Kiara die in einer Boutique in der Stadt arbeitet war mal wieder mit einer Karte für den ersten Stock davon zu überzeugen gewesen ihr ein traumhaftes Kleid zu leihen.
Dunkelgrüner Samt, eng, ausgeschnitten und kurz. Nicht zu vulgär für ihr Alter, aber dennoch “eine würdige Vertretung der Familie”, wie Javier es gerne nennt wenn sie mal nicht in Yoga-Hose mit Säbel anzutreffen ist.
Sie führt den ganzen Abend schon im ersten Stock belanglosen Smalltalk mit entfernten Bekannten mit tief ausgeschnittenen Hemden und glatt gewachster Brust. Gerade erläutert sie zum 200. Mal wieso sie plötzlich zwei Monate verschwunden war und bekommt zurück was das für Javier doch für ein furchtbarer Verlust gewesen sei. Auch die Nutzung ihrer Lebensschuld für einen Festländer der jetzt als Javiers Runner-Schoßhündchen fungiert, zog schnell seine Runden. Ein Augenrollen ist mittlerweile schwer zu unterdrücken, als sie plötzlich ein Tippen auf ihrer Schulter spürt.
Sie fährt herum und reißt die Augen auf.
“Fuck Vac… Holliday was machst du hier?!” Vor ihr steht grinsend Holliday, der schon allein dadurch auffällt dass er der einzige Mann ist der nicht sein Hemd bis zum Bauchnabel geöffnet trägt oder nach Moschus riecht.
“Guck doch nicht so schockiert. Das hier ist das Runnerevent des Jahres und ich bin Javiers persönlicher Ansprechpartner für scheiß-Jobs. Broker ist auch unten, aber wenn du mich fragst guckt der nur die halbnackten Männer an.” Er lacht. “Ich hab drei Jobangebote beim Treppe hoch laufen bekommen. Außerdem… hast du in die Geschenktüten geguckt? Da ist ne Betäubungsgranate drin und EMP Kram! Datenwanzen…ein kleines Parfum…eine schöne Postkarte auf Papier…Zigarren… Und keine Ahnung was das hier ist, aber es sieht spannend aus!” weiterhin lachend wedelt er mit der gebrandeten Papiertüte vor ihrer Nase rum.
“Das ist ein Taschenspiegel. Schenk ihn Nayad, die freut sich. Sei froh dass du nicht in den Dritten kommst, da gibts Kondome, Gleitgel und ein Mädchen oder Chico nach Wahl.”
“Was?!” - “Ay, die Mädchen prügeln sich fast um die Jobs, da brauchst du kein Mitleid haben. Die bekommen diesen Abend mehr Trinkgeld als du in einem Jahr über die Grenze schmuggelst.”
Holliday schüttelt den Kopf. “Ihr wisst wirklich wie man Partys feiert. Und hier hast du gewohnt als die Tibidabo kaputt war? Plötzlich habe ich gar kein Mitleid mehr mit dir.” Er lässt seinen Blick durch den gewaltigen Wohnkomplex aus Glas, Beton und Prunk schweifen.
“Wo treibt sich der Mann der Stunde denn rum? Ich hab das Gefühl ich sollte ganz woanders sein.”
“Na wo wohl? Ganz oben. Das ist übrigens auch der einzige Ort an dem hier gute Geschäfte über die Bühne gehen. Alles andere sind nur Peanuts. Wobei… “ sie deutet auf einen in einer Ecke stehenden dicken Mann. “Alonso hat immer gute Jobs. Aber sehr Wetwork-lastig. Nicht unbedingt was für jeden.”
“Konntest du schon was zu den Zobop rausfinden?”
“Nicht viel. Die meisten werden erst nach Mitternacht gesprächiger.”
Eine stark parfümierte und freizügig angezogene junge Dame tritt an Jazz heran. Ihr Blick leicht verklärt.
“Hier ist korrekt. Ich suche Mäuse. Habe hunger.”
Jazz rollt mit den Augen. “Ich hab dir doch gesagt du sollst das nicht mehr machen Medusa!” die auf den Schultern der Dame abgelegte Schlange kriecht auf Jazz Schulter und erwidert:
”Wussten Sie: Spitzhörnchen sind die Alkoholiker des Tierreichs. Sie ernähren sich von Palmensaft, der vier Prozent Alkohol enthält.”
Die leicht bekleidete Dame blinzelt etwas und huscht dann zurück zum Aufzug aus dem sie gekommen war.
“Bis grade war die Schlangenshow im Dritten. Da verleihe ich sie immer. Aber nur wenn sie sich benimmt!” Jazz schaut die Schlange böse an.

Holliday lacht und schüttelt den Kopf, dann schnappt er sich eine große Flasche Champagner von einem Tisch und greift Jazz am Arm.
“Komm du brauchst eine Pause von dem hier. Hat man hier irgendwo Ausblick?”
“Du willst mich auf der Party, mit der ich versuche zu vertuschen dass du mich entführt hast und ich meine Lebensschuld für dich geopfert habe, entführen?”
“Ich habe dich nie entführt. Du bist freiwillig in Seattle einmarschiert und wolltest mich ermorden falls ich dich erneut erinnern darf.”
Jazz führt Holliday im zweiten Stock durch einen Mitarbeiterbereich auf ein kleines Vordach von dem aus man über den gesamten Hafenbereich, auf den Nanosand und das Meer blicken kann.
Von unten dröhnt die ohrenbetäubende Partymusik.

“Um Mitternacht muss ich aber hoch, da wird die Torte angeschnitten.”
“Wird dann deine Kutsche wieder zu einem Kürbis?” Mit einem lauten Plopp öffnet Holliday die Flasche.
“Ey! Dafür hab ich dieses Jahr einen wahren Top-Act an Land gezogen. Sarsey der berühmte GoGo ist extra vom Festland angereist um seine berühmte ‘Pretty in Purple Show’ aufzuführen. War nicht einfach den hierher zu kriegen.”
“Oh davon hing ein Plakat in Amazonien… Mach mir ein Video! Und wo ist eigentlich der Rest deiner Meta/Critter Gang?”
“Gehen ein Troll mit vier Armen, ein erwachtes Krokodil und ein abgehobener Papagei auf eine Party… Wäre ein toller Witz oder? Ne, die sind brav auf Deck geblieben und passen aufeinander auf. Die KFS-Schlange reicht. Ich hab genug Trouble mit Javier, hilft nicht wenn meine Truppe hier noch groß auffällt. Genau deshalb solltest du ja auch nicht hier sein.”

“Ach komm, das würde er schon verkraften.”
“Stimmt kubanische Mafiabosse sind nicht bekannt dafür irgendwie nachtragend und impulsiv zu sein. Oder dafür zu wissen wer in ihrem Haus ist.”
Hollidays Blick schweift über die Stadt und hinaus aufs Meer. Er nimmt einen großzügigen Schluck Champagner und reicht die Flasche an Jazz weiter.
“Wieso lässt du das eigentlich mit dir machen? Du legst so viel Wert auf deine Freiheit und deine Selbstständigkeit und hast so oft davon gesprochen wie viel du noch reisen möchtest und dann lässt du dich von Javier auf so ein Podest stellen und rumschubsen.”
Jazz nimmt ebenfalls einen Schluck Champagner und atmet durch.

“Wer denkst du denn hat mich großgezogen Holliday? Wer hat mit mir Geburtstage und Weihnachten gefeiert? Wer war für mich da wenn ich Liebeskummer hatte, oder im Kampf verwundet wurde? Die Leute in diesem Haus. Ohne Javier wäre ich als Dreizehnjährige… Keine Ahnung. In die Wälder geflohen? Oder auf dem Strich gelandet. Wahrscheinlich eher das. Ich hatte eine Quinceañera mit bewaffnetem Sektempfang, habe mit ihnen Freunde begraben und Hochzeiten und Geburten gefeiert. Ja, Javier ist besitzergreifend, aber sieh doch mal was mir das ermöglicht hat! Und das ist nun mal kein Geschäft in dem man eines Tages sagt ‘Oy Chummer ich bin jetzt raus.’ Broker freut sich für dich wenn du jemals ein ruhigeres Leben wählst. Ich fürchte mir bleibt nur… Javier zu heiraten und es mir dann mit ihm zu vergraulen oder zu fliehen für einen lebendigen Ausstieg. Besonders jetzt nachdem ich meinen Joker geopfert habe. Und beides ist keine Option, das weißt du genauso gut wie ich. Ich war die letzten 21 Jahre hier, ich glaube ich kann sonst nirgends hin…”
Medusa reibt den Kopf an Jazz Wange, Holliday nickt langsam.

“Ich bin in Boston aufgewachsen. In einem hübschen Townhouse mit so einem winzigen super gepflegten Vorgarten. Ich hatte viele Freunde und ich mochte es in Boston. Boston Akzent geht ein bisschen mehr in Richtung britisch. Würde dir gefallen. Als ich 8 war und Mina 5 wollte mein Dad nach Seattle ziehen. Er hat da nen besseren Job bekommen. Mina und ich haben uns furchtbar gewehrt, uns mal einen ganzen Tag in meinem Zimmer eingesperrt… Aber wir haben es in Seattle dann irgendwann auch geliebt!”
“Und ihr redet jetzt fast englisch wie ich spanisch. So dreckig genuschelt!”
Sie blickt Holliday an und sieht wie sich seine eigentlich feierliche Miene etwas verfinstert.

“Dann…” Holliday hebt das Gesicht und blickt hinauf zu dem bisschen Sternenlicht, dass das Stadtleuchten an dieser Stelle durchlässt. “… willst du Havanna doch nie verlassen? Und immer hier bleiben? Du meinstest doch du willst weg. In Seattle war es doch auch nett zum Beispiel.”
“Seattle ist ein stinkendes eiskaltes Drecksloch in dem sich alle hinterrücks erdolchen wenn man nicht hinschaut und Träume verenden. Hier… Schau da hinten. Da die kleine rote Lampe in der Gasse, siehst du sie?” Holliday nickt.

“Da habe ich mit 10 meinen ersten Cyberarm bekommen. Im Keller eines Friseurs. Bei 40 Grad. Es hat furchtbar gestunken, ich habe nur geweint und mein Vater musste meine Hand halten. Und da… an der Promenade. An der einen Laterne, habe ich mit 13 zum ersten mal einen Jungen geküsst. Phillipe, komischer Typ. Hat sich kurz drauf geoutet und hat Angst vor mir. Das war 3 Tage bevor mein Vater doooort drüben… im Hafenbecken ermordet aufgefunden wurde. Die gleiche Stelle aus der ich Ricky als Baby gezogen habe… erinnerst du dich?”
“Ja natürlich. Mit diesem dreckigen Alvar. Ich dachte damals du willst wirklich was von ihm. Was ist eigentlich aus ihm geworden?”

Jazz schüttelt den Kopf und lacht.
“Ich steh nicht auf Südländer. Kiara war tatsächlich die einzige gebräunte Partnerin… naja neben Luisa wenn das zählt… Südländer sind mir zu impulsiv.”
Holliday lacht laut auf und haut sich auf den Oberschenkel. “Dir?! Zu impulsiv? Ironie ist doch was schönes.”
“Als ich am nächsten Tag Javier gesagt habe, dass Alvar die Hand gegen mich erhoben hat, ist Alvar schnell abgereist. Ich denke er lebt noch. Aber nicht hier. Ein gewaltiges Zugeständnis von Javier an mich…”
“Naja er gräbt dich ja auch nicht zu knapp an. Und wirft Konkurrenz gnadenlos von der Insel.”
“Männer wie Javier schätzen die Jagd. Er gräbt mich nicht an weil ihm etwas an mir liegt, sondern weil ich es ihm schwer mache. Sonst hätte unsere Geschäftsbeziehung nie so lange gehalten. Warum er deshalb Leute rauswirft? Vermutlich stimmt was du mal gesagt hast und er hat Angst dass ich die Insel verlasse.”

“ Aber meintest du nicht er wollte sich mit dir verloben?”
“Wollte er… Ist aber nicht möglich.” Holliday schaut sie an als würde er wollen, dass sie weiter spricht.
Sie atmet tief durch. “Du weißt doch mein Arm.” - “Ja, sehr hübscher Arm.”
“Ist er. Von Aztech und militärisch…Ich bekam ihn mit 16. Nach 2 Jahren stellte sich dann heraus, dass… Aztech geht wohl davon aus, dass Träger dieses Armes mit Bioware oder so verstärkt sind. Die Naniten da drin, waren als sie aktiv waren, wohl um einiges aggressiver als in einem herkömmlichen Arm. Und wohl auch etwas kaputt. Vermutlich war er deshalb preiswert zu bekommen.”

Holliday zieht die Augenbrauen hoch. “Hast du KFS Symptome?” - “Nooo darum gehts nicht… Mal davon abgesehen, dass etwas mit Javier für mich wirklich zu keinem Zeitpunkt in Frage gekommen wäre… Durch den Arm bin ich seit ich 18 bin vollständig unfruchtbar. Und…” Sie zuckt mit den Schultern. “Javier braucht jemanden der stramme kleine Batistas zur Welt bringt.”

Hollidays Gesicht nimmt besorgte Züge an. “Jazz das tut…”
“Oh no no no. Guck mich nicht so an, so guckt mich jeder an dem ich davon erzähle. Also Javier, Antoni, Luisa und du. Kinder waren zu keinem Zeitpunkt irgendein Thema für mich und ich bin wirklich vollkommen fine damit. Mit 18 hat es mich eine Weile aus der Bahn geworfen. Das war zu der Zeit als Luisa bei mir gewohnt hat. Sie hat mir da irgendwie raus geholfen. Deshalb hab ich diese Fortune Hunter Sache auch nicht verstanden. Nunja, aber dieser Fakt hält mir Javier immer nochmal grundlegend vom Leib. Das macht sogar vieles einfacher.” Sie lächelt.

“Hat der Arm sonst noch irgendwas…?” Jazz schüttelt den Kopf. “No, sonst nichts. Aber weiß Davy Jones was KFS mit diesen Aggro-Naniten anstellen würde.”
“Keine Blutsbruderschaft für uns.” Holliday lacht.
“Zumindest nicht bis FiFi mit dir fertig ist.”
“Ja… Das steht nächste Woche an. Sie braucht meine Schwester dazu, als ‘Schablone’. Wir treffen uns im Tortuga, weil da nicht schlimm ist wenn ein paar Dinge durch die Gegend fliegen. Aufs Boot wollte sie partout nicht und im Castillo ist Hilfe zu weit weg, falls was schief geht.”
Jazz setzt an um etwas zu sagen.
“Nein du kommst nicht mit. Mir reicht dass meine Schwester da mit drin hängt. Wenn da wirklich was schief geht, will ich nicht mehr Leute in der Nähe als unbedingt sein müssen.”
Jazz nickt nachdenklich und verschweigt, dass Fifi sie angefragt hatte, dabei zu sein.

“So Cinderella, es ist kurz vor Zwölf. Ich schätze ich muss dich jetzt zurück bringen damit du die Strippshow nicht verpasst. Und dann muss ich zurück zu meiner Crew. Die meisten von denen schnarchen wie… Naja die Seemänner die sie sind. Ich krieg da selbst mit Yong kaum ein Auge zu.”
“Geh am Ende über den Mitarbeiterzugang im 1. Stock, da zeichnet dich nichts auf und…” Jazz kramt in ihrer nervig kleinen Abendtasche und zieht einen kleinen, etwas rostigen Schlüssel hervor.
“Schau doch bitte nochmal nach meinen Jungs, ich komme hier ohnehin erst im Morgengrauen weg und dann hab ich Jimmy versprochen ihm mit einem Hernandez zu helfen der die Heuer zu spät auszahlt… Also nimm ruhig dein früheres Bett. Da ist Ruhe. Und ein Geheimvorrat Cheezepuffs” Sie zwinkert ihm zu.

Die beiden klettern über den kleinen Vorsprung zurück ins Haus.
“Die Tibidabo ist mit einem altmodischen Schloss abgeschlossen? Seit wann?”
“Medusas KFS ist mir nicht geheuer. Ist besser so. Komm gut zurück. Und schnüffel nicht in meinen Sachen rum!” Sie umarmen sich.
“Dir einen schönen Abend noch. Grüß das Geburtstagskind von mir!”

“Hey Jessica!” tönt es aus einer anderen Ecke und ein blasser, gut gebauter, adrett gekleideter braunhaariger Mann mit Dreitagebart schiebt sich zu ihnen durch und umarmt Jazz.
“Vergiss nicht unsere Verabredung morgen ja? Bleibt es bei 17 Uhr? Oh wie unhöflich von mir.” er streckt Holliday die Hand entgegen. “Dr. Benedict Wright. Kinderarzt im Centr…”
“Wir kennen uns.” - “Ach richtig. Jessica hat zudem von Ihnen erzählt… Der Kybernetiker… Meine Bekannten die es nicht an die medizinische Fakultät geschafft haben wurden Kybernetiker.” Dr. Wright lächelt etwas triumphierend.

Holliday blickt skeptisch zu Jazz die sich ein Grinsen nicht verkneifen kann: “Ja Benedict, ich denke daran.” Sie umarmt ihn kurz und flüchtig.
“Jessica hat versprochen mir die Stadt zu zeigen, aber irgendwie kam ihr immer etwas dazwischen.” Der Dr. fährt sich durch die Haare.
Holliday zieht eine Augenbraue hoch.
Als Jazz grade noch etwas erwidern will klingt eine Stimme in ihrem Kopf per DNI wieder.

“Jessica mein Täubchen, wo bleibst du denn? Die Show geht gleich los! Das darfst du doch nicht verpassen.” Unwillkürlich starrt sie hoch zur Decke zum dritten Stock, aus dem Javier, deutlich angetrunken, nach ihr läutet. Sie blickt zurück auf die beiden Männer die vor ihr stehen.
“Die Herren, meine Pflicht ruft, wortwörtlich. Schönen Abend euch noch.” Sie lächelt und steigt in den gläsernen Aufzug.

Holliday hebt noch einmal die Hand zum Abschied als die Türen des Aufzugs der Jazz in den dritten Stock bringt, sich schließen und die beiden sich perplex anguckenden Männer zurücklässt.
“Tja. Viel beschäftigte Frau.” Holliday grinst, wirft den kleinen rostigen Schlüssel hoch, und fängt ihn im Umdrehen wieder auf. “Wenn Sie mich suchen Doc, ich bin auf ihrem Boot.”

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TLDR folgt heute Nachmittag / Abend :slight_smile:

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Wie ich instant von „Yaaaay“ zu ein paar Sätze weiter „Oh gott!“ gehe. hahahaha

:joy: :joy: :joy: :joy: Achje, die zwei werden wirklich keine Freunde mehr.

Sehr sehr schöne Fiction und wie immer toll geschrieben!

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Wir haben lange nach einem guten Spruch gesucht. Konnte Holliday schlecht ne Karotte essen und „Is’ was, Doc?“ fragen lassen… Hauptsächlich, weil das eher eine Begrüßung ist, die er künftig nutzen wird.

Ich finde übrigens, die Ficiton liest sich am Besten, wenn man nebenbei Candela vom Buena Vista Social Club laufen lässt :stuck_out_tongue:

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Bugs Bunny Approves

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Ahhh mega coole Fiction, bin endlich wieder auf neuestem Stand :sweat_smile: aber die Dynamik zwischen Holliday und Dr. Wright ist super!

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