[Es wird wieder Zeit für die FiFi Playlist! Yay!
Für alle die nach Season 1 eingestiegen sind, gibts hier auch nochmal FiFis Lets Meet]
15.4. 2075 - Habana del Este - Batista Ferienappartements
“Das kann doch nicht dein Ernst sein Alyza?!” Doyle steht entgeistert im Wohnzimmer einer luxuriös aber spärlich eingerichteten Wohnung.
“Was dachtest du denn Johnny? Das du mich da raus holst und dann werde ich gelangweiltes Hausmütterchen?!” FiFi steht ihm mit vor Wut leicht gerötetem Hals gegenüber.
“Ich dachte nur einfach, dass du uns mal ein paar Tage Pause gönnst bevor du dir eine neue Waffe besorgst und diese flammenverzierte mit Einschusslöchern und Flicken übersäte Lederjacke aus einer Kiste kramst!” Er schlägt die Hände vors Gesicht und reibt sich die Augen.
“Die Leute die mich da rausgeholt haben brauchen Hilfe John! Da werde ich nicht hier rumsitzen und rausfinden welche 48 verschiedenen Suppen der Mixer neuerdings kann!”
”Hier auf Kuba stehen mir ebenfalls 37 neue Smoothierezepte zur…”
“HALT die Fresse Mixer!” Schreit FiFi das Küchengerät an.
“ICH habe dich aus Aztlan rausgeholt!”
“Nein hast du nicht. Du hast Leute dafür bezahlt. Und das ist ok. Das ist was du tust. Aber du musst mich auch machen lassen was ich…”
“Weißt du wie das ist?! Hier zu sitzen und zu warten, dass du von einem Run kommst?! Nicht zu wissen ob du überhaupt zurück kommst? Ich wusste fast ein halbes Jahr nicht wo du bist und was du tust. Hab ich… Haben wir nicht ein bisschen Ruhe verdient?”
FiFi schüttelt den Kopf, dreht sich um und stürmt zur Tür heraus. Doyle hechtet ihr in den Flur hinterher. “Jetzt warte doch Alyza!”
FiFi hebt den Mittelfinger, schnippt und macht sich unsichtbar.
Ein paar Straßenecken weiter lässt sie den Zauber fallen und eilt ziellos durch die Straßen, grob in Richtung Innenstadt. Nach einer Weile bleibt sie vor einer klapprigen Holztür einer Bar stehen, durch die Fenster hatte sie Jazz hinter dem Tresen ausmachen können.
Sie betritt die etwas heruntergekommene Bar und setzt sich auf ein am Tresen gelegenes freies Fass.
“Oh wow du bist schon wieder fit genug um dich in Bars zu setzen?” Jazz lächelt sie an als sie händisch ein Glas abtrocknet.
“Ich dachte du arbeitest für die Mafia? Was machst du denn jetzt als Bardame?” FiFi knibbelt gedankenverloren vor sich am Holztresen herum.
“Ich mache hier irgendwie alles.” Die etwa in FiFis Alter befindliche Latina lacht, dann fällt ihr Blick auf einen Tisch in einer Ecke hinter FiFi.
“Hier laufen viele Geschäfte der Mafia mit über die Tische. Unsere Leute machen manchmal Probleme, deshalb behalte ich das ab und zu mal im Blick.”
FiFi dreht sich um und sieht Holliday mit ein paar Kubanern über irgendwas diskutieren.
Jazz lehnt sich auf die Bar. “Siehst du Hoffnung für diese… Krankheitssache?”
“Ich habe angefangen zu üben, Naniten aus Critter-Organismen zu filtern. Das wird noch dauern, aber ich werde besser. Das Problem ist der Zeitfaktor. Ich muss das schnell genug schaffen ohne die Kontrolle zu verlieren, sonst blutet der… das Ziel aus.”
Jazz nickt und reibt weiter an dem schon längst trockenen Glas herum. “Bluten kann er gut.”
FiFi fällt ihr besorgter Blick auf. “Seid ihr?”
“Freunde. Aber haben viel zusammen durchgemacht. Ich dachte ich wäre erleichtert sobald du hier bist. Bin ich aber nicht.”
“Jaaa… Jetzt wirds ja erst ernst. Ich weiß nicht ob ich es 100% hinbekomme, aber ich denke, ich werde ihn nicht dabei töten.”
“Yay.” Entfährt es Jazz, die das Glas abstellt und FiFi einen Saft hinstellt.
“Also, erzähl mal. Du warst früher Runnerin? Wie kommt man da denn an einen Aztech Konzerner als Partner?”
FiFi lächelt. “Er war mein Johnson. Der Rest hat sich dann irgendwie so ergeben. Ich musste nach der Sache… Du weißt ja… So viel Distanz wie irgendwie geht zwischen mich und Saeder bringen. Deshalb bin ich mit nach Aztlan. Ich bin aber sehr froh da wieder raus zu sein.”
“Kommt er damit zurecht?”
“Ich hab mir heute in den Schmugglertunneln eine neue Shotgun besorgt und… Naja jetzt sitze ich hier.” Die Magierin lacht und starrt dann auf ihr Saftglas.
“Es ist schwer wenn einer zurückbleibt der warten muss ob alles glatt geht. Ich habe als das Team bei dir war meine Ex verhört um nicht durchzudrehen. Die Zeit in der ich nicht beschäftigt war, hab ich pausenlos mein Komlink angestarrt.” Jazz Blick wandert wieder auf den hinteren Tisch.
“Die vielleicht MMVV-Infizierte? Warum sollte ich sie mir jetzt eigentlich doch nicht ansehen?”
“Darf ich leider nicht drüber sprechen.” sagt Jazz und kaut sich auf der Lippe rum.
FiFi sieht sich in der Bar um. “Netter Laden. Fehlt für meinen Geschmack etwas Neon-Ambiente.”
Jazz lacht. “Oh dann gibt es einen Schuppen in Habana del Este der dir gefallen wird. Das Ding heißt sogar ‘La cúpula de neón’! Ist ne Rollschuhbahn mit Bar oder so. Ich war da noch nie.”
“Was hast du grade gesagt?! Wem gehört das?” FiFi steht von ihrem Platz auf als Jazz ein Handelsregister öffnet und überfliegt. “Einem Geschäftsmann vom Festland. War aber meinen Notizen nach noch nie hier.”
“Schickst du mir die Adresse?” FiFi lächelt als ihr eine Datei zugeschoben wird. Ein Stück Heimat in Havanna kommt ihr gerade recht auch wenn es hier kein Runner-Hub sein sollte.
“Meine Güte Alyza was machst du denn hier? John sucht dich überall. In dieser Stadt ist es ein Wunder dass du nicht erstochen in der Ecke liegst. ” Neben ihr hüpft eine kleine schwarze Katze auf die Bar. Phoenix sieht sich um und bemerkt ein paar verwundert guckende Barbesucher. “Ich meine natürlich… Meow.” Er putzt sich schnell den Hinterfuß.
Die Tür zur Bar öffnet sich quietschend und Doyle im Hawaiihemd blickt sich fragend um bis er FiFi entdeckt.
Er läuft langsam auf sie zu und streckt ihr ihre auffällige Lederjacke entgegen.
“Du hast ja recht Alyza… Mein Business ist wahrscheinlich mindestens genauso gefährlich wie deins. Kon-Execs reagieren nicht unbedingt gut drauf, ausgespielt zu werden…”
“Egal! Passt schon! Es gibt hier einen Neon Dome! Wir müssen da sofort hin!”
“Ich hatte mir etwas mehr Begeisterung über mein Nachgeben erhofft, aber von mir aus können wir auch Rollschuh laufen gehen.”
“Ciao Jazz!” Sie zieht Doyle an seinem Arm aus der Bar.
Holliday tritt mit einer leeren Bierflasche vor an den Tresen und Jazz reicht ihm eine gefüllte aus der Kühlung.
“Was war denn das?”, fragt er lachend.
“Ich habe absolut keine Ahnung. Aber ich hab sie wohl mit irgendwas happy gemacht.”
“Na, ich denke es ist gut wenn die Frau in deren Händen mein Leben liegt happy ist. Also danke!”