Der Anfang vom Ende Teil 1 - Leyla

[Ich habe lieber die Fiction zweigeteilt, damit es nicht zu viel wird. Der 2. Teil wird dann 13.11. hochgeladen. Have Fun.]

Vor ca. 8 Jahren

Samstag
Eine endlose Party. So fühlt es sich zumindestens für Lilly an. Jede Woche steht eine neue Veranstaltung auf dem Plan. Und ihre Eltern sind gefühlt immer eingeladen, was bedeutet, dass sie auch eingeladen ist. Sie hat mindestens ein Zimmer, was nur aus Abendbekleidung besteht, es wäre ja ein Unding, zweimal das gleiche Kleid zu tragen. Heute trägt sie ein langes dunkelblaues Kleid, mit ellenbogen langen Ärmeln. Das Oberteil ist dekoriert mit leichter Spitze.

Bald hätte sie zumindest etwas Abstand von ihren Eltern, zumindest hofft sie es. Denn dieses Jahr macht sie ihren Highschool Abschluss und dann kann sie endlich aufs College und studieren. Lilly würde so gerne im Pinewood College in New Orleans studieren, ihrem Wunsch College, aber dort angenommen zu werden ist so immens schwierig. Die dabei entstehende Entfernung zu ihrem Elternhaus würde sie nicht stören. Tatsächlich wäre sie froh von ihren Eltern weg zu sein. Dabei sind Ma und Pa nie schlecht zu ihr gewesen. Sie hatte eine tolle Kindheit und es hatte ihr nie an etwas gefehlt, aber die Zwei hatten immer den Drang sich in ihr Leben einzumischen und das hält sie nicht mehr aus. Zum Beispiel gefällt es Ihnen nicht, dass Lilly eher ein Alleingänger ist. In der Schule hatte sie zwar ein bis zwei gute Freunde, aber sie war nicht überaus beliebt oder ging regelmäßig in irgendwelche Clubs oder nahm an schulischen Aktivitäten teil, wie Cheerleading oder so.

Ganz in ihren Gedanken versunken, bemerkt sie nicht, wie ihre Eltern auf sie zukommen. Im Schlepptau haben sie einen gut aussehenden Mann mit braunen Haaren. “Darf ich vorstellen? Meine Tochter Lilly,” hört sie ihren Vater sagen. Aus den Gedanken gerissen, zuckt Lilly kurz zusammen, lächelt dann ihren Vater an. “Darf ich vorstellen, Lilly? Eric Steele, der Sohn vom Chef des Lune Dog Tune Konzerns.” sagt ihre Mutter.

Mit ihrer freundlichen Art, die Lilly sich im Laufe der Jahre antrainiert hat, schüttelt sie Eric die Hand. “Freut mich Sie kennenzulernen, Eric.” Ihr Lächeln ist nur aufgesetzt. Sie hat schon eine dunkle Ahnung, warum ihr Eric vorgestellt wird und dieser Gedanke gefällt ihr nicht. Vorerst lässt sie sich erst mal nichts anmerken. Eric scheint es nicht aufzufallen. Er schaut sie mit einem strahlenden Lächeln an.

“Der Konzern Ihres Vaters ist doch in New Orleans richtig?” fragt sie gespielt interessiert. “Was treibt Sie dann hier nach Seattle?”

“Unsere Väter möchten ein Geschäft abschließen, deshalb begleite ich meine Eltern. Eine schöne Gelegenheit für uns eine andere Stadt zu besichtigen. Hätten Sie eine Idee was man hier alles so erleben kann?”

“Kommt darauf an für was Sie sich interessieren. Wenn Sie etwas Kultur erleben wollen, kann ich wärmstens das Pacific Science Center empfehlen. Dort gibt es immer unterschiedliche Ausstellungen, wie diesen Monat eine Ausstellung über die Klimaerwärmung und ihre revolutionäre Wirkung auf die Parabotanik. Wenn Sie aber mehr an Sport interessiert sind, dann ist das Seattle Kingdome etwas für Sie. Soweit ich weiß wird kommende Woche irgendein großes Spiel stattfinden. Wenn es um kulinarisches geht, dann müssen Sie unbedingt ins ‘Eye of the Needle’. Es ist zwar etwas teurer, aber den Preis auf jeden Fall wert.”

“Oh ja, das Essen dort ist wirklich exquisit. Lilly liebt vor allem das Steak dort. Es ist aber auch überaus köstlich”, schaltet sich ihre Mutter in das Gespräch ein, “Damit ihre Familie auch mal in den Genuss kommen kann, haben wir extra für den Vertragsabschluss am Montag einen Tisch reserviert. Lilly, du bist selbstverständlich mit eingeladen, wir waren ja auch länger nicht mehr dort essen.”

Oha, ein Essen im teuersten Restaurant in Seattle um einen Vertrag abzuschließen? Ihren Eltern scheint dieses ‘Geschäft’ sehr ernst zu sein, so wie sie sich darum bemühen. Es geht bestimmt um eine Menge Geld. Aber wofür ist sie auch mit eingeladen? Sie hat doch eigentlich nichts mit dem Geschäft zu tun. Oder etwa doch? Der Gedanke beunruhigt sie.

“Dann sehen wir uns übermorgen nochmal, Eric. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich müsste mich mal eben frisch machen” sagt Lilly und entfernt sich aus der Konversation. Als sie sich frisch gemacht hat, mischt sie sich wieder unter die Leute. Sie unterhält sich mit den unterschiedlichsten Leuten über oberflächlichen Themen bis der Abend vorbei ist.

Bevor sie sich in ihr Zimmer zurückziehen kann, wird sie noch einmal von ihrer Mutter zur Seite genommen: “Und wie findest du Eric? Er scheint ja ein ganz Netter zu sein, und dann noch aus gutem Hause.” säuselt ihre Mutter freudig.

“Naja”, beginnt Lilly zögerlich, “er scheint ganz okay zu sein. Lange haben wir uns ja nicht unterhalten. Wieso interessiert dich das? Immerhin werde ich ihn wahrscheinlich nur Montag nochmal sehen. Oder?”

Sie druckst. “Das erzähle ich dir morgen. Geh erstmal schlafen. Jetzt ist der nicht der richtige Zeitpunkt dafür.” sagt ihre Mutter nervös.

“Okay… dann gute Nacht, Ma.” sagt Lilly sichtlich irritiert. Das Ganze wird ihr immer suspekter. Sie geht in ihr Zimmer und macht sich bettfertig. Aber mit ihren beunruhigenden Gedanken war an schlafen nicht zu denken…

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Sehr cool, Alisa! :wink: :innocent:
Bin sehr gespannt wie es da weiter geht ! :yellow_heart:

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Sehr schöne fiction :slight_smile:

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Einen großen Dank geht übrigens auch an Genji und Kate, die immer fleißig meine Fiction vorher durchlesen und dafür Sorgen das meine Fiction gut lesbar sind :orange_heart:

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