Blutige Mondnacht - Leyla

[Triggerwarnung: Blut, Leichen, Gewalt, KFS]

Donnerstag, 30.9.2076

Mit einem letzten Blick auf ihre Ausrüstung macht Leyla die Tür hinter sich zu. Sie hat wie üblich ihr Schwert mit, die MP hatte sie aber zuhause gelassen, immerhin war Leyla nur im Hub gewesen.

Mit lautlosen Schritten macht sie sich auf den Weg zu ihrem Apartment in East Arlington. Es ist mittlerweile abends und Leyla kann während des Laufens die Sonne beim Untergehen beobachten. In der Nachbarschaft im nördlichsten Cambridge ist es ziemlich ruhig, die meisten Menschen sitzen schon Zuhause und trauen sich nicht mehr nach draußen. Wenn sie trotzdem jemanden in der Ferne hört, legt sie meist einen kleinen Umweg ein. Immerhin kann man nicht wissen wem sie dann auf der Straße begegnet.
Und ohne die normale medizinische Hilfe probiert sie jegliche Begegnung zu vermeiden.

Sie biegt in die nächste Straße in East Arlington ein. Die Sonne ist mittlerweile untergegangen und der Mond erhellt die Straßen. In der Umgebung sind mehrere Bürotürme zu sehen, die sich hoch in den Himmel recken. Die Meisten von denen sehen wie die anderen Häuser verlassen oder verbarrikadiert aus.
Während sie die Straße weiter entlang läuft, hört sie ein Klirren und kann dank ihrer Reflexbooster gerade so der Person ausweichen, die vor ihr auf die Straße fällt.
“Was zum Fick?!” entfährt es ihr leise. Als sie sich von dem kleinen Schock erholt hat, schaut sie sich den toten Menschen genauer an. Der Boden um die Leiche ist mit Glasscherben übersät, sie muss aus einem Büro durch das Fenster geschmissen worden sein. Sie schaut zu den Büroturm und kann das kaputte Fenster im fünften Stock ausmachen.
Der Aufprall hat die Leiche noch übler zugerichtet, doch sie scheint schon vorher tot gewesen zu sein. Seine Brust war aufgerissen und da wo eigentlich sein Herz hätte sein sollen, klafft nur ein riesiges Loch, wie als wäre es mit Krallen herausgerissen worden. Bei dem Gedanken läuft ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Leyla denkt an die Berichte von Shadex und Nayad. Was wäre, wenn sich hier auch so ein Monster herumtreibt?

Sie macht gerade mit ihren Cyberaugen Fotos von der Leiche, als sie plötzlich Schüsse von oben hört. Eine Person schreit auf und Leyla sieht einen abgetrennten Arm auf die Straße fallen.
Ein Jaulen erklingt durch die Straßen, was ihr alle Härchen aufstellen lässt. Leyla schaut wieder zu dem kaputten Fenster. Dort im Fensterrahmen kann sie eine breit gebaute Person erkennen, die den Mond anheult und sich dann mit seinem Blick auf sie fixiert.

Was ist das? denkt sie sich. Alles in ihr schreit nach Flucht, aber ihre Beine fühlen sich im Moment wie Blei an. Der Mensch oder was auch immer das ist, springt von Fenster zu Fenster, bis es mit Leyla auf der Straße steht und es mit einem hungrigen Blick fixiert und ein leichtes Knurren von sich gibt.
Von Nahem kann sie noch weitere Details feststellen, die sie vorhin am Fenster durch die Entfernung nicht erkennen konnte. Er hat nur recht wenig gemeinsam mit einem normalen Menschen. Über seinem Körper zieht sich zotteliges Haar, seine Hände sind vielmehr Klauen und sein Gesicht ist blutverschmiert.
Mit den letzten klaren Gedanken macht sie ein Foto von ihm und nach den ersten kleinen Schritten nach hinten, dreht sie sich um und rennt wie wild los. Hinter sich hört sie ein Knurren, was ihr gefährlich nahe vorkommt, sie traut sich aber nicht sich umzudrehen. Sie denkt nur daran, so schnell wie möglich von hier wegzukommen.

Plötzlich spürt sie, wie sie zu Boden geworfen wird und alles wird schwarz um sie herum.

Das Wesen schlägt Leyla mit seinem Gewicht zu Boden. Sie schlägt hart auf den Asphalt auf, doch Leylas Bewusstsein bekommt es nicht mehr mit. Ihre KFS Persönlichkeit hat schon die Kontrolle über ihren Körper übernommen. Dort wo alles noch in ihr nach Flucht geschrien hat ist nur noch Wut und Hass. Auf dieses Wesen, auf ihre gesamte Situation.
Gerade als das Wesen mit seinen Klauen zum Schlag ausholen will, kann sie sich gerade noch zur Seite drehen, sodass er nicht ihren Rücken trifft. Stattdessen zerreißt er die linke Seite ihrer Lederjacke und aus ihrem Arm kommen die ersten Tropfen Blut.
Den Schmerz nimmt der Wüter in ihr nicht wahr. Mit einem wutverzerrten Gesicht läuft sie mit einem Brüllen auf das Monster zu und schlägt ihm mitten ins Gesicht.
Es hält kurz inne, aber dann setzt es gleich zum Gegenschlag aus und trifft Leylas Körper mit voller Kraft. Ihre Lederjacke wird komplett zerrissen und Blut spritzt von ihrem Oberkörper. Das lässt Leyla taumeln, aber das hält sie nicht davon ab weiter anzugreifen. Alles, was der Wüter in ihr noch denkt, ist dieses Wesen zu töten. Sie nimmt ihr Schwert aus der Scheide und setzt zu einem weiteren Angriff an. Sie schlitzt wie wild auf es ein, ein paar mal kann sie auch Erfolge erzielen, aber den finalen Schlag kann sie nicht setzen. Stattdessen kommt es immer wieder dazu Leylas Körper weiter zuzusetzen. Es verletzt sie mit seinen Krallen an Armen, Beinen und Oberkörper.
Ihr Körper kommt langsam ins Schwanken und das Wesen will zum letzten Schlag ansetzen. Da fängt sie mit zorn verzogenen Gesicht zu brüllen: “FICK DICH!” und mit ihrer ganzen Kraft rammt sie das Schwert in den Oberkörper des Monsters. Es hält kurz inne und lässt anschließend einen Schmerzenslaut aus. Da zieht Leyla das Schwert aus der Brust und schlitzt ihm mit ihrer letzten Kraft die Kehle durch.
Blut tritt aus der frischen Wunde. Das Wesen fällt mit gurgelnden Lauten auf die Straße.
Leyla rennt noch weiter brüllend durch die Straßen, bis sie immer langsamer wird. Der Blutverlust der vielen Wunden lässt sie taumeln und ohnmächtig werden.

Schmerzen. Alles, was sie gerade fühlt, sind Schmerzen. Sie öffnet ihre Augen und sieht, dass sie in einer kleinen Gasse liegt. Sie blutet und ihre Sachen sind komplett zerrissen.
Sie sucht in ihrem Kopf nach irgendeiner Erinnerung an die letzten Minuten. Oder Stunden? Aber das letzte, was sie weiß, ist, dass sie vor dem Vieh geflohen ist, danach ist nur gähnende schwarze Leere in ihrem Kopf. Wie sie das hasst.
Sie scheint, den Wunden nach zu urteilen, gegen ihn gekämpft zu haben. Ob sie ihn besiegt hat? Bestimmt, sonst würde sie wahrscheinlich nicht mehr leben. Unter Schmerzen setzt sie sich auf. Dabei wird ihr immer wieder schwarz vor Augen. Ihre Wohnung ist nicht weit weg. Mit langsamen Schritten macht sie sich auf den Weg. Nach ca. zehn Minuten, für sie eher gefühlt zehn Stunden, kommt sie in ihrer Wohnung an. Sie geht langsam zum Sofa, schreibt noch in den Jackpoint eine kurze Nachricht, dass sie verletzt Zuhause liegt und Hilfe braucht, bevor sie wieder das Bewusstsein verliert.

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Ich hätte wahrscheinlich auch nur Tot und Verderben reinscheiben können, hätte auch gepasst :joy:

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Ja hätte gepasst :upside_down_face::joy:
Aber sehr sehr cool geworden! Ich war schon Hyped als du meintest sehr viel Blut und …Blut, aber es ist ja sehr viel… Blut :smirk: und sehr schön geschrieben :heart_eyes:

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Jaaa es wurde sehr viel Blut :sweat_smile:

Bei der Kampfszene hatte ich nur Sorge, dass ich die nicht ordentlich formuliert bekomme :upside_down_face:
Dass das auch alles Sinn ergibt ^^

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