Zurück zu alten Ufern - Jazz und irgendwie auch Holliday, Ben und Waterloo :D

[Weil einige meinten das Abschiedsfictions sie traurig machen hab ich mich entschlossen, dass das hier nicht nur eine Abschiedsfiction sondern auch eine Ankunftsfiction wird.
Dazu gibt es hier meine Jazz Playlist, die ist aktuell sehr durcheinander, also skippt einfach wenn euch was nicht gefällt. Für Season 3 sortiere ich die nochmal mehr :smiley: Für die letzte Szene gibt es dann unten eine explizite Hörempfehlung.
https://open.spotify.com/playlist/3mqgaWQjgnGkNOVAh7iQlQ?si=grOmdHfBRwuORnjH6ncg6w ]

18.12.2075 - Hafenanlage Seattle

Nachdem 5 orkische Energiebündel, Lex mit ihrem Bekannten und Leyla sich von Ben, Holliday und flüchtig aus dem Wagen heraus auch von Waterloo verabschiedet hatten, stehen nun Trollobert, Ben, Holliday und Jazz am Ufer der Seattler Hafenanlage.

“Diese Jugendlichen haben viel Energie, das wird bestimmt spannend.” sagt Trollobert lachend, sein Gepäck über die zwei rechten Arme geworfen.
“Clarence, hilfst du der Crew allen zu erklären wo ihre Kabinen sind? Wir waren ja vor ein paar Tagen schon hier und haben uns einweisen lassen.” Jazz lächelt ruhig.
“Oh und richte dem Captain aus er soll Leyla nicht ans Steuer lassen!” Ergänzt Holliday.
“Natürlich Jazz.” Trollobert schnappt sich das Gepäck von Jazz auf die linken Arme und begibt sich an Bord nachdem er sich bei Ben für die gute Gastfreundschaft bedankt hat.

“Du nennst ihn Clarence?” fragt Holliday mit schiefem lächeln.
“Du weißt doch, ich mag Klarnamen mehr. Ich will meine Freunde nicht Magical Jackoff oder Edgelord69 nennen. Ihre padres werden sich etwas bei ihrem Namen gedacht haben. Macht mich immer noch wütend, dass ich deinen nicht kenne.” Sie lacht.
“Es ist so lange her, dass mich jemand bei dem genannt hat, ich glaube den kenne ich selbst nicht mehr.” Gibt Holliday schulterzuckend zurück.

“So ihr zwei. Ich denke ich muss dann auch mal. Ben, ich hab da noch was für dich.” Sie greift in die Tasche in der Medusa tiefenentspannt vor sich hin döst.
“Oh Gott nein. Keine Geschenke und bitte keine Schlange. Broker hat jetzt eine rassistische Katze. Das ist genug Geschenk für eine ganze Gruppe. Tower konnte nicht mehr zu ihm ohne dass das Ding böse guckt.” Ben guckt überspielt panisch.

“Bist du wahnsinnig? Medusa bleibt bei mir. Das wirst du wollen, hier.” Sie kramt eine grüne 1.5L Flasche aus ihrer Tasche. “Meine letzte Flasche. Zu Hause gehts ja hoffentlich weiter.” Sie drückt sie Ben in die Hand der mit dem Finger über das zerschlissene und handgeschriebene Etikett streicht. “Barcelona Blend Caribbean Rum” steht handgekritzelt darauf.
“Deine letzte Flasche? Wie soll ich das nur überleben.” Er macht eine kleine Handbewegung und Jazz Tasche fühlt sich etwas schwerer an.
“B.K. Gambler’s Whisky” steht auf der Flasche die magisch in ihrer Tasche auftaucht.

Ben nimmt sie in den Arm. “Du warst die beste hispanische Haushaltshilfe die ich mir je hätte wünschen und mit wenig Geld kaufen können. Man konnte mit dir trinken und du hast einen danach ins Bett getragen. Einmalig. Te voy a extrañar.” Er lässt sie wieder los.
“Jetzt sagst du mir das du spanisch kannst?!”
“Ich war selbst schon eine Zeit lang auf Kuba. Ist einige Jahre her.” Er grinst sie an.
“Danke für deine Gastfreundschaft. Eine Fremde aufzunehmen die einem anderen Gruppenmitglied die Hölle heiß machen will ist nicht selbstverständlich. Falls du mal einen Schlafplatz auf den Gewässern vor Havanna brauchst…”
“Verlockendes Angebot aber ich habe grade erst einen Luxusurlaub auf einer Privatinsel abgelehnt, die Kleine meuchelt mich wenn sie rausbekommt dass ich dann sofort wegfahre. Und auf Kuba mag mich ohnehin keiner mehr, da mach ich dir nur Ärger. So. Ich lass euch mal Tschüss sagen und schaue ob Waterloo noch genug Luft im Auto hat. Buen viaje Jazz.”

Sie winken sich noch einmal zu, dann zieht sich Ben zurück.

“Essen bzw. Getränke zum Abschied schenken ist übrigens Brauch auf Kuba. Und wenn irgendjemand nach mir fragt, ich war nie hier, ja? Das ist auch Tradition auf Kuba.” Holliday nickt.

“Und du bist sicher, dass du nicht mitkommen möchtest?” Jazz legt den Kopf schief und blickt Holliday in die Augen. “Es fällt mir schwer dich hier zurück zu lassen, wo ich so lange auf dich aufgepasst habe.”
“Und genau deshalb bleibe ich. Ben passt auf mich auf und Butch kann problemlos meine Nachuntersuchungen machen. Und ich Bens. Und er das Ritual. Und ich habs zwar schon angeboten aber… Du kannst wirklich gern noch länger bleiben. Waterloo mag dich und ich hab mich echt an dich gewöhnt.” Sie lächeln. “Wenigstens bis Weihnachten oder Silvester.” ergänzt Holliday.
“Ich muss zurück und schauen wie alles läuft. Ich habe Angst um Ricardo, Charly muss versorgt werden und mit jedem Tag den ich weg bin wird Javier vermutlich wütender. Wenn er wüsste wo ich bin…”
“Würde er mich vermutlich töten weil ich sein liebstes Spielzeug entführt habe.” Holliday grinst.
“Wenn es gut für dich ausgeht. Ja.” Jazz nickt. “Na gut… Also…Danke für die Schnee Sache und… Adios.” Jazz umarmt Holliday.

“Jazz versuchst du meine Brieftasche zu klauen?” sagt er als er einen Zug an seiner Gesäßtasche spürt.
“Was ich? No. Niemals. Die Diebstahl Phase hatte ich in meinen frühen Zwanzigern.” Sie grinst und geht ein paar Schritte den Steg hoch. Sie dreht sich um.

“Vaca, wenn du jemals doch auf die Idee kommst zurück nach Kuba zu kommen. Ruf mich vorher an. Du stehst auf der roten Liste der Batistas. Ich krieg das mit Javier schon irgendwie hin, aber gib mir ein paar Tage Zeit. Ich weiß nicht ob du sonst lange in den Gewässern überlebst, geschweige denn auf Kuba selbst.” Holliday nickt und guckt tatsächlich etwas traurig.
“Hey ich dachte du feierst eine große Burgerparty am Tag meiner Abreise.”
“Pass auf dich auf Jessica.”
“Mach ich Vaca. Mein Bodyguard wiegt schließlich fast eine Tonne. Und der andere hat vier Arme. Und zudem, man sieht sich doch immer drei Mal im Leben” Sie lacht und begibt sich den restlichen Steg hinauf zum Boot. Oben angekommen winkt sie ein letztes Mal den 3 Männern zu.
“Das heißt… ach egal. ¡Vaya con dios!” Ruft Holliday ihr noch hinterher. Ein kleines bisschen spanisch scheint sich bei ihm gefestigt zu haben. Jazz grinst kurz. Bevor sie traurig über ihre Abreise wird macht sie sich auf den Weg zum Captain bei dem Leyla grade mit glitzernden Augen die Steuereinheit betrachtet.


“Ihr habt euch nicht geküsst? Das war alles? Miese Show.” Ben steht entgeistert vor Holliday als dieser zurück zum Auto kommt.

Holliday legt die Stirn in Falten. “Was ist denn mit dir los?”

“Ach ich finde Abschiede scheiße. Die Sache mit Venus…Sich von Sunny zu verabschieden war schon schwer genug und jetzt geht sie auch noch. Und ich dachte ein Happy End tut uns allen gut.” Verdattert schauen Ben und Holliday zurück auf den großen Frachtkahn.

“Na komm wir holen uns nen Burger und Glühwein fürs Feeling, das ist auch ein Happy End und du kommst hier noch auf dumme Ideen.”

“Na das hättest du wohl gerne, Langohr. Sie hat mir einen Ordner mit deinem Ernährungs- und Sportplan da gelassen. Für dich gibts nur Veggie-Burger und Wasser. Anscheinend machen wir jetzt auch 3 Mal die Woche Zumba. Ich hab zu viel Angst vor ihr, um mich nicht daran zu halten. Was ist eigentlich Zumba?”
Sie lachen und steigen in den Wagen ein.

“Fuck was soll das!”
“Was denn Holliday?”
“DA! Am Innenspiegel! Da hängt eigentlich mein Basilisken-Zahn! Ein magischer Fokus!”
“D’n hat Jaff mitgenommen und dafür diefef Ding da gelaffen.” murmelt Waterloo mit einer Tüte Cheesepuffs in der Hand und vollem Mund vom Rücksitz.
Am Spiegel baumelt ein 20cm langes Stück getrockneter Riesenkrakententakel.
“Aaaw. Sie wollte wohl tauschen” Sagt Ben und erntet einen wütenden Blick von Holliday.
“Meintest du nicht sie wollte dir was klauen?”

“Ja sie hat an meiner Gesäßtasche…” Holliday fasst sich an die selbige und zieht ein Stück beschichtetes Papier heraus und klappt es auf.
Es ist ein Bild aus Jazz geliebter Sofortbildkamera. Darauf zu sehen sind Holliday und Jazz, ein paar Jahre jünger, lachend auf dem Deck der Tibidabo, dem Schiff von Jazz. Vor ihnen sitzt ein gewaltiges Krokodil mit rotem Halsband mit Glocke, dass das Maul so aufsperrt als würde es mitlachen.

“Moment. Ist das Charly? Sie hat ein verdammtes Krokodil?!” Fragt Ben.
“Nein.” Holliday starrt durch das Bild hindurch. “Charly ist ein Afanc. Hat die Mentalität eines bekloppten Golden Retrievers aber wenn sie das richtige Stichwort gibt beißt er einem ausgewachsenen Troll das gesamte Bein ab. Die Glocke ist damit die Seevögel eine Chance zur Flucht haben.”
“Fuck Jazz ist wirklich durchgeknallt.” Ben lacht und schüttelt den Kopf.

Holliday starrt weiterhin auf das Bild.
“Sie hat mich geküsst.” sagt er ruhig als er sich Ben zuwendet.
“HAH! Wusste ich es…”
“Nein. So war das nicht. Nach der Sache im Lone Star Gefängnis kam ich bei diesem Streetdoc wieder zu mir. Sie hat mich gefragt wer ich bin und als ich meinte, dass ich ich bin hat sie mich geküsst. Danach hat sie mir so sehr eine geklatscht, dass ich wieder ohnmächtig wurde. Ich denke sie weiß gar nicht das ich mich daran erinnere. Und vermutlich war das auch nur ihr Temperament.”
Ben schaut ihn ungläubig an und dreht sich dann zu Waterloo um.
“Findest du das gar nicht irgendwie aufregend oder so?!”

Dieser reibt sich Käse aus dem Bart und zuckt mit den Schultern.
“Ich wusste das schon.” - “Von wem?” fragt Holliday.
“Na von ihr. Wenn du gepennt hast haben wir die halbe Nacht gequatscht, sie hat mir ihr Herz ausgeschüttet über alles Mögliche. Sie ist echt nett und kann tolle Geschichten erzählen.”
“UND DU KAMST NICHT AUF DIE IDEE MIT MIR DARÜBER ZU REDEN?!”
“Ey, sie meinte wenn ich auch nur einen Ton sage erklärt sie mir wieso eine kubanische Krawatte sehr viel unangenehmer ist als die kolumbianische, und ich bin nun mal loyal.”
Holliday starrt auf den Frachter, der sich gerade auf den Weg macht, den Hafen zu verlassen.

“Du hast doch gehört, man sieht sich immer drei Mal im Leben. Sag Mal, der ganze Kram, dass du sie Consuela nennst und sie mit Anmachsprüchen nervst und so, war das wirklich KFS?” Ben grinst wie ein kleines Kind.
“Also was traust du mir denn zu?!”
Ben zuckt mit den Schultern. “Ich hätts gemacht.”
Holliday grinst vielsagend, steckt das Foto zurück in seine Brieftasche und startet den Motor als das Schiff langsam aus dem Hafen tuckert.

“So. Ein pinkes Vögelchen hat mir gezwitschert, Ben hätte jetzt ne Menge Kohle, also würde ich sagen es gibt Burger, Glühwein und eine ordentliche Pokerrunde im Haven”, sagt Holliday.
“Na wenn ihr mir noch mehr Geld schenken möchtet. Essen geht auf mich.”
Die Männer lachen und mit quietschenden Reifen fährt das Musclecar zurück in Richtung der Barrens.


26.12.2075 - Havanna/Kuba - Hafengelände - 24 Grad

[https://open.spotify.com/track/4MWBrVDORvP6Adqn4DXgf8?si=lJeRdxOeSd-kt0kOXEtuKg]

Von den anderen hat sich Jazz bereits verabschiedet und ihnen Tipps gegeben, wo sie erstmal bleiben können. Nun steht sie etwas abseits des Hafens an einem kleineren Steg und wartet auf ihren Abholtrupp.

“MEINE JUNGS!” Jazz geht auf dem Steg des Hafengeländes in die Knie als ein 8 Jähriger Junge auf sie zu gesprintet kommt. Neben ihm galoppiert ein massives Krokodil, unter dem der Boden einschüchternd bebt. Der Junge fliegt in Jazz arme und der Afanc leckt ihr freudig über das Gesicht. “Ich hab dich so vermisst Jessica! Ich hab im Tortuga die Teller gespült und von Hakenhand-Jimmy dafür Geld und Essen bekommen. Da war ich auch an Weihnachten! Oh.” Er guckt sich hinter Jazz um wie noch ein paar Leute vom Boot gelaufen kommen.
„Das hast du sehr gut gemacht Ricardo.“ Jazz drückt ihn fest. Die Angst das er erste Spitzelarbeiten für die Mafia erledigt war groß.

“Wer ist das da?” fragend schaut er auf den massiven Toll mit vier Armen. “Das ist Trollo, er wird unser neuer Steuermann und hilft uns.”
“Wie Bert früher?”- “Genau.” sagt Jazz mild lächelnd als Trollo sich dem Kind vorstellt.

Er ist nicht mitgekommen oder?” sagt Ricardo traurig.
“Nein Kleiner. Ich hab dir doch gesagt er hat bestimmt zu viel zu tun. Außerdem glaube ich er kann die Art von Zaubern, die du brauchst, gar nicht.”

Der kleine Junge baut sich vor ihr und Trollo auf. “Schau mal, ich habe trainiert.” Er zieht ein abgewetztes Kartendeck welches eindeutig zu wenig Karten enthält aus der Tasche, lässt die Karten in einem aufspringenden Bogen aus einer Hand in die andere fliegen, diese dann verschwinden und in der ersten Hand wieder auftauchen. Jazz klatscht.

“Warum denn eigentlich Kartentricks?” fragt Jazz erstaunt, bei ihrer Abreise hatte er grade so eine Karte unsichtbar machen können. Seine Magie scheint sich schnell zu entwickeln.
“Na dann kann ich Leute beim Glücksspiel betrügen und Geld verdienen Jessica. Es glaubt doch keiner, dass er gegen ein kleines Kind verliert.”
Jazz schüttelt den Kopf und denkt dann kurz nach.

“Wer ist nochmal dein Vater?”
“Weiß ich doch nicht. Mama meinte er musste plötzlich aus der Stadt flüchten.”

“Weißt du was Ricky? Wir gehen gemütlich was essen und du erzählst mir alles was du so erlebt hast. Danach fragen wir mal am Hafen was die so aus der Tibidabo machen können und dann rufen wir mal jemanden an von dem ich glaube dass er der perfekte Lehrer für dich ist.” Sie strubbelt Ricardo durchs Haar und ergänzt gedanklich ‘Und dann frage ich Ben mal ob er vor etwa 9 Jahren zufällig auf Kuba war.’

Glücklich schlendert Jazz mit Medusa über der Schulter, Antoni auf Ricardos Schulter und Charly und Trollo neben sich her trapsend zurück in die Innenstadt. Hier wartet ein Haufen Arbeit auf sie und sie wird Holliday und die anderen noch eine Weile vermissen, aber es tut verdammt gut wieder zu Hause zu sein.

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Nawww auch sehr schön :heart:
Tatsächlich hab ich mir schon gedacht bzw vermutet was charly ist :joy:
Ohh gott das wär ja was wenn ricardo ein kind von ben wäre :joy:

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Sehr schöne Fiction :heart:
Der Junge ist mir jetzt schon sympathisch :heart_eyes:

Das kann ich mir so richtig gut vorstellen, wie Leyla das gemacht hat :joy:

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Juhu, noch mehr Männerfreundschaft :3

Danke, dass du Fiction geschrieben hast, als ich dafür zu beschäftigt war ^^

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Die ist sooo schön geschrieben! Und wir kriegen 2 Fictions zum Preis von einer! I loooove it! Beide Seiten sind wirklich so toll ! Da ist man direkt gespannt auf die Havanna Jazz! :heart_eyes: :yellow_heart:

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Dann bin ich mal gespannt, wie es mit Jazz auf ihrem Home Turf wird. :smiley:

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Schnauze, Jackoff! :joy:
Das ist leider doch sehr untergegangen. ^^

Und ja, sehr schön geschrieben, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, was mir alles gefallen hat. <3

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