Wiedersehen - Stinger

Langsam öffnen sich die Türen des Fahrstuhls in Finnigans altem Zuhause. Die meist schwarz gehaltene Inneneinrichtung lässt den kompletten Eingangsbereich trotz Tageslicht dunkel und einsam erscheinen. Obwohl Snacker jede Sicherheitsmaßnahme, die er finden konnte deaktiviert hat, hält er bei jedem Schritt seinen Atem an.

“Okay Snacker, ich bin drin! Halt die Augen offen, ob sich mir jemand nähert.” gibt Stinger per DNI durch.

“Alles klar, ich habe alle Kameras im Häuserblock im Blick, wenn sich hier jemand auch nur einen Millimeter bewegt merk ich das.” erklärt Snacker selbstsicher.

Finnigan hat Probleme sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Jeden Meter, den er geht kommen ihm mehr Erinnerungen hoch, Erinnerungen die er versuchte zu vergessen. Alles kommt wieder hoch.

“Hey, alles gut bei dir? Du bist heute so still, nimmt es dich doch mehr mit als du gedacht hast?” fragt Snacker besorgt.

Finnigan muss kurz schlucken, er versucht, obwohl er einen Kloß im Hals hat zu sprechen: “Nein. Es ist alles okay.” Er macht eine kurze Pause “Ich schaffe das schon. Ich muss es schaffen.”

Er steht vor der Arbeitszimmertür seines Vaters. Einen kurzen Moment bleibt er einfach nur stehen und starrt auf die Tür.
Er möchte zur Türklinke greifen als Snacker plötzlich Alarm gibt: “Hey! Du musst dich verstecken! Ich weiß nicht wie, aber jemand ist mit dir in der Wohnung. Verschwinde!”

In kurzer Schockstarre bleibt Finnigan für einen Moment stehen, es sollte doch niemand hier sein, er hat alles gecheckt, oder? Er sprintet los, in Richtung seines Zimmers. Er versucht die Tür aufzureißen doch sie ist verschlossen.

“Wusste ich doch dass du das machst, ich freue mich so sehr dich wiederzusehen mein Schatz.” ertönt eine sanfte Frauenstimme hinter ihm.

Finnigan zuckt zusammen. Diese Stimme ist im nur zu bekannt. Er will sie seit Wochen wieder hören. Ohne zu zögern, rennt er dieser Person entgegen die ihn bereits mit offenen Armen erwartet.

“Ich habe dich so vermisst Mama!” sagt er inzwischen unter Tränen.

“Ich habe dich auch vermisst.” Sie drückt ihn fester an sich. “Ich warte schon seit Wochen darauf, das du hier einbrichst. So komisch es auch klingt” Sie lacht kurz.

“Aber was machst du denn hier? Ich habe extra alles recherchiert! Heute war doch angekündigt das du und Xavier auf ein Abendessen in der Space Needle eingeladen seit?” fragt Finnigan der sich gerade die Tränen aus dem Gesicht wischt.

“Ach, ich begleite deinen Vater schon seit Wochen nicht mehr irgendwo hin. Seit du gegangen bist, ist er… anders. Noch kälter als er sonst schon ist.” erklärte sie mit besorgtem Blick. “Ich fühle mich in seiner Nähe nicht mehr sicher. Zum Glück ist er zurzeit eh nicht viel Zuhause. Ich habe nur drauf gewartet das du hier auftauchst.”

Finnigan muss seine Tränen wieder unterdrücken: “Es tut mir so leid das ich einfach gegangen bin, ohne ein Wort zu sagen. Ich habe es hier einfach nicht mehr ausgehalten. Xavier hat mir das Leben so zur Hölle gemacht!”

“Hey” Sie drückt ihn wieder an sich “Mach dir keine Sorgen, ich weiß warum, du das getan hast. Es war meine Schuld. Ich war nicht genug für dich da.”

Beide umarmen sich wieder.

“Ich muss hier jetzt aber etwas machen, dass dir vielleicht nicht gefallen könnte.” Er schaut sie besorgt an “Ich kann dir aber einen Vorschlag machen. Vielleicht weißt du es schon aber ich habe damit begonnen einen eigenen Insektenzoo aufzubauen. Wenn du willst, kannst du bei uns einziehen. Ein Zimmer hätten wir noch. Wenn alles nach Plan läuft wird das hier eh bald alles zusammenbrechen”

“Welche Mutter würde denn nein zu so einem Angebot sagen? Ich bin dabei! Ich werde euch so gut unterstützen wie es nur geht!” gibt sie mit voller Vorfreude zurück

“Macht sie uns dann auch geiles Essen?” fragt Snacker nach langer Pause über DNI

“Warte was? Ist das dein scheiß Ernst? Du hast die ganze Zeit mitgehört?” gibt Stinger entsetzt zurück. “Normalerweise hat man den Anstand andere Leute in solchen Momenten alleine zu lassen?!”

“Ähhh Upps. Dann tu ich einfach mal so als hätte ich das nicht gehört. Ohhhh mann was war denn gerade die ganze Zeit bei euch los? Meine komplette Überwachung ist komischerweise ausgefallen. So ein Zufall aber auch” Der Sarkasmus trieft nur so aus ihm raus.

“Urgh, gut wir machen das hier schnell fertig und dann verschwinden wir alle von hier!”

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Sehr schön geschrieben :heart:
Ich finde die Mutter ja sehr cool ^^

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Irgendwer muss in der Familie ja einigermaßen normal sein oder? :smirk:

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Yay mal eine nette Mutter! Dann brauchst du nur noch eine Halle, Baugenehmigungen, Tiere, Haltungslizenzen und so weiter, bis nächste Woche :smiley: viel zu tun für die Jungs!

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Ich würde das tatsächlich noch mit in die Story von meinem neuen Charakter gehen lassen dabei nur nicht so krass ins Detail gehen. Ein Zoobau dauert ja schließlich länger als ein paar Wochen!

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nicht für Elon Musk :smirk:

Aber ja, sehr schön geschrieben :slight_smile:

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Awwww Tom die Geschichte ist super! Die Ma ist echt klasse! :heart_eyes: :innocent:

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