Unschuldige Opfer - Leyla

[Triggerwarnung: KFS, Blut, Gewalt]

Sonntag, 28.11.2076, Dedham

Ein leichter Wind geht durch die Straßen von Dedham. Leyla lehnt sich an eine Hausmauer und beobachtet ihre Umgebung. Soweit ist es hier ruhig. Ein paar wenige Metas irren durch die Straßen und in der Ferne hört man den einen oder anderen Schuss.
Sie schaut auf die Uhr. Zwanzig Minuten ist Simon schon in der Wohnung und handelt mit einem seiner Kunden. Er wollte erst alleine gehen, immerhin er will ja nur seine Schmuggelware verkaufen, aber Leyla hat darauf bestanden ihn zu begleiten, denn der Gedanke, dass er alleine losgeht, behagt ihr nicht.
Trotz der Sonne, die vom Himmel scheint, fröstelt sie es ein wenig und sie zieht ihren Schal etwas dichter um den Hals und ihre Kapuze tiefer ins Gesicht. Sie merkt wie ihre Gesichtshaut leicht anfängt zu kribbeln. ”Verdammtes MMVV” denkt sie frustriert. Sie war monatelang auf Kuba und hatte nie Probleme mit einer Sonnenallergie gehabt. Es ist zwar nicht wirklich schlimm, trotzdem merkt sie mit der Zeit ein leichtes Jucken und ihre Haut wird an den entsprechenden Stellen leicht rot.

Per DNI sendet sie eine kurze Nachricht an Simon: „Wie lange brauchst du noch?“. Nach kurzer Zeit kommt eine Antwort: "Gib mir noch fünf Minuten. "

Ein lautes Scheppern lässt Leyla aufhorchen. Das kam aus der Seitenstraße direkt neben ihr. Sie schaut vorsichtig um die Ecke und blickt auf einen Haufen herum schlurfender Zombies, der geradewegs auf sie zusteuert. “Fuck, sind das viele!” denkt Leyla panisch. Die Zombies scheinen sie schon bemerkt zu haben, denn mittlerweile laufen sie zielstrebig auf sie zu.

“Ich muss hier dringend weg!” Mit dem Gedanken rennt sie los. Leyla sendet schnell per DNI Simon die Nachricht: „Horde Zombies hinter mir. Muss fliehen. Schau erst, ob sie weg sind, ehe du gehst.“ und sprintet weiter die Straße herunter. Das Stöhnen der Zombies scheint immer näher zu kommen und als sie über die Schulter blickt, sieht Leyla wie dicht die Zombies ihr auf den Fersen bleiben. “Die waren doch sonst nicht so schnell!” denkt sie verzweifelt. Sie biegt um die Ecke in eine Seitenstraße ein. Am Rand stehen ein paar Mülltonnen, die sie kurzerhand umschmeißt. Die Zombies, die ihr am nächsten waren, stolpern über das plötzliche Hindernis, was Leyla etwas Zeit verschafft. In der Nähe sieht sie einen Hauseingang. Als sie an der Tür ist, merkt sie, dass sich die Tür mit etwas Druck öffnen lässt. Schnell verschwindet sie ins Innere des Hauses und gibt dem Zombie, der nach ihr Greifen will, einen Tritt, sodass er nach hinten stolpert.

Sie schließt die Tür und hört, dass die Zombies an der Tür kratzen und versuchen, sie aufzudrücken. “Lange wird die Tür nicht halten”, denkt Leyla sich und sucht im Haus nach einem Hinterausgang. Es ist ein kleines, heruntergekommenes Haus. Überall liegen Müllreste herum und ein unangenehmer Geruch liegt in der Luft.
Als Leyla ins Wohnzimmer kommt, wird sie von einem grimmigen Mann mit einer Pistole begrüßt.

“Was tust du hier? Mach das du verschwindest!” sagt der Mann mit lauter Stimme. Hinter ihm versteckt sich ängstlich eine junge Frau. Leyla schätzt sie auf etwa siebzehn Jahre und denkt, dass sie die Tochter des Mannes ist, denn beide haben dieselben Augen.

Leyla hebt beschwichtigend die Hände. “Ich will hier auch nur weg. Draußen ist eine Horde Zombies und die werden gleich herein stürmen. Sie sollten hier auch schnellstmöglich weg.” sagt sie so beruhigend wie es in der brenzlichen Lage möglich ist. Im Hintergrund hört man die Tür leise knacken. Nicht mehr lange und die Zombies werden in die Wohnung kommen.

“Du hast hier Zombies hergelockt?! Was fällt dir ein?!” Der Mann feuert einen Schuss ab. Leyla probiert der Kugel noch auszuweichen, ist aber nicht schnell genug. Ein scharfer Schmerz durchfährt ihre Schulter…

Der Wüter in ihrem Körper übernimmt die Kontrolle. Sie schaut den Mann mit einem bösartigen Gesicht an. Der Mann erkennt in ihrem Gesicht den veränderten Ausdruck und seine Wut weicht der aufsteigenden Angst. Seine Hände fangen an zu zittern. “K…keinen Schritt näher.” sagt er mit zögernder Stimme. Er probiert ein zweites mal auf sie zu schießen, aber der Wüter ist schneller. Sie reißt ihm die Waffe aus der Hand und schlitzt mit ihren unbewusst länger gewordenen Nägeln fünf blutige Risse in seine Haut. Die junge Frau lässt einen erschrockenen Schrei los, was die Aufmerksamkeit des Wüters auf sie lenkt. Leyla holt aus und reißt der Frau den Hals auf, welche daraufhin gurgelnd zusammenbricht.
Der Mann fängt an zu schreien: “NEIN! Sophia mein Liebling!” und Tränen bilden sich in seinen Augen.
Leylas Wüter wendet sich wieder dem Mann zu und versetzt mit ihren Krallen noch eine tiefe Bauchwunde…

Verwirrt steht Leyla mitten in der Wohnung als sie noch ein knacken der Tür hört bevor sie aus den Angeln gerissen wird und die ersten Zombies in die Wohnung stürmen. Ohne lange zu überlegen flieht sie durch den Hinterausgang in den Hinterhof. Dort schaut sie zurück in die Wohnung. Die Zombies folgen ihr nicht mehr, sie sind anscheinend abgelenkt. Sie hört einen lauten Todesschrei, der aber relativ schnell verstummt. Dann hört man nur noch das leise schmatzen der Zombies.

„Was zum…?“ Der Schmerz in der Schulter lässt sie an die letzte Situation erinnern, bevor sie ihren Blackout hatte. An die zwei Menschen in der Wohnung und… sie schaut auf ihre Hände, die vollkommen blutverschmiert sind und ihr wird übel. Sie hat die Leute nicht nur abgeschlachtet, sie hat sie außerdem als Futter den Zombies überlassen.
Da die Zombies abgelenkt sind, fängt Leyla an vom Hinterhof zu fliehen. Sie rennt durch die Straßen, bis ihr die Beine schmerzen. Erst als sie glaubt, weit genug weg von der Horde zu sein und dass niemand in der Nähe ist, traut sie sich, Simon per DNI ihre Koordinaten mitzuteilen. Ein paar Minuten später ist Simon mit dem Auto bei ihr und sie steigt wortlos ein.

“Verdammt Leyla, du bist verletzt. Was ist denn passiert? Ich hab mir Sorgen gemacht.” Simon probiert sie am Arm zu berühren.

“Fass mich nicht an!” schreit sie ihn verzweifelt an. Erschrocken zieht er die Hand zurück.

“Ich hab überall Blut, du könntest dich anstecken.” sagt sie nun etwas ruhiger.

“Ja, stimmt. Sorry. Brauchst du irgendwas zum verbinden?” fragt Simon.

“Nein, geht schon, ich mach das dann zuhause.” antwortet Leyla erschöpft.

Sie fahren in die Richtung von Leylas Wohnung. Eine Zeit lang ist es still im Wagen bis Leyla leise anfängt zu erzählen:
“Ich bin vor den Zombies geflohen… und bin in einem Haus gelandet. Da waren zwei Überlebende. Ein Mann und eine junge Frau. Er schoss auf mich… und dann: Blackout.” Leyla schaut immer noch schockiert auf ihre blutverschmierten Hände. “Ich hab sie umgebracht. Wie so ein Monster und den Zombies zum Fraß vorgeworfen… Ich bin bei ihnen eingebrochen. Sie haben sich dort doch nur versteckt. Der Mann wollte seine Tochter nur beschützen.” Tränen füllen ihre Augen. Sie legt sich ihre Arme um die Beine, senkt ihren Kopf und lässt den Tränen freien Lauf.

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Nawwww arme Leyla ! :frowning:
Aber sehr schön geschrieben! :blush:

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Danke schön :blush:

Ja… ich mach’s ihr aber auch nicht leicht :see_no_evil:

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Oof.

Bin gespannt wie sich das bei ihr äußert!
MMVV-KFS ist echt krass doof… :confused:

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