Thanksgiving in der Quarantänezone - OOC - Gruppenfiction

Gegen 18 Uhr öffnet sich die Zwischentür zum Eingangsbereich.

Sunny hatte ihr Ziel erreicht. Alle sehen unfassbar gut aus und so anders als sonst, dass man automatisch auf etwas andere Gedanken kommt.

Sunny und das Deko-Team haben ganze Arbeit geleistet.
Nayads Kürbisse wurden Teils naturbelassen, teils mit weißem und kupferfarbenem Spray lackiert und auf sämtlichen Fensterbänken und Vorsprüngen drappiert.
Farblich angepasste Stoffbahnen säumen die Fenster. Kerzen und der große Kamin, vor dem gestern noch ein Drache saß, beleuchten und erwärmen den Raum heimelig.
Im Eingangsbereich ist einer der 1.50m großen Truthähne aus konservierten Infinity Rosen aufgebahrt.
Leise Dinner-Musik läuft entspannt im Hintergrund vor sich hin.

Die persönlich mitgebrachten Dekogegenstände von jedem einzelnen Runden die durchmixte und interkulturelle Atmosphäre ab.

Das Highlight im Speisesaal ist eine große Kürbisranke die sich an den über dem großen geschmückten Tisch hängenden Lampen entlang hangelt.

Über dem Platz jedes einzelnen der wollte hängt ein ARO, mit einem Symbolbild seines/ihres Heritages. Bei Jazz eine stilisierte Zeichnung der Sagrada Familia, bei Dr. Percival ist eine kleine Schneekugel mit Moskaus rotem Platz zu sehen, bei Reginald prangt eine kleine Abbildung des BigBen, bei seiner Begleitung Leopold eine gezeichnete Version von Sydneys Opernhaus. Ihr findet bei jedem von euch eine Kleinigkeit, oder euren Namen.

Nach und nach treffen alle nicht im Hub beheimateten und alle Begleitungen ein. Die Räume füllen sich.

Mara hält sich ein bisschen bedröppelt an Daisys fest. Sie wäre heute eigentlich während des Essens auf Keziahs Party gewesen. Ihr Gesicht klärt sich etwas auf als Jake, der Zwerg aus dem Paradise Rock Club die Tür betritt. Er würde aber nur kurz bleiben.

Der noch etwas geschwächte Spectre hält sich sanft lächelnd an Zoe fest und scheint etwas mit Doyle, Tower und Sunnys Vater zu besprechen. Nayad nimmt grinsend und mit einem Umarmung Candy in Empfang. Jazz wirkt zwar oberflächlich happy, aber Sunny konnte das kleine Spielzeugauto in ihrer Hand selbst neben Jazz Ausschnitt nicht übersehen.
Weazel nimmt an der Tür seinen Partner und das Adoptivkind Tommy grinsend in Empfang und gesellt sich mit ihnen für ein Gespräch zu Leyla, Shadex und Jeremy.
Aiden schaut aus seinem Gespräch mit Leopold und Reginald auf und lächelt die Partyplanerin beruhigend an.

Dann wird es Zeit für einen Welcome Drink.

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Der Welcome Drink

Reginald verteilt einen mit Marillensirup versetzten Champagnercocktail.

Die orangene Färbung passt sich perfekt der Umgebung an.

Ein kleiner Rosmarin Stiel aus dem heimischen Kräuterbeet rundet das Gesamtbild in den marmorierten Champagnerkelchen ab.

Sunnys Vater streicht ihr über die in eine Kunstfell-Stola gehüllte Schulter. “Na los, eröffne deine Party. Das hier ist deine Gesellschaft. Nicht meine.” Er lächelt ihr ermutigend zu, während Reginald und sein Partner einige improvisierten bunt gefüllten Blätterteig-Häppchen kredenzen. Sunny hatte ihm genau erklärt, dass er heute bitte frei hat. Dass jeder sich selbst bedienen könne. ’Sie wissen doch genau dass ich nicht stillsitzen kann.’ hatte er zwinkernd gesagt.

Während die Partygesellschaft sich angenehm in kleinen Gruppen dem Small Talk zuwendet, schiebt ihr Vater ihr eine der Kisten in denen die Kürbisse transportiert wurden hin.

Er reicht ihr eine Hand um hinauf zu steigen und sie klopft zögerlich mit einem Messer aus dem Silberbesteck ihrer Mutter gegen ihre Sektflöte. Ihr fällt auf, dass sie Mara unbedingt noch anderes Besteck austeilen mussten.

“Nun, es wird Zeit für eine einleitende Ansprache wurde mir gesagt.” Sie lächelt in die Runde vertrauter Gesichter die sich ihr zuwendet.

“Ich freue mich sehr, dass ihr heute Abend alle hier seid. Ich freue mich sehr über jeden einzelnen von euch. Auch, dass Jake uns heute Abend begleitet ist sehr schön.”

Sie lächelt dem freundlich wenn auch etwas niedergeschlagen wirkenden Zwerg zu.

“Ich weiß… wir alle hier haben uns dieses Thanksgiving anders vorgestellt. An anderen Orten… oder mit anderen Leuten… Aber stattdessen sitzen wir alle hier. Kämpfen uns durch und machen irgendwie das beste draus.

Mit einigen von euch habe ich letztes Jahr schon am Abend vor Thanksgiving im Gamblers Haven gefeiert. Damals haben wir Witze darüber gemacht, wieso man mit Kollegen Thanksgiving feiern sollte. Und uns darüber unterhalten was wir wohl alle so in einem Jahr machen. Hiermit hat wohl keiner gerechnet.” Zögerliches Schmunzeln zieht sich durch den Raum.

“Letztes Jahr War diese Gruppe noch anders zusammengesetzt.” Sie atmet tief durch. “Eine Freundin hat es leider nicht geschafft. Eine weitere ist verschollen. Eine ist in ihr altes Leben als Barbesitzerin zurückgekehrt. Ein Freund hat sich wohl aus dem Runnerbusiness zurückgezogen und einen Zoo gegründet. Holliday wurde letztes Jahr von Jazz vom Buffet weggejagt, weil wir Angst hatten, dass Süßigkeiten die andere Persönlichkeit in seinem Kopf stärken würden. Viele neue Leute haben unseren Weg gekreuzt und sind zu Kollegen und Freunden geworden. Andere wie Shadex und FiFi sind zurückgekehrt. Aiden wurde entführt und ihr habt ihn gerettet und hier hin gebracht. Und seht euch unsere Gruppe an. Wir werden immer stärker. Immer gefestigter. Wir bekommen eigene Freundesgruppen, sogar eigene Familien. Dieser Toast geht an jeden einzelnen von euch. An jeden der diese Gruppe zu dem macht was sie ist. Eine große, verschrobene, merkwürdige und ein bisschen beängstigende aber sehr coole Familie!” Sunny stockt kurz.

“Zu meiner Herkunft: Wisst ihr… Ich bin aufgewachsen mit dem Gedanken, dass Runner nur dazu da sind schlechte Jobs für schlechtes Geld zu erledigen. Dinge die total unwichtig sind und um die sich sonst keiner kümmern will. Ich dachte in meinem Alter würde ich mit wichtigen Würdenträgern speisen. Mit Leuten die wichtige Dinge aus den falschen Gründen tun aber dabei sehr sehr erfolgreich sind. Und…Das hier ist viel schöner.”

Sie hebt ihr Glas in die Luft: “Auf uns. Und darauf, dass wenn jemand in dieser Stadt einen Weg findet hier raus zu kommen, dann wir.”

Mit einem lauten “Dann wir!” stimmt die Gruppe mit ein.

“Und jetzt rein ins Esszimmer! Ich habe total Hunger!” ruft Sunny noch als sie wieder von der Kiste steigt und die Gruppe sich wieder in kleine Gespräche aufteilt.

Als die meisten schon in den Speisesaal weitergezogen sind hält sie Aiden auf.

“Das war eine sehr schöne Rede.” sagt dieser lächelnd, hält nach ihrem Vater ausschau und umarmt sie, als dieser nicht mehr in Sicht ist.

“Ich hab noch was für dich!” sagt sie lächelnd. “Hier.”

Sie öffnet eine Schublade eines Schränkchens und zieht einen kleinen Runden gegenstand auf einem Sockel heraus. “Hat Daisy gemacht. Aber die Idee und die AROs sind von mir!” In der kleinen Schneekugel findet sich ein Bild von Aiden und seinen Eltern von einem Ares Bankett im letzten Jahr. Kleine AROs schmücken es mit kleinen Schneeflöckchen.

“Ich dachte Weihnachten ist erst ab morgen?” fasziniert dreht er die kleine Kugel in der Hand. “Das sind doch keine Schneeflocken oder?”

“Nein. Das sind geklumpte, deaktivierte, saubere kleine Naniten…batzen. Cool oder? Sie schwimmen in einer Lösung deren Inhalte ich nicht ganz verstehe.” Sie lacht auf und Aiden schließt sie in die Arme. Als sein Griff sich lockert küssen sie sich.
“Jetzt aber los! Ich will sehen was diese Leute da drin an Essen zusammengeschustert haben!”

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Fingerfood

Pablo stellt Croquetas, Karibische Hähnchenspieße und ein paar kubanische Empanadas auf einen großen Buffettisch. “Puh, ich glaube das sollte alles gewesen sein, oder Ruben?” Pablo dreht sich um, sein Partner steht vor ihm in einer schwarzen Anzugsweste, einem weißen Hemd und schwarzer Hose. “Ich glaube schon” Der blonde Elf kratzt sich an der Schläfe “Das sollte alles gewesen sein” er hält kurz inne “Ich gehe mal eben nach Tommy schauen. Der ist hier vorhin verschwunden, bin gleich wieder da.” und so lässt er Pablo alleine beim Fingerfood stehen. Er schaut sich ein bisschen hilflos um, alle anderen sind bereits in Gespräche verwickelt, er ist mal wieder alleine.

Plötzlich taucht Jazz neben ihm auf. “Na? Wo ist denn Ruben abgeblieben? Der stand doch vorhin noch hier.” Pablo schaut bedrückt zu Boden “Ja war er, ist gerade Tommy suchen, der ist gerade verschwunden, ist bestimmt gleich wieder da. Wolltest du was von ihm?”
“Nein nicht wirklich aber du willst was von ihm” Jazz grinst. “Was? Wie meinst du das?” Pablo senkt den Kopf in Verwirrung zur Seite. “Ihr werdet jetzt mal über eure Situation reden, echt keine Lust mehr dich beim depressiv sein zu beobachten.” sagt Jazz und erblickt Ruben der gerade wieder in den Raum kommt. “Oh hey Ruben! Komm mal eben her, Weazel wollte unbedingt mal mit dir über etwas reden, keine Sorge wegen Tommy ich passe auf ihn auf!” ohne zu zögern schiebt sie Ruben zu Pablo und nimmt Tommy bei der Hand.

Das Pärchen schaut sich für einen Moment einfach nur in Stille an bis Ruben diese unterbricht. “Du wolltest mit mir über was reden?” Ruben blickt Pablo fragend an. Etwas überfordert von der Situation bringt Pablo kein Wort raus. “Komm schon, ich kenne dich lange genug, sag einfach was du mir sagen willst.” fordert Ruben auf. Pablo seufzt laut “Ich muss mich entschuldigen für das was ich getan habe. Ich weiß ich kann es nicht mehr gut machen, ich habe mich unnötigerweise in Gefahr begeben und bin fast drauf gegangen. Ich habe euch nicht Bescheid gesagt, ich habe niemandem Bescheid gesagt.” Pablos Stimme fängt an zu zittern. “Ich hatte unglaubliches Glück das ich mich nicht mit KFS infiziert habe, ich wüsste nicht ob ich dann noch in der Lage sein könnte eine Familie zu haben aber ich habe es nicht bekommen deswegen muss ich diese Frage jetzt schlussendlich stellen. Kannst du mir verzeihen und wir können unser Leben wieder wie vorher leben?” Pablo senkt nach diesem Monolog den Kopf, er traut sich nicht in Rubens Gesicht zu schauen.

Nach einem kurzen Moment Stille blickt Pablo auf und bekommt sofort einen Finger gegen die Stirn geschnippst. “Trottel” sagt Ruben. “Ich weiß wie sehr du dich anstrengst deine Fehler wieder gut zu machen. Ich muss mich auch dafür entschuldigen wie ich dich behandelt habe, ich habe dich noch nie so schwer verletzt gesehen und will das auch nie wieder. Es hat mich gekränkt das du deine Familie als so unwichtig angesehen hast das du dich sinnlos in Gefahr begibst. Ich glaube wir müssen beide einfach aus dieser Situation lernen. Wie wärs? Lernen wir beide draus indem du wieder zu mir und Tommy ziehst?” fragt Ruben mit breitem Lächeln im Gesicht. Pablo wirft seine Arme um Ruben, und ihm laufen Tränen die Wange runter. “Ich hab dich vermisst.” schnieft Pablo in Rubens Schulter.
“Ich dich auch, aber jetzt vorsichtig sonst habe noch Schnodderflecken auf der Weste!” sagt Ruben. “Dann habe ich ja heute eine Sache mehr für die ich heute dankbar sein kann.” gibt Pablo von sich und das Pärchen begibt sich zu Jazz die immer noch auf Tommy aufpasst, mit einem Lächeln im Gesicht.

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Vorspeise

Als der erste Zwischengang bereits abgeräumt wurde und alle ein bisschen Zeit zum Verdauen hatten steht Jazz von ihrem Platz auf.

Sie wartet ein paar Sekunden bis die Gespräche am Tisch verstummen. Sie schiebt ihren Stuhl zur Seite und hilft Reginald der einen großen Wagen mit sehr vielen verschiedenen bunten Töpfchen und Schüsselchen hereinfährt.

“Hola Leute! Ich möchte mich natürlich auch Sunnys Thema unterwerfen und darüber reden wo ich herkomme. Ich mache ja immer wenig Geheimnis aus meiner Herkunft. Zum ersten hört man es mir nach ungefähr einer Sekunde an. Zum anderen schreie ich jeden an der mich Kubanerin nennt, dass ich genau das nicht bin. Und irgendwie auch nie war. Klar, das ist ein wichtiger Teil von mir. Und auf den bin ich auch Stolz und sehr froh ihn zu haben denn ohne ihn hätte ich nie irgendjemanden von euch getroffen.”
Ihr Blick verharrt kurz auf Holliday neben sich mit dem all das angefangen hatte.
“Ich weiß nicht wie mein Leben verlaufen wäre, wenn mein Papá sich entschlossen hätte in Barcelona zu bleiben. Aber ich kann euch erzählen wie mein Leben in Barcelona war.
Ich war schon 11 als wir nach Kuba gezogen sind. Davor gab es also einiges zu erleben.
Ich bin aufgewachsen als die Tochter einer Näherin für eine der hübschesten Boutiquen in Barcelona. So kam es mir zumindest als Kind vor. Meine Mutter saß den ganzen Tag im Hinterzimmer der Boutique und hat für reiche sehr hübsche Frauen, von denen ich früher dachte sie wären Prinzessinnen, Kleider angefertigt oder an sie angepasst. Ich stand immer Stunden lang vor den bunt schillernden Stoffen und habe mir ausgemalt welche Disneyprinzessin wohl welches von den Kleidern tragen würde.
Mein Vater war Hilfskoch in einem kleinen chilenischen Restaurant in einer kleinen Gasse irgendwo in der Nähe des Arc de Triomf in der es immer nach Gewürzen gerochen hat und irgendjemand hat immer leise Gitarre gespielt, während Lachen aus dem Restaurant drang.
Barcelona war für mich und die anderen Kindern aus der Gegend unseres Hauses immer wie ein gewaltiger Spielplatz. Man konnte innerhalb eines Tages problemlos am Meer oder in den Bergen sein. Wie man will.
Und es war immer warm und alle waren fröhlich. Irgendwo war immer Musik… Eigentlich war es wie Kuba ohne die Mafia und mit weniger Drogen.
Und ich wusste immer, wenn ich nach Hause kam und traurig war weil ich mir irgendwo die Knie angeschlagen hatte oder weil eines der größeren Kinder böse zu mir war, saß da meine Abuela mit ihren Freundinnen, einer beliebigen Anzahl Tanten und Onkel die alle irgendwie in der Nähe wohnten und dann gab es Essen. Und oft gab es…” Sie greift nun einige der Schalen und verteilt sie bunt gemischt auf dem Tisch. “Tapas! Das geht schnell und hat eine wundervolle Tischkultur weil jeder mit jedem Teilen kann. Ich habe zusammen mit Reginald eine wilde Mischung an Lockdown Tapas zusammengestellt. Alles mögliche eingelegte Gemüse, Soy-Aioli, diverse Nüsschen die man auftreiben konnte, verschiedene Leibe Käse, viel gutes von Reginald gebackenes Brot. Ich habe im spanischen Feinkostladen sogar noch etwas Serrano bekommen. Gefüllte Paprika und Pilze und Tomaten. Als Holliday den Fisch für sein Essen besorgt hat, habe ich auch noch ein paar Muscheln und Gambas abbekommen. Wir stellen das jetzt alles in die Mitte und teilen quer durch. Als eine kleine Erinnerung an meine Familie. Danke, dass ihr daran teilhabt.”

Jazz lächelt als die Gruppe rhythmisch auf den Tisch klopft zur Anerkennung ihrer Rede. Dann nimmt sie wieder Platz und die Gruppe reicht verschiedene Schalen um den Tisch.

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Erster Zwischengang

Während im Speisesaal die Tapas-Teller abgeräumt werden, schieben Holliday und Jazz sich leise aus dem Poolhouse. Jazz schmiegt sich an Holliday und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, während er sie feste drückt und “Das war schön” flüstert.

“Si.” Sie lächelt sanft. “Aber sieht aus als würde man Doyle jetzt hunderte NuYen und einen schönen Knopf schulden.”

Die beiden lachen, und schlendern Händchen haltend zurück zum Speisesaal. Als sie im Türrahmen erscheinen, wenden sich alle Blicke in ihre Richtung während die Gespräche verstummen, und Jazz nahezu unbemerkt mit einem leisen “Discúlpame, por favor” verschwindet. Sie erscheint in der Menge der Starrenden noch bevor Holliday Zeit hatte, zu reagieren. ’Dämliche Mafia-Fähigkeiten.’

“Ähm… Die Sache in der Küche… braucht noch einen kleinen Moment. Hummer und Muscheln sollten ja halbwegs durch sein, sonst… Naja ihr wisst schon.”

Eine unangenehme Pause entsteht.
“Aaaaaaber bis dahin habe ich eine Idee: Bevor ich euch einen Teil meiner kulturellen Heritage zeigen kann, wie wäre es mit… familiärer Heritage? Wer auf der Hochzeit von Fifi und Doyle war erinnert sich vielleicht, dass meine Schwester und ich versucht haben, Streiche zu spielen. Das ist einfach unser Ding auf Hochzeiten.

An Thanksgiving gibt es eine ganz ähnliche merkwürdige Familientradition, die uns allen gut tun wird. Außer mir. Aber dafür bin ich da. Sie beruht darauf, dass es kein Jahr gibt, in dem nicht etwas nervt, und dass es kein Familientreffen ohne Potentiale für Streit und Chaos gibt, und irgendwann haben wir beschlossen, dass wir das ein bisschen bündeln wollen, damit es aus dem System raus ist, und wir nicht mehr an unsere Beschwerden, sondern an die schönen Dinge denken können. Wir nennen die Tradition: “Du dummes Arschloch!” oder auch “Sündenbock”, denn genau das werde ich heute für euch sein. Ich will praktisch, dass ihr mir alles vorwerft, was euch - im Allgemeinen, nicht Persönlich!! - gerade so stört. Also los, haltet euch ni-”

“Ich find’s super scheiße, dass wegen deiner dummen Helden-Rettungsaktion für die Insel auf der du die Liebe gefunden hast jetzt mein dummes Baby mehr Magie hat als ich, und es auch noch in dieser blöden Zombie-Apokalypse zur Welt kommen soll, Holliday!”

Für einen Moment ist es etwas still, aber man hört ein unterdrücktes Lachen von Jazz und ein angetrunkenes Giggeln von Mara.

Dann ergreift Weazel das Wort: “Deine blöde Heimatstadt hätte ruhig etwas mehr Natur haben können, in der man nicht bei einem Spaziergang stirbt, Holliday. Wenn Evo und die QZ mir schon den Arsch lecken können und wir hier festsitzen hättest du dich in deiner Jugend ruhig mehr für den lokalen Naturschutz einsetzen können!”

Nayad lacht, und schließt sich Weazel an: “Stattdessen wolltest du unbedingt Forscher werden! Und was haben diese fucking drecks Fuck-Forscher uns gebracht?! Hätten du und deinesgleichen nicht die Finger von solchen Dummheiten lassen? WARUM BRAUCHT EIN DRACHE EIN DNI!?”

“Ay, fragt Mal die Spanierin! Ich war mein ganzes Leben lang eingesperrt und jetzt zerrst du mich von meiner Insel und ich werde direkt wieder eingesperrt UND DANN SCHNEIT ES IN DEINER DUMMEN STADT NOCH NICHT MAL!!!”

Shadex und ihre Begleitung nicken zustimmend. “Danke auch, Holliday!”

Tower grummelt: “Früher war Bier trinken gehen nichts, wobei man Angst hat erschossen zu werden, Mann”, während Leyla zustimmend nickt: “Wenn du nicht die ganze Zeit irgendwelche Sachen machen würdest, die Leute gegen uns aufbringen, könnte man auch Mal rausgehen. Und dann hab ich auch noch KFS und MMVV während es dir natürlich wieder super geht! Ich hab dauernd Angst, irgendjemanden im Wahn umzubringen!!”

Spectre nickt: “Das find ich auch ziemlich blöd, danke Holliday! Also… nicht den Teil mit den Krankheiten. Aber die Schüsse!!”

Sunny übernimmt: “Wenn es diese scheiss QZ nicht wegen deinem Konzern gäbe, Holliday, hätten wir schon längst viel mehr gegen KFS - das anscheinend ja auch von deinem Konzern kommt - machen können!”

“Hey Leute, ich bin aus Redmond hier her gezogen und jetzt ist die scheiß Uni auf die ich mein Leben lang gespart habe explodiert?! DA MUSS DOCH HARVARD DAHINTER STECKEN!!!” Die MIT&T-Fraktion im Raum kichert traurig.

Aiden stellt sein Glas ab, steht auf, und sagt: “Dein ehemaliger Arbeitgeber hat mein Leben zerstört Holliday. Gute Arbeit, du Idiot! Ich wurde entführt und Technomancer werden noch immer diskriminiert!”

“Wenigstens musst du keine Menschen fressen, um zu überleben, Aiden! Und während Aidens Vater da draußen glücklich ist, hat Holliday dazu beigetragen dass meine Sowas-Wie-Mutter entführt wurde!”

Es gibt noch ein paar weitere Kommentare der anderen Gäste, doch dann lässt der letzte Kommentar alle in Gelächter ausbrechen: “Ich seh’ hier viel weniger Schlangen als ich dachte!”

Während sich alle wieder beruhigen, knuddelt Mara Holliday kurz, und Doyle prostet ihm lachend zu. Dann gibt Reginald das Signal aus der Küche, und Holliday fährt fort:

“Wir kredenzen: Original Boston Clam Chowder mit einer kleinen Lobster Roll als Beilage.” Die Gäste gucken auf die etwas traurig aussehende weiße Suppe und die mit einer matschigen Creme gefüllten Milchbrötchen vor sich. “Was denn? Typisches New England Cthulhu-Seafood halt! Wenn ihr eins über New England, meine Heimat wissen müsst, dann dass wir uns extrem viel fancier fühlen, als wir sind. Eigentlich leben hier einfache Leute, die sich in kalten Wintern und regnerischen Sommermonaten an ein entbehrliches Leben gewöhnt haben. Die Stadt ist alt und hat Geld, aber die meisten Leute hier eigentlich irgendwie nicht. Man gibt sich kultiviert und isst Muscheln und Hummer, aber eigentlich macht man nur ne lauwarme Suppe draus und stopft Hummerpüree in einen glorifizierten Toast. Schmeckt aber besser als es aussieht!”

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Hauptspeise

Auf einen kurzen Anruf von John Doyle begeben sich 5 Männer verschiedenen Metatyps in das Townhouse. Sie tragen große silberne Gefäße herein die sobald abgedeckt ein vollständiges Thanksgiving Dinner ergeben! Zwei Truthähne, Mac n Cheese, Stuffing, Cranberry Gelee, Süßkartoffelpüree, Dinner-Brötchen, Kartoffelpüree mit Gravy, Bohnen… Als würde es keine QZ geben. Doyle erhebt sich neben seiner Frau. “Meine Herkunft, ist das Land des Ermöglichbaren!” tönt er heraus. “Wie zur Hölle… “ murmelt Holliday.

“Wir hatten noch etwas bei Mary gut.” sagt FiFi freudig. “Sie hat uns ein Dinner spendiert. Wir haben auch schon checken lassen ob irgendwas vergiftet ist, aber wir haben ihr nicht gesagt, dass wir mit euch feiern und alles ist sauber! Guten Appetit!”

Zunächst verfällt die Gruppe in gefräßiges Schweigen. Dann ergeben sich wieder erste Gespräche untereinander.

Holliday taxiert die schwangere FiFi:”Ich will gar nicht wissen, was ihr für Mary getan habt, dass sie euch sowas schuldet!”
Sunny räuspert sich. “Keine Mary Gespräche hatten wir gesagt. Themenwechsel. Habt ihr jetzt eigentlich schon einen Namen für das Baby?” fragt sie mit Blick auf FiFis Bauch, der noch nicht seine volle Größe erreicht hat, aber schon deutlich über die Tischkante ragt.

“Ach unsere Vorstellungen gehen einfach zu weit auseinander. Ich möchte etwas schlichtes kurzes nettes und John…”
“Will etwas eindrucksvolles!”
“Will einen Namen der ‘Old Money Rich’ schreit bevor man das Kind überhaupt kennt.” sie seufzt. “James Marcus Augustus.” Sie schüttelt den Kopf.

“Das war doch nur ein Vorschlag!” erwidert Doyle, der sowohl von Dr. Percival als auch von Tower skeptisch beäugt wird.

“In meiner Klasse gab es einen Jungen namens Augustbär.” erwidert Sunny trocken. Aiden neben ihr verschluckt sich und Holliday bricht in Gelächter aus. “Nicht dein ernst!” bringt der Elf noch hervor.

“Besser als Fernando Hernandez Fernandez.” sagt Jazz und nimmt einen Schluck Wein.

“Ja ich glaube nicht, dass den Namen uns irgendjemand abkauft.”
FiFis Blick fällt auf Aiden. “Er! Er ist doch auch reich und weiß! Junge was ist dein voller Name?!”
“Aiden Jonathan Carlisle Wagner.” gibt dieser wieder als Sunny seine Hand greift.
“HAH! Siehst du!” Hört FiFi neben sich und blickt den Raum weiter ab.

“Also ich bleibe bei Baby Ben egal wie ihr ihn nennt.” meldet sich Shadex zu Wort…

“Ben ist eigentlich ein schöner Name oder John? Benjamin. Das klingt doch auch reich und weiß!” FiFi greift den Trauben-Aroma-Saft den man ihr freundlicherweise in ein Weinglas gekippt hatte.
“Oh Mann. Ich kann sehen wie Doyle immer blasser wird.” lacht Holliday.
“Er ist auch weiß und aus gutem Haus!” sagt Doyle um schnell vom Thema abzulenken. “Wie ist dein Name Holliday?”
Da selbiger gerade kaut erwidert Jazz: “So hat ihn schon so lange niemand mehr genannt, dass er gar nicht mehr weiß wie der lautet.” Wie Holliday es ihr letztes Jahr am Hafen von Seattle gesagt hatte.

“Aber ähnlich wie das Nasenspray!” ruft Weazel durch den Raum.

Doyles Blick schwankt zu Daisy die beschwichtigend die Arme hebt. “Keine Ahnung wie er heißt. Jazz wechselt immer perfekt zu Holliday solange jemand anderes im Raum ist. Aber Mara haben sie es glaub’ ich gesagt!”

Die kleine Elfe neben Daisy zuckt beim Kauen mit den Schultern. “Hab’f vergeffen.” Ein paar Leute lachen. “Was denn? Holliday passt halt besser!”

“Tja. Mir hat Mary es verraten.” sagt FiFi schelmisch zu John.

“Aber… eigentlich ist der Name unwichtig. Also irgendwann wird er schon wichtig, aber erstmal zählt das hier. Diese Gemeinschaft die unser Überleben sichert. Dieses Baby kriegt die merkwürdigste Herkunft der sechsten Welt.” Sie lächelt in die Runde. “Aber die besten und durcheinander gewürfeltsten Tanten und Onkel.”

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Zweiter Zwischengang

Shadex fühlte sich zwar den ganzen Abend etwas unwohl, hatte sogar überlegt gar nicht her zu kommen, sie wollte den anderen den Abend nicht vermiesen. Die letzten Tage hatte sie sich, mehr oder weniger, komplett zurück gezogen. Der einzige, den sie halbwegs an sich ran ließ, war Jeremy. Ohne ihn wäre sie wohl schon längst durchgedreht, sie war dankbar, dass sie ihn an ihrer Seite hatte, und dass er ihr immer wieder die nötige Kraft gab durchzuhalten. Aber eigentlich war der Abend bisher wirklich nett gewesen. Die Ansprachen der anderen waren sehr schön gewesen und es war toll so eine bekloppte Familie zu haben. Sie musste an gestern denken, wo Jazz ihr gut zugeredet hatte und auch Nayad auf ihre Art.

Trotzdem hielt sie sich den Abend über etwas im Hintergrund. Sie beobachtete die anderen und hörte mehr zu als sich selbst an den Gesprächen zu beteiligen.
Daisy unterhielt sich mit Jazz und Mara über das Footballspiel am Nachmittag. Nayad unterhielt sich ebenfalls mit ihrer Begleitung. Weazel, der es scheinbar geschafft hatte wieder mit seiner Familie anzubandeln, lächelte zufrieden. Sein Sohn schien glücklich zu sein inmitten dieser komisch bunten Familie, die sich hier am Tisch versammelt hatte. Wehmütig dachte sie etwas an ihre eigene Tochter, aber sie wusste auch, dass es so wie die Situation jetzt war, am besten für die Kleine war.
Jeremy führte eine Unterhaltung mit seiner Tischnachbarin Leyla, die beiden schienen sich recht gut zu unterhalten.

Das Geschehen der letzten Tage schwirrte durch ihren Kopf und gedankenverloren drehte sie dabei den Ring, den sie trug. Jeremy, der neben ihr saß, bemerkte, dass sie immer weiter abdriftete. Er nahm ihre rechte Hand, welche ziemlich verkrampft auf ihrem Oberschenkel lag, in seine und strich sanft darüber. Langsam kam sie wieder etwas ins Hier und Jetzt zurück und ihre Anspannung ließ ein wenig nach. Jeremy lehnte sich ein wenig in ihre Richtung, schlang seinen freien Arm um ihre Schulter, wodurch sie sich etwas mehr an ihn lehnte. Er gab ihr einen Kuss auf ihren Scheitel und flüsterte ihr dann zu: “Ich glaube es wird Zeit für den Zwischengang.”
“Fuck, den habe ich total vergessen. Sunny wird mich umbringen, also noch eher als ohnehin schon”, fluchte sie leise vor sich hin. Jeremy lächelte sie an und erwiderte: “Keine Sorge, die Jungs haben da eine Kleinigkeit gezaubert. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob die Dame des Hauses es als angemessenen Zwischengang sieht, aber da es ja hieß es sollte etwas aus der Heimat sein haben sie Mini Seattle Dogs gemacht.”
Shadex lächelte und gab Jeremy einen leichten Kuss: “Danke, ihr seid die Besten.”

Die Beiden erhoben sich von ihrem Platz, fingen an den Zwischengang an alle zu verteilen und erklärten dabei, dass Seattle Dogs eine Abwandlung normaler Hot Dogs waren, welche mit Frischkäse zubereitet wurden.
Zögerlich fängt Shadex an ihre Wahl zu erklären: “Ich habe schon einmal erwähnt, dass ich keine wirkliche Heimat habe, das meine Heimat eher mit den Leuten zusammen hängt die mich umgeben, nicht so sehr mit dem Ort. Dennoch habe ich mich für eine Speise aus Seattle entschieden, da dort mein Leben begonnen hat. Sowohl mein Leben als Aurelia, ja Leute ihr kennt jetzt auch meinen echten Vornamen, und auch mein Leben als Shadex. Dort hat für mich alles angefangen und wer weiß, vielleicht endet es auch irgendwann dort, aber daran wollen wir heute noch gar nicht denken. Heute sollten wir uns aufs Feiern konzentrieren und darauf wofür wir dankbar sind”, während sie das sagte nahm sie die Hand von Jeremy, der neben ihr stand: “Naja und Seattle Dogs sind einfach eine Sache die man gegessen haben muss wenn man schon mal da ist.”

Manche der Anwesenden sahen die Mini Hot Dogs etwas skeptisch an, aber probierten sie dann schlussendlich doch.
“Die schmecken besser als sie aussehen”, meinte Weazel.
Von Holliday kam ein: “Schmecken fast wie Zuhause.”
Scheinbar hatte sie sich wohl doch zu viele Sorgen gemacht, sie sollte den Abend ab jetzt etwas mehr genießen.

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Dessert

Leyla hilft mit dabei die Desserts zum Tisch zu bringen. Sie musste zwar in der Situation etwas improvisieren, aber sie ist mit dem Endergebnis sehr zufrieden. “Das sieht sehr lecker aus!” sagt Weazel zu Leyla als sie sich wieder ihm gegenüber setzt.

“Danke.” sagt Leyla mit einem Lächeln, “So, das sind einmal ein Schokoladenkuchen, ein Gingerbread Pecan Cheesecake und für die, die schon recht satt sind hab ich noch kleine Whoopie Pies.” Während Leyla erzählt zeigt sie auf die einzelnen Desserts.

Jeder der möchte beginnt sich ein oder zwei Stücken auf den Teller zu laden und zu essen. Leyla selbst ist eigentlich schon satt von dem sehr leckerem Essen vorher, trotzdem nimmt sie sich ein Stück von dem Cheesecake.
“Der Schokokuchen ist sehr lecker” sagt Shadex zu Leyla.

“Das freut mich. Ich liebe es zu Thanksgiving zu backen. Das fing schon recht früh an und ich habe die darauffolgenden Jahre immer darauf bestanden zu backen. Ist so ein bisschen eine persönliche Tradition für mich geworden.”

“Ist Simon jetzt bei sich alleine zuhause oder ist er auch jemanden besuchen?” fragt Jazz.

“Er ist alleine zuhause. Simon hat hier nicht wirklich Familie, die er besuchen könnte.” antwortet Leyla.

“Aber ist das dann nicht irgendwie traurig, wenn er heute so alleine ist?” fragt Weazel nachdenklich.

“Ach er hat gesagt, er kommt damit klar. Zudem hatte ich mit ihm gestern ein… persönliches Vorthanksgiving. Ich hatte erst die Kuchen für heute gebacken. Dabei hatte er mich tatkräftig unterstützt!” grinst Leyla. “Und da er schlecht was vom Kuchen abhaben konnte, hat er wenigstens die Schüssel auskratzen dürfen. Danach haben wir den Abend mit Filmen ausklingen lassen.”

“Das klingt nach einem netten Abend.” sagt Weazel und nimmt sich noch ein Stück Kuchen und reicht es Tommy, der es mit einem “Danke!” annimmt.

“Ja der Abend war auch sehr schön. Ich bin so dankbar, dass er da ist und ich nicht alleine in der Wohnung bin. Ich wüsste nicht, wie ich das Ganze ohne ihn durchstehen würde. Er gibt mir sehr viel Halt.” Leyla lächelt etwas wehmütig bei dem Gedanken. “Allgemein, dass wir alle auch jetzt hier zusammen sitzen können. Darüber bin ich echt froh.”

“Dem kann ich nur zustimmen.” Weazel nickt zustimmend.

Leyla nimmt das letzte Stück von ihren Kuchen und lehnt sich im Stuhl zurück. “Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin pappsatt.” sagt Leyla, während sie sich die Hand vor den Bauch hält.

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Vollgefressen Phase

Das Essen war reichlich und, selbst wenn es etwas zusammengewürfelt war, war es etwas besonderes. Selbst Nayads extra scharfe “schmecken nur noch nach Tabasco” Tamales, die noch nie ein Maisblatt gesehen haben, sind komplett aufgefuttert. Tommy hält sich theatralisch den Bauch und stöhnt wie voll und satt er doch ist. Um ihn herum beobachtet Medea das Schmunzeln und zustimmende Nicken der Anderen. Die plötzliche Post-Essen-Erschöpfung trifft sie alle, sodass selbst die lebhaftesten Gespräche des Abends langsam anfangen zu stocken. Am vorderen Tischende, erhebt sich Sunny mit den Worten “Sollen wir ins Wohnzimmer wechseln? Das ist etwas angenehmer als so starr am Tisch zu sitzen?” und deutet auf die Tür vom Esszimmer. Langsam stehen die ersten auf um sich im Wohnzimmer einen Platz zu suchen, allen voran Fifi, welche verkündet, dass der große Ohrensessel und der zugehörige Fußhocker ihr sind.

Nayad steht als eine der Letzten auf, dann hält sie Candy ihre Hand hin. “Zeit für deinen Wundertrank?” Leicht lächelt die andere Frau, nimmt Nayads Hand und folgt ihr in die Küche. Auf der Anrichte sitzen 22 kleine Likörgläser. Vorsichtig verteilt Candy ein klares leicht grünliches Getränk, während Nayad alle vollen Gläser auf ein Tablett packt. “Sie sind toll, Medea” meint Candy plötzlich, “Sie sind alle so freundlich. Danke, dass du mich eingeladen hast.” Nayad lächelt leicht, dann nimmt sie Candys Hand und drückt sie vorsichtig. “Ich bin einfach dankbar, dass ich nicht alleine hier bin. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich verzweifelt… und ohne dich auch.” Die zwei Frauen teilen ein wissendes Grinsen, dann nimmt Nayad das Tablett und zusammen gehen sie durch zum Wohnzimmer, wo Nayad Candy deutet sich auf einen freien Sessel zu setzen. Schnell verteilt sie die kleinen Gläschen unter den Teilnehmenden, und drückt selbst Fifi und Tommy eins in die Hand als diese schon abgewunken werden. Dann setzt sie sich auf die Lehne des Sessels wo Candy sitzt.

“Ihr wisst, Reden ist nicht so meins, aber das können alle beruhigt trinken. Selbst Schwangere und Kinder. Es ist kein Alkohol drin.” Ein kollektives Seufzen aus Erleichterung und Enttäuschung ringt durch den Raum. Nayad legt eine Hand auf Candys Schulter und grinst breit. “Die Tradition bei mir zu Hause als ich klein war, war dass nach dem Essen alle in den Salon gingen für etwas Ruhe bis man wieder Energie hatte um Spiele zu spielen oder ähnliches. Mein Dad hat dann immer Scotch getrunken, während ich einen verdünnten Mangosaft bekommen habe. Candys Familie hatte ähnliche Traditionen. Deswegen haben wir was zusammengebraut was das … representa … repräsentiert! Es ist ein süßes Kräuterwasser was helfen wird den Magen zu entspannen und generell euch ein warmes Gefühl geben sollte. Amór y dinéro! Salud!”

Rufe von “Cheers!”, “Prost!”, “Sláinte” und “Salud!” ringen durch den Raum, als alle miteinander anstoßen und ihr Getränk schlürfen. Nayad trinkt und genießt einen Moment das Gefühl wie ihr Magen sich entspannt und ihr wohlig warm wird wie in einer Umarmung. Nach ein paar Minuten sammelt sie schnell die leeren Gläser wieder ein um sie wieder ordentlich in die Küche zu bringen. Als sie wieder kommt kann sie beobachten wie alle entspannen und sich langsam wieder untereinander unterhalten. In einer Ecke unterhält sich Daisy mit Weazel und Tommy über die Buddy-Drohne, mit Mara stetig an ihrer Seite. Ruben, Reginald, Leopold und Tower setzen sich um einen kleinen Tisch für ein Kartenspiel und generell lockert sich die Stimmung. Nayad setzt sich wieder zu Candy, die so rutscht, sodass sie bei der Gorgone auf dem Schoß sitzen kann ohne dabei ihr Gespräch mit Fifi und Shadex zu unterbrechen über verschiedene (Schutz-)Geister. Die Gorgone legt ihren Arm um Candys Taille, und wendet sich dem Gespräch zu zwischen Sunny, Leyla und Doyle über witzige Patente die man anmelden könnte. Von Sunny und Doyle hatte sie das Thema erwartet, aber Leyla ist zu Nayads überraschung anscheinend genauso kreativ unterwegs. Aus den Augenwinkeln sieht sie Daisy mit den Augenbrauen wackeln, woraufhin Nayad grinsend mit den Augen rollt und die Zunge rausstreckt.

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Partyspiele und Shots

Nachdem das Essen sich etwas hat setzen können und die ersten Gäste sich wieder freiwillig bewegen, werfen Mara und Daisy sich einen Blick zu. Die Elfe springt auf, und geht mit schnellen Schritten zur Garderobe, während die Ganger-Göre etwas schnellere Musik auflegt, und die Leute somit animiert, wieder aufzustehen: “So, genug gefaulenzt, es wird Zeit für etwas Bewegung! Verdauungsspaziergang!”

Irgendjemand wirft ein Kissen nach Daisy und von Fifi, die am Kamin sitzt, ist ein lautes “Fick dich, Daisy!” zu hören.

“Nein, ich mein’s ernst! Sunny wollte Programm, wir haben Programm, das Programm ist ein Verdauungsspaziergang! Euren dekadenten Truthahn haben wir ja auch gegessen, das war auch Programm!”

Holliday seufzt: “Willst du, dass wir erschossen werden Daisy? Wir sind so vollgefressen, wir watscheln alle wie Fifi! So kann nichtmal ich irgendwas ausweichen!”

“Fick dich, Holliday!”

Daisy verdreht die Augen. Sie will Mara nicht unbedingt zu lange alleine draußen mit der Überraschung warten lassen… sie war den ganzen Abend über gut drauf gewesen, aber man hatte ihr leicht anmerken können, dass Keziahs Abwesenheit trotzdem an ihr nagt.
Was die Lethargie der anderen angeht: Mara hatte vermutet, dass das passieren würde, aber man ist ja keine einfallsreiche Schrott-Riggerin ohne einfallsreiche Schrott-Riggerin zu sein. Daisy gibt per DNI ein paar Befehle an ihre Riggerkonsole, und eine kleine Rotodrohne kommt wackelnd hereingeflogen. Das Teil eiert etwas, was sie für einen Kampfeinsatz unbrauchbar macht, aber die Waffenhalterung funktioniert noch einwandfrei. Daran ist eine Sprühflasche befestigt, die beginnt denjenigen die am gemütlichsten herumsitzen, Wasserdampf ins Gesicht zu sprühen. Beim Kamin faucht eine Katze mit Notariat, Sunny beschwert sich dass die Polster nicht nass werden dürfen, aber nach einer Viertelstunde sind alle angezogen und stehen - etwas missmutig - im von Nayad taktisch überwucherten Vorgarten.

Daisy führt die Gruppe auf dem gewundenen Pfad zur Pforte an. “Wisst ihr, in Seattle habe ich Thanksgiving ja immer mit den Crimson Crush gefeiert. Ist zwar ‘ne Gang, aber es sind die Good Guys, oder so. Wir haben versucht, Raubzüge und Schießereien immer auf die Tage rundrum zu verlegen, damit wir an Thanksgiving selbst was geben können. Wir haben dann immer einen Eintopf gemacht, oder Stew oder so, und uns damit auf die Straße von einem Viertel gestellt, das zwar in unserem Einflussbereich liegt, aber denen es trotzdem irgendwie dreckig geht.”

Sunny, die neben ihr läuft, beschwert sich: “Daisy ich schwöre bei den Geistern, wenn wir gleich ein Stew essen müssen, lasse ich all deine Drohnen in einen Laubhechsler fliegen.”

“Meine Güte ihr unmotivierter Haufen, jetzt lasst mich doch Mal ausreden! Ich habe mir einfach gewünscht, wieder Mal draußen zu stehen, im Schutz meiner vollautomatischen synchronisierten Maschinengewehre, und der Gemeinschaft etwas zurückzugeben! Aber nicht mit -”

“GLÖGG!” Mara springt strahlend und mit roter Nasenspitze und Sommersprossen um die Ecke des Torpfostens an der Einfahrt und hält strahlend eine dampfende Tasse in die Luft!

Holliday klopft ihr auf die Schulter: “Einen halben Satz zu früh Mara, einen halben Satz zu früh.” Draußen auf dem Gehweg steht eine kleine elektrische Herdplatte auf einem ausgebrannten Wagen in der Mitte einer Kreuzung, daneben ein ganzer Haufen Tassen. Mara drückt Holliday die Tasse in die Hand, und beginnt aufgeregt blubbernd heiße Getränke zu verteilen.

“Wisst ihr, Daisy hat in Seattle Thanksgiving ja immer mit den Crimson Crush gef-” Daisy schreitet ein, gibt Mara einen Kuss, und flüstert: “Den Teil hatten wir schon. Spul etwas vor, ja?”

Mara nickt, und verteilt weitere Tassen. “Glögg ist praktisch… schwedischer Glühwein! Den mag ich am liebsten!”

Weazel blickt etwas skeptisch in seine Tasse. “Was schwimmt denn da drin rum?”

“Ach, dies, das, jenes…”

Der kubanische Elf zieht eine Augenbraue hoch. “Das ist jetzt nicht wirklich beruhigend, wenn Mara das sagt, oder?”

Daisy kommt lachend näher. “Das sind Mandeln und Rosinen Weazel! Geben dem Ganzen etwas Geschmack und Abwechslung!”

“Cool, praktisch was für Lou dabei!”

Einen Moment stehen alle auf der Straße, trinken schwedischen Glühwein mit Stückchen drin, und genießen den Moment. Ein paar Nachbarn kommen vorbei - bekannte Gesichter aus der näheren ziemlich sicheren Umgebung: Die Überlebenden die ins Seed-House eingezogen sind, eine alte Dame die mit ihren 8 Katzen auf der anderen Seite des Strawberry Hill lebt, und sogar die Callahans lassen sich auf eine Tasse blicken.

Die Stimmung ist ziemlich gut, bis Sunny zu den Mädels aufschließt, die aneinandergekuschelt auf dem Kofferraum des Wagens sitzen. “Hey ihr Turteltäubchen, ihr wisst aber schon, dass ihr meine heilige Regel gebrochen habt, oder?”

Daisy lächelt überlegen. “Haben wir das, Elana?”

“Ja, habt ihr! Glühwein ist Weihnachten, und das ist verbannt bis nach Thanksgiving!”

Mara öffnet ein AR-Overlay, zieht es lächerlich groß, und gibt es für Sunny frei. Es ist eine Digitaluhr, die 00:43 anzeigt. “Technisch gesehen, Sunny, ist es praktisch Weihnachten! Thanksgiving ist vorbei!”

Sunny pustet sich genervt eine Strähne aus dem Gesicht, und Aiden legt ihr einen Arm um die Schulter. “Grenzwertig…” sagt die Elfe aus Bellevue, aber dann lachen alle vier.

Etwas Kaltes landet auf Daisys Nase, und Maras Augen werden noch größer: “Die erste Schneeflocke!”

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Mitternachtssnack oder Party

Zoe tritt schon etwas angetrunken an Spectre heran: „Es … es ist fast 2“, lallt sie ihm ins Ohr. Spectre der gerade mit Doyle in ein Gespräch vertieft war, dreht sich langsam zu ihr um. Er greift nach ihrem Ellenbogen, sie scheint etwas zu schwanken.

“Sag mal wann hast du das letzte Mal Wasser getrunken.”, sagt er ein bisschen vorwurfsvoll. Sie entwischt seinem Arm und er taumelt angeschlagen wie er noch ist.

“Aber du hast recht, wir sollten langsam in die Küche verschwinden und die letzte Überraschung des Tages vorbereiten. Eine Tradition meiner Familie! Hilft auch gegen Kälte!”, sagt er ein bisschen zu ihr runtergebeugt.

Zoe hält Spectre fest und drückt ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, was den Umstehenden ein “naw” entlockt. Er nimmt ihre Hand und die beiden laufen, in Richtung Norden zu der weißen Tür hinter der die Küche liegt.

Reginald hatte Spectre vorhin geholfen, die silbernen Tabletts aus dem Auto in die Küche zu tragen und diese in einen der großen Kühlschränke verstaut. Spectre drückt seiner Freundin ein großes Glas Wasser und eine Schmerztablette in die Hand:

“Du trinkst das, sonst bist du morgen nicht mehr ansprechbar und ich packe aus”.

Die Quesadillas sehen fantastisch aus. Sie sind gefüllt mit einer Kombination aus 3 Käsesorten, Truthahn und Cranberries. Zoe greift in eine Schublade und zieht eine Packung Wunderkerzen heraus und steckt eine nach der anderen zwischen die Quesadillas.

Jeder von ihnen schnappt sich ein silbernes Tablett und verlässt die Küche in Richtung Partygäste. Unter Applaus werden die Wunderkerzen angezündet und beim abbrennen beobachtet.

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Fiction Kommentarspalte eröffnet! :3

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SCHNEEEEEEE

WIR KÖNNEN HEUTE NACHT ENDLICH VON SCHNEE REDEN

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Jaaa Schnee :heart_eyes:

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JAAAA SCHNEE! WEIßES KOKAIN WAS VOM HIMMEL REGNET!

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Als ob hier noch jemand etwas anderes erwartet :joy:

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Nayad kennt keinen Schnee :smiley: das wird witzig

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Nayad ist bestimmt ein bisschen wie Jazz mit Schnee…sie findet ihn mega kalt aber trotzdem sehr toll :smiley:

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Mal schauen :smiley:

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