Neue Möglichkeiten - Snow

[Diese Fiction schließt geschlossen an die letzte Snow Fiction „Schwer wiegt das Haupt…“ an]
[Triggerwarnung: Krebserkrankung]

Alyza runzelt die Stirn und legt ihren Parker auf einem Sideboard ab.
“Was… Was hast du denn zu besprechen? Ist was passiert?”
John tritt einen Schritt von ihr zurück an den kleinen Esstisch und greift den Stapel Akten.

“Setz dich. Das wird kurz dauern.” Sie setzen sich und Doyle aktiviert mit einer Handbewegung in der Luft eine kleine schwebende Leselampe hinter Snow. Dann legt er ihr eine Seite aus den Akten vor.

“Ich verstehe das nicht… “ “Nun lies doch erstmal” sagt er ruhig. “Nein. Ich verstehe das nicht. Du hast mir den spanischen Durchschlag gegeben. Mein spanisch geht über Donde está la biblioteca und una cerveza por favor nicht hinaus.” Sie lacht, aber Johns Miene bleibt Finster. Es war ernst.

Der englische Durchschlag liest sich kompliziert und mit viel bürokratischem Blabla.
Doch die Quintessenz kommt bei Snow an.

“Du… Musst nach Aztlan? In 2 Wochen schon?” Etwas in ihr wird plötzlich ganz kalt.
“Nunja, es stand zur Debatte. Ich habe sehr viel rum überlegt.”
“Mooooment. Wie lange weißt du schon davon?!” Snow stand vom Tisch auf. Lynx erscheint mit grimmiger Miene in einer Ecke des Raumes und der Gummibaum neben ihm bildet kleine Eiskristalle.

Doyle sieht auf seine Hände die eine Akte umklammert halten.
“Etwa seit… Du musst so seit 2 Wochen im Bunker gewesen sein. Alyza ich weiß das ist ein schwieriges Thema, ich wollte einige Sachen geklärt haben bevor ich dich…”
“Vor vollendete Tatsachen stelle?!” unwillkürlich fängt das Blatt in ihrer Hand an zu brennen und verpufft in einer kleinen Aschewolke und die Kerzen auf dem Tisch flammen auf.
Gut zu wissen dass sie das noch kann. Doyle reißt die Augen auf.
“Bitte beruhige dich. Weißt du Alyza, meine ganze Karriere verlief in … genau kalkulierten Schritten. Und ich glaube das ist einfach der sinnvolle nächste Schritt.”

“Weißt du eigentlich…” Snow starrt durch die große Glasscheibe hinaus auf die Lichter New Orleans.
“Dass mich ausnahmslos alle vor einer Beziehung mit dir gewarnt haben? Sogar Broker! Der Mann hat dich zwei Mal gesehen und mir trotzdem abgeraten mich mit dir zu treffen weil du alle immer nur zu deinen eigenen Gunsten benutzt! Und jetzt?” Snow beginnt leise zu beben und muss Tränen zurück halten.
“Du wusstest dass du weg musst und holst mich trotzdem aus dem Bunker in deine Wohnung und in dein Leben nur um mich einen Monat später wieder an Bourdoire zurück abzuschieben und in den Süden zu verschwinden?! zu einem Unternehmen dessen Exportschlager Blutrituale und Mitarbeiteropferungen sind?!”
Doyle steht auf und will Alyza eine Hand um die Schultern legen, doch diese weicht zurück.

“Ich glaube du verstehst das nicht. Ich will nicht einfach verschwinden. Ich weiß nur dass du in dieser Stadt aufgewachsen bist und sie liebst und sie niemals verlassen würdest. Unsere moderne Welt bietet uns so viele Möglichkeiten, wir können problemlos Kontakt halten und es ist doch erstmal auch für ein Jahr.”
Alyza atmet tief durch. Doyle spürt, dass das Glühen welches von ihrer Haut ausgeht leicht abklingt.
Ein gutes Zeichen. Vor allem für sein Mobiliar.

“Alyza, habe ich dir jemals erzählt wieso ich in die Technikforschung gegangen bin? Und besonders in die Consumer Goods?” Er dreht ab und geht an eine kleine Kommode neben dem Bett, öffnet sie und holt einen Bilderrahmen heraus. Mit ihm in den Händen setzt er sich aufs Bett. Alyza dreht sich um und setzt sich neben ihn. Sie lehnt den Kopf an seine Schulter.

Auf dem Bild ist ein recht junger Doyle, vermutlich kurz nach dem College und eine bildschöne Frau im gleichen Alter und wundervoll strahlendem Lächeln. Sie trägt einen Sonnenhut und sie sind an einem Strand, Snow würde auf Cape Cod bei Boston tippen.

“Das ist Martha. Wir waren das klassische High School Pärchen dass danach auch zusammen ans MIT ging und anschließend heiratete.” Alyza runzelt die Stirn. Das Ex-Freunde Gespräch hatten die beiden noch nicht, aber dass er verheiratet war schockt sie doch leicht.
“Wir waren 2.5 Jahre verheiratet als sie die Diagnose eines hoch aggressiven Hirntumors bekam. Ich habe jedes medizinische Institut auf der Welt angeheuert. War mit meinem StartUp noch längst nicht gut aufgestellt doch wir konnten uns eine vernünftige Behandlung leisten, hochmodern. Doch sie brachte nichts. Ich habe ihr ein Jahr beim stetigen Verfall ihres Körpers zugesehen. Es war furchtbar. Doch wir hatten aufgrund unserer technischen Möglichkeiten und dank moderner Consumer Goods wenigstens die Möglichkeit es ihr angenehmer zu machen.
Danach wusste ich, dass das ist was ich mit meinem Leben tun will. Leuten das Leben angenehmer zu machen. Für Leute wie Broker mag es so wirken als wäre ich nur ein aalglattes Arschloch mit Geschäftsinteressen. Aber das bin ich nicht. Ich habe mir diese Maske angeeignet weil es mich meinem Ziel näher bringt. Aber innerlich…” er streicht über das Bild “bin ich immer noch der Typ der in schlecht sitzender Badehose im kalten Boston den Strand entlang hüpfen will. Versteh mich nicht falsch. Die Sache mit Martha ist ja nun eine Weile her und ich habe damit sehr gut umzugehen gelernt und…” Er sieht Snow an, lächelt und küsst ihre Stirn. “und ich bin sehr froh dich zu haben. Auch wenn ich mit ihr nicht das Risiko hatte, dass mich eine eiskalte Katze nachts im Schlaf erstickt weil sie auf meinem Gesicht schlafen will.” er lacht, wird dann aber wieder ernst.
“Deshalb bin ich sehr froh dass Aztech mir diese Möglichkeit schenkt. Es fällt mir absolut nicht leicht dich hier zurück zu lassen, aber ich weiß dass du hier glücklich bist. Sofern Benoit euch nicht alle in die Luft jagt.”

Benoit… da sagte er was. Snow liebt New Orleans und Bourdoire und die Jungs vom Dome aber das Leben hier wird nach der Sache mit Benoit nicht besser.

Bens Worte hallen in ihrem Kopf umher.
‘Wenn dir ein anderer Weg offen steht, solltest du ihn nehmen. Alles ist besser, als dieses Leben.’ hatte er im Bunker zu ihr gesagt.

“John… In dem Brief stand was von… Kann ich mit?” Sie sieht zu ihm auf und sieht dass er seine Augenbrauen sehr weit hochgezogen hat.
“Wie… mit?! Nach Aztlan? So richtig? Du willst für Aztech arbeiten?”
“Wer weiß wie die Sache mit Benoit ausgeht. Ich denke für die Blutritualleute zu arbeiten ist immer noch angenehmer als ein New Orleans unter der Herrschaft von Vampir-Patriarchen.”
Doyle schließt sie fest in die Arme und küsst ihr Haar.
“Da hast du vermutlich leider sogar recht. Ich hätte nicht gedacht dass es wirklich eine Option ist. Aber…” Er steht auf und geht zu dem Stapel Akten und zieht eine heraus.

“Hier ich habe mal angefragt. Es gäbe eine Reihe Optionen für dich.”
Alyza hält einen Stapel mit Jobofferten in der Hand, liest ein Paar Beschreibungen und sieht dann zu Doyle.

“Sag mal John… Wirst du an Project Surge arbeiten? Das war doch was du unter anderem an Aztech abgegeben hast…”
“So 100% sicher bin ich mir leider auch nicht. Das genaue Projekt bekomme ich erst vor Ort gepitcht. Ich denke was Saeder da vor hat wird die Leute bei Aztech auch reizen. Ich kann nur hoffen dass ich ein anderes Projekt bekomme.”

Die beiden reden bis spät in die Nacht. Doyle hatte tatsächlich einen südamerikanischen Eintopf gekocht, welcher das war was im Flur so geduftet hatte. Sie sahen sich ein Paar Häuser und Wohnungen an, verglichen Flüge und luden Wörterbücher für Aztlan Spanisch herunter und Snow war alles in allem sehr erleichtert in absehbarer Zeit erstmal ein bisschen Abstand von New Orleans bekommen zu können.

Ein mulmiges Gefühl woran Doyle dann konkret arbeiten würde blieb ihr jedoch im Kopf.

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dem ist nichts hinzuzufügen :sob:

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[Uhhhhh das Warten hat sich gelohnt!! :heart_eyes: :heart_eyes: Das war mal definitiv ein neuer Einblick in ihre Beziehung, aber auch in Doyle’s Leben. Bin auch sehr gespannt wie das mit der Forschung voran geht, wenn sich da 3 Kons um den „Sieg“ prügeln. Mal sehen wie es mit den beiden weiter geht! :innocent: :orange_heart: ]

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[Das wird die vorletzte Snow Fiction gewesen sein, in Season 2 spiele ich ja Sunny. Also denke ich nicht dass ich persönlich das groß im Blick behalten werde :smiley: vielleicht bekommt Broker mal ne Postkarte oder so für euch alle]

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[oh man ich weiß ja das Fifi und ihre Fictions anders geplant waren. Aber ich liebe es so wie es jetzt ist.
Ich hätte auch Bauchschmerzen bei dem Gedanken an Project Surge zu arbeiten.]

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