Make It To Me - FiFi

10.9.2076 - Wildnis vor Salem

“Na komm schon Krümelchen. Gib Mommy nochmal was ab.”
FiFi sitzt in einem Kreis aus Teelichtern auf ihrer Terrasse. Es ist noch warm für einen Nachmittag im September, selbst wenn man aus New Orleans kommt. Sie schaut hinaus auf die Touri Yachten, die in der Nacht auf dem See an dem ihr Anwesen liegt herumschippern.

Sie wackelt vorsichtig an ihrem Bauch. Sie sieht noch nicht aus wie hochschwanger, aber mittlerweile konnte man es auf der Straße nicht mehr leugnen oder verstecken.

Sie spürt eine leichte Bewegung, als würde ein Vogelflügel sie streichen. Dann beginnt für 2 Sekunden ihre Sicht zu flackern. Die Astralebene schiebt sich über ihr Blickfeld und ihre Atmung stockt. Sie schnippst mit den Fingern und eine kleine Flamme huscht über ihre Finger mit der sie ein weiteres Teelicht anzündet. Ein Endorphinrausch durchströmt sie und sie legt ihren Kopf in den Nacken und atmet tief durch.

“Ich weiß nicht wie gut ich es finde, dass du deinen Fötus als astrale Brille missbrauchst Alyza.” Die gewohnt kritische Stimme kommt von der kleinen schwarzen Katze, die sie abschätzig durch die grasgrünen Augen anblickt und sich dann den Fuß putzt.

“Ich benutze ihn nicht. Wir machen eine Win-Win Situation daraus. Ich darf ihn anzapfen und dafür kriegt der Krümel einen Keks! Föten mögen süß, er kriegt dann ja auch Zucker ab oder so. Daddy wüsste jetzt warum. Aber er kommt ja bald nach Hause.” Sie lächelt und schnappt sich den letzten Butterkeks aus einer Packung. Sie spürt ein wildes wuseln aus winzigen Bewegungen als sie den Keks ist. “War leider der letzte. Den Rest haben wir Daddy heute morgen eingepackt. Wir müssen auf ihn warten.”
Der Kater schüttelt den Kopf. “Und ihr habt immer noch keinen Namen hm?”

“Nein. John will irgendwas starkes, weißes, reiches. Und ich will keinen Sohn der Matthew Jeremiah Jonathan Penbrook-Doyle heißt.” sie lacht.

“In meinem Gewerbe heißen die meisten Männer so.” Nun putzt er sich mit der Vorderpfote die Schnurrhaare.
“Du bist eine Katze. Kein Anwalt.”
“Verleumdung!” ruft die KFS infizierte Katze.

“Na komm. Bis John nach Hause kommt wird es bestimmt wieder spät. Er hängt sich sehr in die MIT&T Forschung rein und der Krümel saugt mir jede Energie ab.” Sie gähnt und begibt sich in das für 2 Personen viel zu große Haus, in dem hoffentlich bald mehr Action sein würde zu einem Nachmittagsschläfchen.

4 Stunden später

“Alyza! Alyza fuck wach gefälligst auf!” Der Kater leckt ihr panisch durch das Gesicht. 2 Mal hatte sie ihn schon wortlos vom Bett getreten und sich umgedreht.
Sie schlägt die Augen auf. “Du kriegst jetzt keinen scheiß Thun…”
“DRACHE!” brüllt das Tier und rennt zum Fenster.

Am Horizont sieht sie das malachitgrüne sich windende Tier. Sie springt auf. Sie hat schon Drachenflüge beobachtet. Dieser hier ist definitiv kein gewöhnlicher. Und kam ihr dieser grüne Drache nicht irgendwie bekannt vor? Und er kommt auf sie zu. Sie bekommt ein ganz schlechtes Gefühl.

Sie rennt zum Kleiderschrank und reißt eine Verblendung zur Seite. Darin befinden sich mehrere schwarze Rucksäcke.
“Was ist das alles?” fragt die Katze unruhig.

“Lebensmittel, Kleidung, Notfallvorräte… Kippen, Munition, Alk und Kaffee. Beliebteste Handelsgüter im Ernstfall. Ich muss noch…” Sie schnappt sich die schweren Taschen und ihre ebenfalls in der Verblendung vor John versteckte Schrotflinte. Dann rennt sie in Doyles Arbeitszimmer. “WO HAT ER DENN?! Ah. Hier.” Sie zieht eine Aktentasche von einem Schrank.
“Und was ist das schon wieder was wichtiger ist als unser Überleben?”
“Seine Forschung. Alles woran er je gearbeitet hat. Wenn die Matrixüberbleibsel zerstört werden ist er am Boden zerstört.”

Schwer bepackt rennt die Menschin zu ihrer Runnerkleidung. Hose und Oberteil konnte sie vergessen mit ihrem Bauch. Geschweige denn den schnittigen Aztec Dress. Sie wirft sich eine Panzerjacke, Handschuhe und alles was sie gerade noch tragen kann über und schlüpft in gepanzerte Schuhe. Sie dankt einer Gottheit an die sie nicht glaubt, dafür den ganzen Kram nicht weggegeben zu haben wie Doyle das wollte.

FiFi packt alles und rennt mit der Katze aus der Villa. Auf einem geschotterten Vorplatz bleibt sie an ihrem großen Musclecar stehen. Hinter ihr tut es einen ohrenbetäubenden Rums und sie dreht sich um. Der Drache scheint in den See an dem sie wohnen geknallt zu sein. Einen Augenblick später löst sich eine riesige Welle vom Ufer und eine der Yachten auf dem See knallt in ihr Anwesen. Sie hört Scheiben klirren und andere Geräusche der Verwüstung als ein großer hinterer Teil des Hauses einstürzt.

Sie belädt in windeseile den Wagen und versucht ihn zu starten. Doch der Motor bleibt stumm. Ein EMP? FiFi schreit ihren Frust heraus und schlägt gegen das Lenkrad.

“Was jetzt? den kriegen wir wegen fahrlässiger Sachbeschädigung dran. Und der Luftraum über deinem Haus ist auch für den Privatgebrauch gesichert!” blafft der Kater. Der richtige Phoenix wäre ihr grade 1000 mal lieber. Aber sie muss hier weg. Sie steigt aus.

“Wir gehen zu Fuß. Der Drache war laut, der hat die meisten Critter garantiert verjagt.” Sie trägt einen der Rucksäcke und ihre Schrotflinte. Sie starrt den weiteren Rucksack und die Aktentasche an. Dann greift sie entschlossen die Aktentasche und läuft los. Runter vom Grundstück und hinein in den Wald.

5 Tage später (15.9.) - South Peabody

Zitternd sitzt FiFi in einer Garage eines verlassenen Wohnhauses. Im Haus waren in den letzten Tagen immer wieder Raider. Aber die Garage blieb aus irgendeinem Grund unbewacht. Sie hat eine Matratze und ein paar Dosen mit Nahrung. Vorsichtig zieht sie ihren Schuh wieder über ihren blutenden Fuß. Die Flucht aus dem Wald war beschwerlich. Schlimmer waren die Nachrichten aus den nächsten Tagen. Öffentliche Verkehrsmittel sind eingestellt. Verlassene Fahrzeuge gibt es schon seit der 2. Nacht mehr.

Durch das Garagentor quetscht sich der Kater, der sich eine große Maus gefangen hat.
FiFi seufzt, als das Tier - aus Respekt mit etwas Sicherheitsabstand - beginnt die Maus zu zerlegen.
“Wie geht es dir?” fragt der schmatzende Kater.

“Wie soll es mir gehen? Wir sitzen in Gott weiß was und ich habe weder eine Ahnung wie wir hier wegkommen sollen, noch wie es John geht, was er macht, ob er überhaupt lebt.” Tänen füllen ihre Augen. “Wir… heute machen wir noch Pause. Dann versuchen wir uns nach Clifton durchzuschlagen.”

1.10. - Clifton

FiFi zieht das Rolltor des kleinen Lagerraums hinter sich zu und sichert das Schloss.
“Noch mehr Aztech Panzerwägen. Die scheinen hier eine Art… Forschungszentrum aufzubauen. Fuck. Weißt du was das heißt Phoenix?!”
“Dass sie höchstwahrscheinlich einen Blutmagier dabei haben, der stark genug ist um zu erkennen, dass ich ausgebrannte Blutmagierin bin. Super.”

8.10. - Stadtrand Clifton

FiFi hält die Luft an, als sie vor sich eine Gruppe Infizierter erblickt. Im gleichen Moment schiebt sich eine Gruppe Aztech-Polizisten von der Seite aus einem Van und schießt mit sehr viel Feuerkraft auf die Gruppe. Das hätte jetzt sie sein können. Ihr wird schlecht. Sie rennt um ein paar Ecken und bleibt keuchend an einer Häuserecke stehen. Ihr Bauch hatte im letzten Monat auf ihrer Flucht einen gewaltigen Schub gemacht. Sie spürt die Tritte des Babys jetzt viel deutlicher. Ihr einziges klares Zeichen, dass er noch lebt.

Sie blickt eine Straße aus der Stadt hinaus entgegen. Ein Weg der nach Salem führt. Sie weiß nicht ob die Wiccas sie aufnehmen und schützen würden. Sie läuft ein paar Schritte. der Rucksack auf ihrem Rücken wurde immer leichter. Viel hatte sie nicht mehr.
Vor ihr materialisiert sich ein Geist. “Kein Weg nach Salem. Gehen Sie weg oder ich muss sie angreifen.”

Sie fleht ihr Baby an ihr kurz Astralsicht zu schenken. Und hat Glück. Die astrale Signatur des Geistes ist überwältigend. Und strotzt nur so vor Wicca Tradition. Er muss von einer höheren Hexe gezaubert worden sein. Sie schätzt ihre Überlebenschance sehr schlecht ein, falls sie ihn verärgert. “Ich suche Schutz. Ich war Straßenhexe und mein Baby ist erwacht.”
“Kein Weg nach Salem. Gehen Sie weg oder ich muss sie angreifen.”

FiFi dreht um. Sie schluchzt. Bis in die Abendstunden sucht sie einen Unterschlupf und versteckt sich vor verschiedenen Parteien, die ihr die Angst ihres Lebens beschert. Auf der Straße zu leben war als Kind für ein Jahr schon scheiße gewesen. Und damals hatte sie keinen Ehemann zu dem sie lieber als alles andere zurück wollte und ein Baby bei dem sie jedes mal wenn es ein paar Stunden nicht tritt Todesangst bekommt.

Eine alte Frau steht vor einem Haus. “Liebes, Sie sehen ja total fertig aus. Kommen Sie zu mir. Oh nein, sogar schwanger, sie armes Ding. Bleiben Sie in meiner Gartenhütte.” Sie mustert sie. An der Starrheit ihres Blickes, kann FiFi ausmachen, dass sie sie askennt.

“Sie erinnern mich an meinen Sohn.” Ein sanftes Lächeln legt sich über das Gesicht der Dame und sie geleitet FiFi in eine kleine Gartenhütte mit einer Matratze. “Ich bringe Ihnen was zu essen und Sie ruhen sich aus.”

FiFi atmet aus. Sie ist zu erschöpft um zu hinterfragen wieso die Frau ihr helfen sollte und ob sie sie vielleicht einfach vergiftet.

15.10.2076 - Peabody

Die alte Frau hatte FiFi gut versorgt. Sich manchmal etwas merkwürdig benommen. Ihren Bauch immer sehr ausführlich askennt. “Ihrem Baby geht es sehr gut.” Hatte sie regelmäßig gemurmelt. FiFi ist immerhin etwas beruhigt. Vor allem weil die Dame sie an ihre Nichte in Peabody weiterleiten konnte, die vielleicht ein Auto für sie hat um in den Süden zu kommen.
Aus Lynn waren konsequent Schüsse zu hören, aber sie hat eine Route im Kopf, die funktionieren müsste. Aber durch laufen ist nicht drin.

FiFi klingelt an der Tür des kleinen blauen Häuschens. Im Vorgarten ist tatsächlich etwas für Halloween geschmückt. Ein paar Hexen sitzen zusammen in einem Kreis. So nah an Salem fast etwas ironisch.
Die ca. 60 Jährige Frau öffnet die Tür. Sie hat wuscheliges braunes Haar und eine Schürze um. “Ich weiß wieso Sie hier sind.” Sie lächelt. Und askennt sie. “So eine astrale Signatur eines Babys habe ich seit sehr vielen Jahren nicht gesehen. Prachtvoll.”

FiFi entfährt ein unüberlegtes lachendes Schnauben. “Kennen Sie Ben Kendall seit er ein Baby war oder was?”
Die Gesichtszüge der Dame entgleisen. “Woher kennen Sie diesen Namen?! Woher kennen Sie den Namen des Sohnes der Obersten?!”
Na toll. Ben Kendall ist am anderen Ende des Kontinents und schafft es trotzdem ihr Probleme zu bereiten.
“Ich… er hat mir aus vielen schwierigen Situationen geholfen. Er hat mir auch oft genug Probleme gemacht aber… Er ist ein guter Freund.”

Die Frau lächelt. “Ich bin Bens Cousine. Naja… Wir alle hier sind irgendwie mit Benjamin verkapselt. Er war der Nachfolger der Obersten. Doch hat sich für ein anderes Leben entschieden. Er verliebte sich in eine Frau eines anderen Hexenstammes und wollte den Einwand seiner Mutter nicht verstehen. Dann ging er zurück in ihre Heimat. Denver. Die beiden trennten sich schnell wieder aber waren Gerüchten halber Jahre später nochmal ein Paar. Bitte… sagen sie Ihm er kann jederzeit nach Hause kommen wenn er möchte. Die Oberste… ist sehr deprimiert, seit er fort ist.” Sie hält inne. “Das Baby ist aber nicht von ihm oder?”

FiFi lacht auf “Oh nein. Ich war selbst eine Straßenhexe bis ich bei einem Ritual gegen… Feinde, ausgebrannt wurde. Ich… Ich will zu meinem Mann. Er ist in Cambridge. Ihre Tante Rosalin hat mich zu Ihnen geschickt weil ein altes Auto hätte.”

Die Frau scheint nachzudenken. Für eine Sekunde entgleisten ihre Gesichtszüge erneut. Hatte FiFi bei einer astralen Projektion von Bens Mutter gelebt? Sie will es nicht wissen.
Die Frau führt FiFi zu einem alten rostigen GMC.

“Weit fährt er nicht aber… Ich hoffe einfach Sie schaffen es an Lynn vorbei.”
Die Frau drückt ihr einen Schlüssel in die Hand und wendet sich ab. Dann dreht sie sich erneut um. “Wissen Sie… Gegen Ihren ausgebrannten Zustand… Da kann man etwas dagegen tun. Bringen Sie ihren Sohn zur Welt und melden Sie sich dann.”
Eine Visitenkarte manifestiert sich in FiFis Hand.

Sie setzt sich in den Wagen und startet ihn. Es ruckelt, pufft, insgesamt gibt das rostige Gefährt keine guten Geräusche von sich. Aber es bewegt sich vorwärts. Sie will der Frau, augenscheinlich Bens Cousine, winken. Doch sie unterhält sich gerade mit etwas, was FiFi als astrale Manifestierung purer Energie einschätzen würde. Genaueres war ohne Astralsicht leider nicht einsehbar. Sie spürt, dass das Baby in ihr Schluckauf hat. Da will sie mal nicht stören.

Der Wagen bewegt sich stotternd aus Peabody, Richtung Süden.
“Nie im Leben bringt uns dieses Ding zu John. Das fällt ja gleich auseinander.” Der Kater springt auf die vordere Ablage und starrt aus dem Fenster.
“Wir müssen nur bis hinter Lynn durchhalten. Jeder der aus Lynn kam, war halb tot. Ich fass es nicht wie wir so dumm sein können in Richtung Lynn zu fahren.”

Der Wagen fährt kaum schneller als 60 und tuckert die 129 hinunter. FiFi versucht sich so dicht wie möglich am Rand der Wildnis zu halten. Fern vom Stadtkern von Lynn. Schon am Rand der Stadt sieht es aus, als würde hier die größte Partie Stadtkampf der Welt gespielt werden.

“Fuck Alyza was ist das?!” Die Katze deutet auf eine Lichtung im Wald in der sich Metas in Kutten drängen. Sie bemerken sie nicht, weswegen sie kurz langsamer fährt.
Sie schüttelt ihren Bauch und versucht etwas astrale Energie zu bündeln. Die geliebte Astralsicht schiebt sich über ihren Blick. Sie mustert die Gruppe.
“Keine Ahnung. Wicca ist es nicht. Ich… Ich… Vielleicht beten die diesen Drachen an der in unseren See gestürzt ist? Wäre jetzt mein best guess. Wir sollten hier auf jeden Fall weg. Die Energie ist nicht gut.” Sie fährt den Wagen erneut an.
Sie passiert Saugus und einen verdächtig aussehenden Hotelkomplex. Ein Mann steht mit einem Poster “Hier bekommen Sie Hilfe.”

“Schau Alyza! Hier könnten wir unsere Ressourcen auffüllen und ein besseres Auto abgreifen.”
Sie mustert die Szenerie. Der Mann tritt vor dem Wagen auf die Straße und sie gibt Gas und umfährt ihn. “Nope. Das ist mir nicht geheuer.”
Der Kater neben ihr schüttelt den Kopf.

Als sie grade am Rand von Melrose entlang fahren und sich freuen so viel Strecke gemeistert zu haben, bricht eine Kreatur vor ihnen aus dem Wald. Sie ist sicher 2.5m groß und verfügt über keinerlei Ähnlichkeit mehr zu einem Menschen. Das Brüllen und Heulen des Werwolfs ist markerschütternd als er von der Seite an den Wagen greift und ihn zur Seite schleudert. FiFi hört wie Glas zerspringt und Reifen platzen. Sie windet sich aus dem Auto und bekommt gerade noch Johns Aktentasche gegriffen.

Der Schuss aus der Shotgun lässt die Kreatur vollkommen kalt. FiFi weiß, dass man vor einem Werwolf nicht wegrennen darf um seinen Jagdinstinkt nicht zu schärfen. Aber was sollte sie sonst…

Eine Welle aus astraler Energie zuckt durch ihren Körper als sich in ihrer Hand ein gewaltiger Feuerball manifestiert, den sie der Kreatur entgegenwirft. Jaulend zuckt der Wolf zurück und rennt in den Wald. FiFi greift die Katze auf ihren Arm und rennt los. In eine von ihr vermutete Richtung. Schließlich war sie hier noch nie. Ohne Matrix und Grid Guide wird der Rest des Weges zu Fuß ein verfluchtes Rätselraten.

20.10.2076 - irgendwo in Boston

“Er macht nichts mehr!” Sie hockt in… sie weiß es nicht mehr. Einer Stromkastenverkleidung oder sowas vielleicht. Die letzten 5 Tage war sie verzweifelt durch die Gegend gelaufen. Ohne Orientierung hin und her.
Das alles wäre nicht halb so schlimm, wenn ihr Baby nicht seit dem manifestierten Feuerball, keine Bewegung mehr von sich gegeben hätte.

“Alyza. Das ist Johns Baby. Der hält auch immer die Klappe wenn du drohst durchzudrehen. Du hast diese Wirkung auf Männer. Oder er schläft seinen Drain aus. Du… Du musst jetzt bei Verstand bleiben!”
“Aber was, wenn diese Reise sich gar nicht lohnt?! Was wenn Elanas Haus zerstört wurde und alle tot sind?!” Sie bricht in Tränen aus. Ihr ist kalt und sie hat Hunger. Ihren Versorgungsrucksack hatte sie beim Auto zurückgelassen.
Wasser findet sie immer wieder in verlassenen Häusern. Aber sie ist jetzt seit über einem Monat unterwegs. Und sie weiß nicht wie lange sie das noch durchhalten soll.

27.10.2076 - irgendwo in Boston

“Liebchen, komm doch rein!” Die großmutterhafte Dame steht mit einem Blech verführerisch duftender Kekse in der Tür des kleinen Häuschens. Ob das auch eine Manifestation von Bens Mutter war?
FiFi geht einen Schritt auf die Tür zu und die Astralsicht schiebt sich nach einen Karatetritt des Babys erneut über ihren Blick.
Sie zuckt zurück.
Im inneren des Hauses wartet eine gewaltige, toxische Astralgestalt. Ein Falltür-Spinnengeist. Sie zuckt zurück und rennt.
Hinter sich hört sie nur ein “Liebes warte doch!” und wie neben ihr Spinnennetze auf dem Boden einschlagen.

31.10.2076 - Sommerville - Davis Square

Zwei junge Männer stehen rauchend an einer Häuserecke. FiFi watschelt auf sie zu. Anders konnte man ihre Fortbewegung nicht mehr nennen. Die die 6 Wochen Flucht und ein permanent wachsendes Baby in ihr auslöst.
Sie hatte von den Männern Stichworte wie “Kostümparty bei Percivals. Patrick hat voll eine in die Fresse bekommen. Haufen dubioser Leute” gehört.
Jetzt hieß es nur noch Glück haben.
Aber die Dunkelheit bricht herein. Heute würde sie es nicht mehr schaffen.

01.11.2076 - Cambridge

Zögerlich macht FiFi einen Schritt auf das große Townhouse zu. Eine junge Frau mit grauem Haar steht auf einem Van. Crimson Crush Jacke. Großartig. Der Tipp der beiden halbstarken hatte sie zu einem Gang Unterschlupf geführt.

Sie seufzt und begibt sich weiter die Straße herunter.
Aus dem Augenwinkel erkennt sie ein Motorrad vor der Garage. Diese Harley kannte sie doch?

“Lady?” sie wendet sich der Dame zu, die gerade irgendetwas am Van festschraubt. “Wohnt John Doyle hier?”
Die Menschin mustert sie. Dann springt sie vom Van und läuft in Richtung Haustür.
“DOYLE! Eine schwangere schwarzhaarige steht vor der Haustür und fragt nach dir! Ich hoffe für dich, das ist deine Frau!” Sie streckt den Kopf wieder aus der Tür. “Er kommt!”

Fünf Sekunden später schreitet FiFis Ehemann aus der Tür. Er bleibt stehen und starrt sie an. Seine Tasse rutscht ihm aus der Hand und zerschellt auf den hellen Stufen.
“Was war das?!” brüllt eine weitere Frauenstimme von innen.
“Na? Kennen Sie zufällig den Weg zur New Orleans Techxpo?”

Doyle rennt die Stufen hinunter und reißt ein Komlink aus seiner Tasche um das große Tor zu entsichern. Er schließt die Frau in die Arme und beginnt zu schluchzen. Leise und unauffällig. FiFi grinst. Die Last der letzten sechs Wochen fällt von ihr ab.

“Wie geht es euch?” flüstert John der sie weiterhin fest an sich drückt.
“Phoenix motzt so viel wie immer. Ich… Werde wieder. Die Reise war hart. Ich würde gerne duschen, falls ihr wasser habt. Und er…” Sie legt eine Hand an ihren Bauch. “Ohne ihn hätte ich es nicht gepackt. Wir haben ein paar neue Tricks gelernt. Noch lässt er mich meine Magie benutzen, das ist cool. Ich bin gespannt wann er seine eigene entwickelt und ich nur noch Schmetterlinge beschwören kann. Ich hab deine Forschung dabei” Sie drückt ihm den Aktenkoffer in die Hand. Doyle küsst sie und drückt seine Stirn gegen ihre. “Ich habe dich so vermisst.”
“Ich dich auch.” flüstert sie zurück.

“Na komm. Wir gehen rein. Wir haben keinen Kaffee aber warmes Wasser und entschuldige mich, aber du riechst als…”
“Wärst du 6 Wochen durch die Wallachei gewandert? Dann passt es ja.”
Doyle schiebt sie in Richtung Eingang.
“Uh! Ich habe Bens Mommy und Cousine getroffen!” sagt sie noch, während die kleine Katze hinter ihr durch die Tür huscht.
Von inneren des Hubs hört man nur noch ein: “WAS?! OBERSTE HEXE VON SALEM?!”

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Ohh mein Gott die arme Fifi, aber sehr schön das sie es geschafft hat zu uns zu kommen.
Sie hat ja ganz schön viel durch.

Und ohne Ben geht wohl nichts :joy:

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Oh mein Gott wie guuut :heart_eyes: :sob:

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AHHHHHH wie süß ist sie bitte?!

Oh no. :flushed: :joy:

NIIIIICE! Die Fiction ist so gut geworden! Ich mag wie du den „Weg“ von ihr beschreibst was auch nochmal den horror der letzten Wochen widerspiegelt. LOOOVE It! :heart_eyes: und auch cool ein kleines bisschen mehr über Ben zu wissen :3

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OMG
Ich liebe es!!!

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