"Hier ist ein Sack Nuyen und ne Katze. Ciao." - Sunny, Christopher, Ben, Broker, Amadeus Chopin III

05.12.2075 - 8.00 Uhr morgens - Bellevue Villenviertel

“Ich fühle mich wirklich nicht wohl hier zu sein.” murmelt Christopher Percival, “Aber wir brauchen ein paar Dinge und Geldreserven.” Er verschwindet in seinem Büro.

Broker und Ben begleiten Sunny mit in ihr Zimmer, Ben auf Krücken aber vorerst versorgt.
Broker holt auf Anweisung zwei gewaltige Koffer aus einer Kammer und Sunny und er beginnen Kleidung hineinzuwerfen.

Ben drückt sein Gesicht in das gewaltige Bett: “Oh Gott ist das weich! Du hast bei unseren Telefonaten nicht übertrieben… Aaah, da bewegt sich was!”
Amadeus reckt sich aus seinem Schlaf. Sunny ist bewusst, da wo sie hin geht kann sie ihn nicht mitnehmen.
“Broker möchtest du eine Katze? Amadeus ist gekürt und absolut reinlich.”
“OMG Ja!” Broker beginnt die große Wolke zu streicheln und zu kraulen.
“Danke es freut mich wenn er in guten Händen ist. Ich schicke dir direkt seinen Ernährungsplan.”

„Was machst du mit den Ponys?“ fragt Ben der aus dem Fenster sieht an dem ein kleines Pegasus in Winterdecke vorbei fliegt.
„Die kommen mit. Werden uns in der nächsten Woche nachtransportiert. Genau wie meine ausgewachsenen Pferde und die Schutzhunde. Aber für Amadeus wäre das heiße Klima sehr unangenehm. Da wird sein Fell ganz lockig von der Luftfeuchtigkeit, das ist nichts für ihn.“

Unten klingelt es an der Tür, Sunny hält kurz inne, dann springt Broker bereits los in Richtung Haupttür.
“Sunny da steht ein sehr attraktiver junger Mann vor der Tür der dringend mit dir reden möchte. Ich wusste nicht, dass du einen Freund hast!”
Sunny prüft die Frontkamera.
“Das ist Callahan. Sein Dad arbeitet für SK.” keucht Sunny.
Ben versucht auf die Krücke gestützt aufzustehen.
“Bleib sitzen Ben, ich mach das. Hier.” Sie zieht eine Packung belgische Schokolade aus ihrer PMS-Tasche.
“Iss das. Keine Choc-like-balls aber du wirst es überstehen.” Ben verzieht das Gesicht und Sunny begibt sich zur Haustür.

“Was willst du Callahan? Ich kann dich hier überhaupt nicht gebrauchen, verschwinde.” Sunny bekommt nicht mit wie im Hintergrund Broker, Ben und ihr Vater in den Flur lunsen.
“Jetzt halt mal eine Sekunde, die du existierst, die Klappe Elana. Ich bin nicht hier um dich ans Messer zu liefern sondern versuche seit Boston dich vor etwas zu warnen. Mein Vater hat dich im Blick und ist ganz kurz davor, über dich an den Teil eurer Gruppe zu kommen, von dem er ‘vermutet’ sie seien in New Orleans in eine Aqualogie eingebrochen. Verschwinde so schnell es geht aus der Stadt damit er die Spur verliert.” sagt der attraktive junge Mann nach Luft ringend.
“Danke. Sag mir was neues!” Sunny klatscht ihm die Tür vor der Nase zu.

“Fuck.” sagen Ben und Broker im gleichen Moment.
“Ich hätte noch meine Zweitwohnung in Toronto falls einer von Ihnen einen Unterschlupf braucht, die ist nicht an die Percival Immobilien Gruppe angeschlossen.” Christopher wedelt mit einem altmodischen Schlüssel.
“Danke aber wir haben hier noch zu tun.” druckst Broker. „Mich hat im Dante’s niemand gesehen, und Ben ist sowieso nirgends so richtig willkommen.“
“Nun gut, die Herren. Ellie beeil dich ein bisschen, in 4 Stunden geht unser Flug.” Dann verschwindet Percival zurück in seinem Büro.


11.30 Uhr - Anonymer kleiner Privatflughafen außerhalb der Stadt

“Wie war es eigentlich mit James Sunny? Braucht er Hilfe?” fragt Broker ruhig.
“Man spürt seinen schweren Verlust deutlich, aber er ist tapfer für Mino. Ich habe ihm nochmal jede Hilfe angeboten die ich kann, aber ihr kennt ihn ja, er hat höflich abgelehnt. Es ist ja auch noch sehr frisch. Das muss unglaublich schwierig sein.”
Sunny schießen Tränen in die Augen. Noch in der Nacht hatte sie sich von Venus verabschiedet.
Broker nickt langsam und streicht ihr über den Arm.

“Also jetzt wo uns niemand mehr belauschen kann, wo genau geht es für euch beide denn hin?”
Ben, Broker, Sunny und ihr Vater stehen sich auf einem Rollfeld gegenüber. Im Hintergrund wird ein kleines Privatflugzeug betankt. Zu Sunnys Verwunderung steht Reginald am Flugzeug und diskutiert mit dem Piloten.
“Meine Frau ist im Besitz einer kleinen Privatinsel vor Amazonien. Dort befindet sich alles was wir wünschen und niemand wird uns finden.”
Broker wendet sich Sunny zu: “Dann wars das? Du tauchst ab?”
Christopher schneidet Sunny das Wort ab bevor diese dazu kommt etwas zu sagen.
“Nun. Sie wird im Frühjahr weiterhin an der Universität in Boston ihr Studium beginnen, vielleicht unter modifiziertem Namen, das wird sich zeigen. Bis dahin hat sie Inselarrest.“ Sunny will etwas einwerfen, doch ihr Vater spricht weiter, und sie verstummt.

„Ihnen beiden bin ich zum größten Dank verpflichtet. Nicht nur für das gestern. Dafür dass sie sich über Monate um meine Tochter gekümmert haben, als ich es nicht ausreichend getan habe. Mir gefällt es zwar nicht, dass sie sich an einen mächtigen Magier wirft der mir verdächtig ähnlich sieht, aber was erwartet man von einer heranwachsenden Tochter mit schwierigen Vater-Verhältnissen.” Sunny verdreht die Augen und Ben lacht mit ihrem Vater zusammen.

Christopher wendet sich Broker zu: “Elana meinte ich kann Ihnen damit eine Freude machen.” Er schiebt Broker eine Datei zu. “Das sind alle Runner und Schieber mit denen ich zusammengearbeitet habe, die sich als vertrauenswürdig herausgestellt haben. Und einige andere Kontakte die Ihnen nützlich werden könnten.” Brokers Augen leuchten kurz auf.

“Und für ihre Dienste… Ich weiß dass Elana sie bereits von meiner Versicherung im Entführungsfall entlohnt hat, aber ich denke, das ist nicht genug.” Er holt einen kleinen Credstick aus seiner Tasche.
“Teilen Sie zwei das auf wie sie wünschen. Und haben sie kein schlechtes Gewissen, das sind nur die Steuervorteile aufgrund der Verlagerung unseres Hauptwohnsitzes.”
Ben und Broker starren ungläubig auf den mit 500.000 Nuyen versehenen Credstick.

“Nun und jetzt verabschiede ich mich bereits, meine Herren, dann kann Elana sich nochmal in Ruhe verabschieden. Es war mir eine Freude. Mr. Kendall, das Bein muss Holliday regelmäßig untersuchen. Übrigens, richten sie ihm doch bitte aus, dass das schnelle Eingreifen von Butch ihm vermutlich das Leben rettete. Seine Werte die sie mir übermittelte wirkten erstaunlich positiv. Richten sie ihm meinen Gruß aus.” Er reicht den beiden die Hand und begibt sich anschließend in Richtung des kleinen Flugzeuges.

“Freut mich Sie zu sehen Reginald.”
“Ganz meinerseits Mister Percival. Die zwei Transatlantikflüge diese Woche waren überaus erfrischend.”
Christopher betritt das Flugzeug.

Ben und Broker starren weiterhin den Credstick und dann Sunny an.
“Ich sagte doch er ist ein super netter Typ.” grinst Sunny und hält dann kurz inne.

“Ich… will euch gar nicht Tschüß sagen…” kleine Tränen steigen in ihre Augen und Broker nimmt sie in den Arm. “Das wird schon alles Sunny. Wir facetimen einfach! Und irgendwann sieht man sich schon wieder, selbst wenn du die winzige Pistole an den Nagel hängst.” Brokers Kommlink klingelt. Er drückt Sunny erneut zum Abschied und sagt, dass er da schnell rangehen müsse, ein Anruf von Projekt Freiheit.

Sunny steht traurig vor Ben.

“Ich mag auch keine Abschiede Kleine.” Er lächelt schief. “Aber sie gehören zum Runnerdasein. Uns wird’s gut gehen in Seattle, spätestens jetzt mit der Finanzspritze. Aber du bist sicher dass du das willst? Eine kleine langweilige Privatinsel im nirgendwo?”
”Ich brauche den Frieden Ben. Ich brauche ihn sehr dringend. Aber du bist sicher das du nicht mitkommen willst? Es ist wirklich schön vor Ort. Und man muss sich um nichts kümmern und niemand schießt auf einen.”
“Das ist wirklich verlockend Sunny. Aber… Ich muss hier Zeug erledigen. Vielleicht ein Besuch über Silvester?” Er hebt eine Hand und ein Schwall pinker Glitzer fliegt durch die Luft, wie an Thanksgiving

Sunny beginnt zu weinen und umarmt Ben.
“Broker hat mir übrigens erzählt dass ich vermutlich nur überlebt habe weil du dich auf mich geworfen hast, danke natürlich dafür. Und jetzt hör auf wegen uns zu weinen und geh dir deinen Frieden abholen. Wir spielen wieder Mittwochs Schach.” Er drückt sie ein letztes Mal und schiebt sie anschließend in Richtung des Flugzeugs.

“Okay, ein kleines Ritual musst du mir aber zugestehen Ben.” Sunny läuft auf halbe Strecke zum Flugzeug, dreht sich um und ruft wie bereits im Frühjahr als sie ihn beim Bunker in New Orleans absetzte: “Falls du dich ausversehen 20 Jahre jünger hext ruf mich an!”
“Oh nein machen wir das jetzt öfter?” lacht Ben und lässt einen Hut in seiner Hand auftauchen den er lupft während Sunny das Flugzeug betritt.
“Wenn ich Geld brauche mache ich das vielleicht!”

Christopher schaut Sunny halb belustigt aber eher böse an, als sie ins Flugzeug klettert und Reginald begrüßt.

Sunny lacht.

“Keine Angst, für meinen Vaterkomplex ist er viel zu arm.”
“Ich hätte ihm kein Geld geben sollen.”
Die beiden lachen und der gewaltige Druck der letzten Tage wird etwas schwächer. Sie begeben sich auf ihre Plätze, erhalten ein Glas Champagner und die Maschine hebt ab.


“Ich werde sie vermissen.” sagt Ben ruhig als er zurück zu Broker schlendert. Gemeinsam schauen sie dem kleinen Flugzeug hinterher.
“Das werden wir alle, denke ich.” Er lächelt. “Aber hey, wir haben ein neues Urlaubsziel gewonnen.”
“Und 500.000 Nuyen. Was machen wir damit? Glücksspiel gegen Junkies wird sich jetzt irgendwie leer anfühlen.”
Broker lacht und schüttelt den Kopf: “Ich hab keine Ahnung.“
Von der Rückbank des Wagens miaut es.
“Fuck ich hab ja jetzt eine Katze.”
“Mhm. Das Ding hat nen Adelstitel. Ach komm, fahren wir Holli und Jazz besuchen und mal schauen was da so brennt.”
“Stimmt Jazz verlässt ja auch bald die Stadt.”
Ben guckt etwas bedröppelt und sie steigen in den Wagen.
“Na komm wir holen allen Kaffee. Das ist ein Problem für einen anderen Tag. Meinst du Jazz kann was mit einer Katze anfangen? Aber eigentlich liebe ich Katzen und du kleiner Schnuffelwuffel wirkst ganz bezaubernd.”

Kurz denkt man, man könnte sehen wie Amadeus die Augen verdreht.
Dann startet Broker den Motor und die beiden machen sich auf den Weg zurück in die Stadt.

6 „Gefällt mir“

Wirklich sehr schön geschrieben :heart:

Hatte an manchen Stellen schon das Gefühl gehabt, dass meine Augen feuchter wurden :cry:

4 „Gefällt mir“

ich finde es auch sehr schön

und ich kann echt nachempfinden was du meinst alisa, ich mag abschiede halt so gar nicht, da heul ich immer egal ob es nur fiction ist oder halt rl (da halt noch schlimmer)

deshalb wird meine ja gott sei dank keine richtige abschiedsfiction

5 „Gefällt mir“

Haaa so eine schöne Fiction! :heart_eyes: :heart_eyes: Fand es sehr schön zu sehen wie alle als Gruppe interagieren. Und ja, abschiede sind super schwer ): die arme Sunny! :disappointed_relieved:

4 „Gefällt mir“

Oh je, SK lässt uns auch nicht los.
Nicht, dass ich das erwartet hätte, aber es wird uns auch immer wieder unter die Nase gerieben. :smiley:

Sehr schön geschrieben und auch so passend für alle Chars :slight_smile:

4 „Gefällt mir“

Ja ich will die NPCs am Ende ein bisschen mitbetreuen, Paul hat da einfach nicht die Zeit für.
Er liest natürlich gegen und passt an und durfte mir auch sagen ob Broker wirklich überhaupt ne Katze will :smiley:
Bei Sunny ist es ja auch kein Abschied für immer :slight_smile: Mir persönlich fällt es deshalb nicht ganz so schwer. Sie hat diese Season defintiv mehr als genug Beachtung von mir bekommen und hat jetzt einfach Urlaub :smiley: :palm_tree:

4 „Gefällt mir“

Jetzt hatten wir endlich Mal mehr Zeit, die Männerfreundschaft zwischen unseren NPCs etwas mehr zu beleuchten :3

4 „Gefällt mir“