Geld verdienen als Decker für Dummies - Joker

Miami, ca. 17 Uhr

Joker und Tower verlassen die Fortune Hunter, mit welcher sie Kuba verlassen haben. Das war nun zwar noch keine lange Fahrt, aber es sollte der erste Landgang außerhalb Kubas sein, um den Verstand realisieren zu lassen, dass Kuba nun wirklich hinter ihnen liegt. Ein paar von der übriggebliebenen Crew haben sich freiwillig bereit erklärt, an Bord zu bleiben, so brauch nun auch niemand zwischendurch wechseln, damit alle mal an Land können.

Die beiden suchen eine Bar, um sich erstmal ein Bier auf dem Festland zu gönnen und werden nach kurzer Zeit fündig: in einer kleinen Gasse finden sie eine schummrige Kneipe, in die sie eintreten und jeder ein Bier und einen kleinen Snack zu bestellen. Der Schuppen könnte genausogut eine Runnerbar sein, aber das ist auch irrelevant, schließlich suchen die beiden gerade keinen neuen Job. Als die Bestellung kommt macht Joker eine wischende Bewegung und überweist so den zu zahlenden Betrag.

Tower grinst, nimmt einen Schluck und schaut seinen menschlichen Freund dann argwöhnisch an: “Sag mal, wie kommt es, dass du die Rechnung bezahlst, ohne eine Wette verloren zu haben?”
Joker wehrt ab: “Hey, ich kam durch den ganzen Stress immer noch nicht dazu, mich bei dir für meine Rettung zu bedanken. Und mir war einfach danach.”
“Dir war danach? Dass ich das noch mal…moment. Du hast doch wohl nicht…?”
Der rothaarige Mensch grinst: “Jaaa ok, vllt hab ich mich vor der Abreise noch mal in Havanna umgesehen. Ich wollte da eh nicht hin zurück und die Fortune Hunter sollte da wohl auch nicht mehr anlegen. Vor allem nicht mit dem eigentlichen Kapitän.”

Havanna, die Nacht vor der Abreise

Joker blickt auf eine kleine Villa, welche umzäunt ist von einer mannshohen Mauer. Er ist bereits auf dem Gelände und versteckt sich in einer kleinen Hütte auf dem offensichtlichen Spielplatz der Kinder. ”Endlich eine Bude, die keinem Batista gehört. Keine Lust auf einen Ausraster, wenn wir Jazz wieder begegnen.” denkt er sich, ehe er sich in die Matrix einklinkt.

Der Host ist eine prunkvollere Version der eigentlichen Villa, offenbar träumt der Besitzer von mehr Geld. “Man kann es auch übertreiben” denkt sich Joker, grinst und lädt entsprechend einen piekfeinen Smoking und eine veränderbare Maske von einem Payday-2-Videospielcharakter für seinen Avatar.
In dieser Verkleidung schreitet Joker auf die prächtige Doppeltür des digitalen Anwesens zu, platziert eine Marke auf ihr und stößt sie auf, als warte hinter der Tür nur jemand auf seinen dramatischen Auftritt.

Der Mensch sieht sich um und hält Ausschau nach zwei Dingen: den Sicherheitsprotokollen und Informationen. Er erblickt zu seiner rechten eine Tür, über der ‘Securtiy’ steht. ”Bingo” sagt er zu sich selbst und geht auf die Tür zu. Diese ist etwas besser gesichert, jedoch kann der Decker auch hier nach kurzer Zeit eine Marke platzieren. Mit dem Zugriff auf die Sicherheitssysteme greift er auf die Kameras zu: niemand ist auf den Fluren unterwegs und nirgends brennt Licht.
Außer im Arbeitszimmer.

Er geht weiter durch den Host und findet sich nach kurzer Suche in einer digitalen Bibliothek wieder. ”Möge die Suche beginnen” lacht er und schaut durch die Daten, bis er etwas findet, wonach er suchte: Widersprüche auf Konten, merkwürdige Aufträge und sich überschneidende Buchungen in Hotels - ein Paradebeispiel für einen Geschäftsmann, welcher sowohl korrupt ist, als auch seine Frau betrügt. ”Das sollte für’s erste reichen” denkt sich Joker und klinkt sich aus der Matrix aus.

Joker sieht sich noch einmal im Garten um und geht geduckt zu einer Nebentür. Mit dem Zugriff auf die Sicherheitssysteme lässt sich die Tür Problemlos öffnen und er schleicht mit seiner mit Nachtsicht ausgestatteten Brille in Richtung seines Ziels. Auf dem Weg fallen ihm überall Bilder auf, die den Mann mit seinen 2 Kindern und der Frau zeigen. ”Perfekt, da liebt jemand seine Familie.” denkt sich der Einbrecher und geht weiter. Kurze Zeit später steht er vor der Tür, die er sucht.

Der junge Mensch öffnet die Tür, tritt ein und schließt sie leise hinter sich. Langsam nimmt er seine Ares Light Fire aus dem Schmuggelfach seines Cyberarms und richtet sie auf den am Schreibtisch sitzenden, männlichen Menschen, während er auf ihn zu geht. Hinter ihm stehend drückt Joker ihm den Schalldämpfer der Pistole in den Rücken, während er ihn gleichzeitig mit dem linken Arm auf die Schulter drückt, um ihm zu bedeuten, dass er sich nicht umdrehen soll. Anschließend greift der Decker in eine seiner Taschen und holt ein elektronisches Papier heraus, welches er dem Mann hin legt.

[Joker spezialisiert seine Fähigkeit Heimlichkeit auf Schleichen ]

Auf dem Papier erscheint schnell ein Buchstabe nach dem anderen, als tippe gerade in Echtzeit jemand mit einer Schreibmaschine.

Eine nette Familie haben sie da.

“Bitte, was wollen sie?” fragt der offensichtlich verängstigte Mensch.

Das, was alle wollen: Geld.

“Es tut mir Leid, aber ich habe nicht viel. Das, was ich habe, stecke ich in das Haus und meine Familie!”

LÜGNER
prangt es auf dem Papier und danach erscheinen die Informationen, die Joker gefunden hat. Sie sind so aufbereitet, dass jeder, der sie sieht, weiß, wie sie zu verstehen sind.

“Drek. Ok ok, ich zahle, aber bitte lassen sie meine Familie und mich in Ruhe!”

In Ordnung.

Der Geschäftsmann sucht einen Credstick raus und reicht ihn nach hinten. Joker lädt die Informationen, grinst und überweist sich das Geld auf ein Konto. Anschließend gibt er den Credstick zurück und nimmt sich sein Papier, auf welchem nun

Schön mit ihnen Geschäfte zu machen. Ein schönes Leben noch!

zu sehen ist. Rückwärts, die Pistole weiterhin auf sein Opfer gerichtet, geht Joker zur Tür und verlässt das Zimmer und anschließend das Anwesen.

in der Bar in Miami, ca. 17:30 Uhr

“Nun, ich konnte mich auf Kuba ja die ganze Zeit nicht austoben, schließlich hätte es dann Ärger mit Jazz und damit mit Holliday gegeben. Und dann hätte ich Ärger mit dir bekommen. Oder der Mafia.” Der Mensch schaut zu seinem orkischen Freund
“Und, ohne mich verteidigen zu wollen, hat der Typ es eh nicht anders verdient.”
Tower schüttelt erst den Kopf und hebt dann sein Bier mit den Worten
“Auf dass die folgenden Monate etwas ruhiger werden als die letzten.”
Joker nimmt einen Schluck aus seinem eigenen Glas, schaut nachdenklich zu Tower und spricht:
“Oh, du hast die Nachricht von Broker nicht gelesen, hm?”
“Was?!”

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Tower darf ja zum Glück ohnehin nicht beim Brackhaven Job mitmachen und kann sich nen ruhigen machen während Joker arbeiten muss :smiley: Sunny wird ganz klar instruiert haben, dass niemand der an irgendeinen Brackhaven Job beteiligt war von Vice konsultiert werden darf. Und schon gar nicht jemand der mit in seinem Gebäude war :smiley: . Sonst geht das ja sofort auf die Gruppe zurück. Da kann der Große in der Zeit schön was entspannendes machen :smiley:

Sehr schöne Fiction! Ein schöner runder Abschluss für die zwei Jungs :blush:

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Ja, Joker hatte auf Brokers Anfrage ja auch schon gesagt, dass er mit machen würde, Tower dann aber entweder weg bleibt oder im Derezzed den Abend verbringt, sei es als Gast oder Türsteher.
Fand es aber schöner, ihn zum Ende etwas dumm aus der Wäsche schauen zu lassen. :smiley:

Dankeschön :blush:

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