11.05. 2077 - Butte Below - eine schummrige Seitenstraße
“Und du bist ganz sicher dass du das willst?” In der staubigen und dunklen Gasse roch es nach abgestandenem Bier und Urin. Eine halbe Stunde waren Jazz und Oscuro durch die dunklen und verwinkelten Gassen geirrt bis sie jetzt vor dem kleinen in Stein gehauenen Eingang standen neben dem ein grünes Neon-Kreuz langsam flackerte.
Die Praxis trug keinen Namen.
Der Vampir zog sich langsam die Handschuhe aus, die er trotz der stickigen Hitze tragen musste. “Ihr alle liegt den ganzen Tag in der Sonne… Mara hat Keziahs Halskette die ihr wenigstens ein bisschen Schutz gibt und jetzt dieses Serum. ich sitze den ganzen Tag in meiner Hütte und drehe Däumchen bis die Sonne untergeht und die Tage werden immer länger… Ja. Ja ich will das hier.”
“Und wieso bin ich hier und nicht Holliday oder Violet die sich besser auskennen und beurteilen können ob der Mann was taugt?” Jazz Augen flitzten über die Fassade, aber sie gab ihr wirklich keinerlei Rückschlussmöglichkeit.
Der Vampir klopfte an die Tür. “Weil ich Angst habe, dass sie es mir ausreden. Jazz… Was auch immer da drin ist… Es wird mein Leben besser machen als es jetzt ist. Und ich habe mich ausführlich informiert. Er soll sehr gut sein.”
Dem Mann der die Tür öffnete, sah man seine Infektion nicht sofort an. Das Blutpäckchen in dem ein Strohhalm steckte an dem er zog, half.
Er war ein großer Mensch mit kurzem blonden Haar. Seine Haut war so blass wie die von Holliday und seine Augen in einem tiefen Bernstein-Ton. Er trug eine schwarze Hose mit eleganten Schuhen und ein hellgraues, dünnes Oberteil mit langen Ärmeln.
“Oscuro. Dr. Canterburry. Kommen Sie herein. Entschuldigen Sie,” Er hob den Blutbeutel, “Aber wenn nicht Infizierte in meine Praxis kommen und bei einer Behandlung dabei bleiben sollen, bin ich davor lieber zu 100% satt.”
Jazz nickte und folgte den beiden Infizierten ins innere des fensterlosen Gebäudes welches vollständig in den Stein der alten Minen gehauen wurde.
Die Decken waren wie für Butte Below gewohnt niedrig. Holliday hätte den Kopf einziehen müssen.
“Nehmen Sie Platz.” Der Arzt deutete auf zwei Ledersessel. Die Praxis war von innen viel geschmackvoller eingerichtet als von draußen. Die Möbel waren in weiß oder hellen brauntönen gehalten. Da Jazz darauf achtete fiel ihr auf, dass nichts innerhalb der Wohnung aus Holz oder Holzoptik bestand. In den drei Kühlschränken am Ende des Zimmers erwartete Jazz alles wovon sich ein Infizierter ernähren konnte. Vermutlich überwiegend Blutkonserven.
“Also Oscuro. Sie interessieren sich für eine Elementarisolation gegen Sonneneinstrahlungen und UV Licht. Eine enorme Lebenserleichterung für einen Vampiren.” Der Arzt öffnete vor sich einige AROs und starrt Oscuro dann eindringlich an. Jazz vermutet, dass er ihn astral begutachtet. “Sie sind gut genährt wie ich sehe. Volle Essenz. Ein starker Magier. Sie sparen nicht.” Sein Blick huscht auf Jazz. “Ernähren Sie sich von ihr? Sie scheint sich nicht gut um ihre Essenz zu kümmern.”
“Nein ich… ich werde von meinem Arbeitgeber gut versorgt.” Jazz bemerkte Oscuros nervösen Tonfall.
Der Arzt stand auf und ging zu einem der Kühlschränke. “Ihre liebste Sorte? Keine Sorge. Ich habe Kontakte bei der örtlichen DocWagon Klinik. Alle Beutel sind streng geprüft. Sie sollten auch etwas trinken.”
Oscuro blickte hilfesuchend zu Jazz und dann zurück auf den Kühlschrank. Er hatte Angst, das war klar zu sehen. Jazz legte ihm beruhigend den Cyberarm auf dem Bein ab.
“Null positiv.” erwähnte Oscuro ruhig. Jazz dämmerte, dass er nicht Angst hatte, sondern sich vor ihr schämte. Wenn er sich vor ihr schon schämte war ihr auch klar weswegen er Holliday oder Violet nicht hier haben wollte.
Der Arzt zieht einen Bioplastik Strohhalm aus einem Stiftehalter und rammte ihn in den Beutel. Dann reichte er diesen dem Vampir. Jazz beobachtete wie seine Augen schwarz aufleuchteten und sich dunkle Ränder um sie zogen als er das Blut roch. Vampire waren auf eine andere Art animalisch als Schnitter mit ihrem Geheul und Fauchen. Weniger impulsiv. Aber für Jazz auch irgendwie furchterregender.
“Nun Oscuro.” setzte der Arzt an während selbiger an dem Strohhalm zog. “Sie sind ein Sukuyan, das bringt einige Behandlungspläne durcheinander. MMVV1 Infizierte sind wie Sie zwei sicher wissen immun gegen Toxine. Deshalb ist eine reguläre Betäubung unter einem Eingriff nicht möglich. In der Regel löse ich dieses Problem mit einer luftleeren Glocke. Vampire fallen unter Sauerstoffmangel in eine Stase. Wie ein Winterschlaf.” erklärte er in Jazz Richtung. “Aber. Auch hiergegen sind Sukuyan immun. Sukuyan gelten als die Gewinner des MMVV. Sie können sich hervorragend tarnen, sind starke Magier, können Fruchtsaft konsumieren, worum ich Sie sehr beneide und sie sind immun gegen die Stase. Der nächstbeste Weg Sie zu behandeln wäre durch eine Betäubung mit magischen Drogen…”
“Nein.” fiel ihm Oscuro ins Wort und der Arzt nickte.
“So etwas dachte ich mir schon. Das Risiko einer Abhängigkeit ist bei Ihrer Anfälligkeit gegen magische Drogen die Sukuyan haben, sehr risikoreich. Nun dann gibt es für sie leider nur 2 Optionen. Wir verletzen Sie so stark dass die während der gesamten Behandlung Ohnmächtig sind trotz ihrer Regenerationsfähigkeiten, oder wir führen den Eingriff bei vollem Bewusstsein durch. Ich kann die Schmerzen magisch dämpfen aber es wird kein Spaziergang.” Jazz versuchte etwas aus Oscuros Blick herauszulesen, ohne Erfolg. “Der Eingriff dauert circa eine Stunde und wir werden mehrere lange Inzisionen an
ihrer Haut platzieren müssen um die Grundgerüste platzieren zu können.” Der Arzt öffnete eine Schublade und zog eine Laptopgroße und dünne Mappe daraus hervor. Diese klappte er auf. In ihr lagen mindestens 40 kleine Knöpfchen mit langen dünnen verdrahtungen. “Die Sensoren werden platziert und bilden dann zusammen mit den Drähten Flächen auf ihrer Haut welche das Durchdringen der Strahlung ins Unterhautgewebe verhindern. Stellen Sie es sich vor wie eine Reflektorweste die das Licht bei Auftreffen auf der Oberfläche zurückwirft. Nur werden sie nicht leuchten.” Die spitzen Zähne des Vampirs blitzen durch sein lächeln. “Wir sind hier ja nicht in einem Vampir-Liebesroman. Die Wunden werden bis wir mit der OP fertig sind schon größtenteils wieder verheilt sein. Keine Narben. Das System ist nicht illegal also keine weiteren Probleme am Flughafen oder um in Regierungsgebäude zu kommen. Sie können mit dem System nicht in die Pralle Mittagssonne legen, aber ein Plätzchen im Schatten mit gelegentlichen Sonnendurchquerungen sind kein Problem. Sie sollten sich gut eincremen und UV-Schutz-Kleidung tragen aber… Ich selbst habe das gleiche System und es funktioniert gut.”
Oscuro presste die Lippen aufeinander. Er hatte Jazz Arm auf seinem Bein gegriffen und wippte nervös mit dem Fuß auf und ab.
Jazz gab ihm ein paar Minuten zum überlegen. “Was kostet sowas eigentlich?”
“Dieses System von der EVO Corporation. Immer noch Marktführer im Transhumanismus. Marktneu und ausführlich von einer befreundeten Seattler Wissenschaftlerin auf das neuartige kognitive Fragmentierungssyndrom, welches bei MMVV Infizierten immer tötliche Folgen hat, getestet. Ich nehme für die für mich nicht risikoarme Operation an einem Patienten ohne herkömmliche Betäubung, das Gerät, die Voruntersuchungen an dem Gerät und eine postoperative Kontrolle 50.000 Nuyen wenn es nicht zu größeren Komplikationen kommt.”
Jazz schluckte. Ihr war nie bewusst wie teuer die Cyberware war die erst Javier und nun Holliday oder Keziah ihr immer auf bloße Nachfrage organisierten.
“Nun, Ihr Gerät wurde ja zum Glück bereits im Voraus bezahlt, wenn Sie sich für einen Behandlungsplan entschieden haben, legen wir sofort los.”
Jazz zog die Brauen zusammen aber Oscuro weiß sie mit einer Geste an keine weiteren Fragen zu stellen.
Sie konnte sich denken, was das bedeutete. Oscuro war in den letzten Nächten länger und bewusst ohne Mara jagen gewesen. Vermutlich wollte der Arzt einen Anteil an seinen Jagden, ohne dass etwas auf den Arzt zurückfallen konnte.
“Ohne Betäubung… Ich will nicht verletzt werden… Ich kriege das schon hin. Sie muss aber bleiben! Das ist doch okay für dich oder?” Er blickte Jazz an. Sie dachte zurück an die letzte Woche, als Jazz mit panischer Angst vor allem was ihren Arm betrifft, sich auf der Toilette ihres Wohnmobils versteckt hatte, weil Holliday einen dummen Witz machte. Und daran wie Oscuro sie da rausholte, in den Arm nahm und ihr langsam auf spanisch alte Geschichten erzählte.
Sie schuldete ihm das. Und selbst wenn nicht, seit seiner Transformation hatten die beiden alle größere Hürden die sie konnten, miteinander überwunden.
Jazz nickte.
Der Arzt zog die Brauen hoch. “Auf Ihr eigenes Risiko. Ich bin keine Gefahr. Über ihn kann ich nicht sprechen.”
Der Arzt führte sie in einen Nebenraum zu einer modernen Liege um die allerhand Gerätschaften und Lampen hingen. “Wir beginnen mit dem Rücken. Also legen Sie sich auf den Bauch. Miss, sie setzen sich an das Kopfende. Ich ziehe diesen Vorhang vor, damit Sie nichts sehen. Den Kopf machen wir einfach zuletzt.”
Jazz unterdrückte ein entsetztes ‘der Kopf?!’. Wenn das so weitergegangen wäre hätte sie selbst die Betäubung gebraucht. Oder die erwachten Drogen. Am liebsten aber beides.
Wenigstens roch es in der Praxis nicht so penetrant nach Desinfektionsmittel. Es lohnte sich, dass Vampire eine feinere Nase hatten, oder der Doctor einfach einen Zauber zur Desinfektion konnte.
Oscuro verschwand auf Anweisung des Arztes hinter einem Vorhang um sich auszuziehen.
“Muss ich mich irgendwie steril machen oder so?” Jazz fiel auf wieso es aktuell nicht nach Desinfektionsmittel roch. Nirgends stand welches rum.
“Vampire und auch Sukuyan sind Immun gegen Erkrankungen. Auch die der bakteriellen Sorte. Ich kann den Geruch nicht ausstehen. Eine Problematik der animalischen Seite in mir. Desinfektionsmittel nimmt Metas den Geruch nach Meta, den meine Infektion sehr zu schätzen weiß. Es war einfacher zu arbeiten bevor ich Infiziert wurde. Wenigstens kann ich jetzt denen helfen denen sonst niemand helfen kann.” Der Arzt lächelte und stülpte sich eine dicke Panzerjacke über. “Für Sie habe ich leider keine. Aber er wirkt gefasster als viele meiner Patienten und um Ernstfall kann ich Sie sicher schützen. Achten Sie nur bitte einfach darauf nicht zu bluten solange der Eingriff andauert.”
Oscuro kam notdürftig bedeckt zurück in den Raum und legte sich bäuchlings auf die abgedeckte liege um die herum der Arzt alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen hatte. Selbiger zog jetzt auf Halshöhe einen Vorhang vor und Jazz hörte einige Geräte klappern.
“Ich werde nun den Zauber tätigen, der ihre Schmerzen eingrenzen kann. Er wird sie nicht vollständig beheben, ein solcher Zauber wäre während der Operation zu anstrengend. Ich werde dann jetzt starten. Ich werde Sie zunächst zu unserer Sicherheit auf dem Tisch fixieren.”
Jazz hörte etwas klirren und das zuschnappen von verschlüssen und sie beugte sich auf dem Stuhl auf dem sie platz genommen hatte etwas weiter vor und wechselte auf spanisch.
“Ich glaube nicht, dass du Angst haben musst. Er wirkt als könnte er was er tut. Ich freue mich schon wieder mit dir am Pool sitzen zu können. Auch wenn du im Schatten bleiben musst. Wie früher an der Villa Batista.”
Der Sukuyan lächelte. Dann zuckte er schmerzverzerrt zusammen als der Arzt den ersten Schnitt ansetzte.
Jazz sah wie seine Haut um die Augen sich dunkler verfärbte und schwarze Adern sich daran entlang zogen. Das hatte sie vor heute erst ein Mal erlebt, als sie ihn aus versehen bei den Batistas beim Blut saugen überrascht hatte.
“Erzähl mir was” keuchte der Sukuyan bevor er weiter krampfte. Jazz beugte sich noch näher an ihn herunter und strich ihm mit ihrem biologischen Arm langsam durch die Locken um ihn zu beruhigen.
“Ich… ich bin aktuell auf der Suche nach jemandem der mir mit meinem Altersproblem hilft. Ich… Ich sehe es nicht ein nur die Hälfte von Hollidays Lebenszeit zu haben. Und ich suche zusammen mit FiFi, Keziah und den Hexen eine Lösung für dieses Problem. Und wir… Ich… Ich glaube ich werde einen Geisterpakt eingehen.”
Der Vampir riss die Augen auf. “Kannst du mir nicht was schönes erzählen?! Weiß Blondie davon?”
“Noch nicht. Noch ist das reine Zukunftsmusik. FiFi sucht einen Geist, der ihr Mana wieder auffrischen kann damit sie wieder zaubern kann. Bevor sie den nicht hat wird das nicht. Ich weiß auch gar nicht ob…”
“Er kann es sehen. Auf der Astralebene. Mal ganz davon abgesehen dass ihr über sowas reden solltet. Geisterpakte haben einen Preis. Und der kann ihn auch beeinflussen.” Der Vampir zischte diese Worte unter Schmerzen während der Doktor hinter dem Vorhang um den Tisch zu gehen schien.
Jazz hörte wie der Sukuyan sich mehr in seine Fesseln warf.
“Sie müssen ruhig bleiben.” Merkte der Arzt ruhig an.
Jazz begann eine alte Geschichte aus Kuba zu erzählen. Aus der Zeit bevor die beiden tiefer in die Schatten abrutschten. Als sie auf dem Parkplatz der Schule an Autos gelehnt und Musik gehört hatten und ihr größtes Problem war, dass alle Jugendlichen zum Schulball durften, aber Jazz die nicht an der Schule gemeldet war nicht. Sie hatten sie dann schlussendlich durch die Hintertür geschmuggelt. Die Nacht war für viele ein besonderes Ereignis gewesen.
“In der Nacht hatte ich mein erstes Mal.” sagte Jazz auf kratzigem spanisch.
Oscuro wurde mittlerweile auf die Rückenlage umgelagert und starrte vor ihr an die Decke. “Wieso machst du so ein Geheimnis daraus wer es war?”
Jazz lächelte als sie weiter sanft durch sein Haar kraulte. Oscuro hatte sich an die Prozedur gewöhnt und keuchte nur noch gelegentlich.
“Weil ihr totale Streber seid. Du und Holliday, ihr hattet erste Male wie aus dem Lehrbuch! Musik, Rosenblüten, wart mit den Frauen schon lange zusammen und vermutlich erklangen dabei irgendwelche Engelsstimmen und Glocken.” Sie lachte leise. “Und ich gönne das euch von Herzen, aber ich will nicht eure mitleidigen Blicke sehen.”
“Ich glaube nicht dass ich gerade mitleidig gucken kann und die Hände eines Arztes schneiden gerade in der Nähe einer sehr empfindlichen Stelle also… Erleuchte mich! Du bist nach der Party gegangen. Wohin? Mit wem?”
Jazz seufzte. “Ich bin vom Schulball an den Hafen. Javier und ich kannten uns erst ein Jahr und sein Vater hat immer verboten, dass ich vorbei komme wenn er da ist. Also bin ich ins Tortuga. Da war nichts los und ich war angetrunken und… Ich wollte es einfach hinter mir haben. Es war auf einer alten Pritsche im Hinterzimmer meiner liebsten Piratenbar mit deren Besitzer. Jimmy wusste nicht wie alt ich bin und als er es später erfahren hat hat er mir ganz schön die Hölle heiß gemacht. Es war… okay. Gut kam später. Und noch etwas später kam richtig gut.” Die beiden lachten. “Wir hatten das Thema bei meinem einen Telefontermin mit den Hexen und FiFi und Keziah. Und sie war bei dem Thema so lange still bis mir gedämmert ist, dass es mit Ben gewesen sein muss. Sie tut mir leid… Irgendwie steht ziemlich viel zwischen ihr und Ben unausgesprochen im Raum und immer wenn einer von beiden vom anderen redet wirkt es als wären sie sich mal wirklich wichtig gewesen… Das ist irgendwie traurig mit anzusehen.”
Der Arzt unterbrach das Gespräch auf spanisch mit einem englischen: “Der Körper ist fertig. Miss, ich rate Ihnen nun die Seite des Vorhangs zu wechseln.” Jazz drückte den Sukuyan noch einmal und wechselte dann die Seite. Alles erforderliche war durch ein Tuch abgedeckt aber Jazz konnte Oscuros Hand greifen. Auf seinem Arm beobachtete sie wie man den Einschnitten beim heilen zusehen konnte. Frische Einschnitte wurden zu roten Linien, wurden blasser und gingen dann vollständig in seine Hautfarbe zurück.
Der Eingriff dauerte noch einige weitere Minuten, anschließend durfte Oscuro sich noch kurz erholen und Jazz und der Arzt traten zurück in das Besprechungszimmer.
“Nur so aus interesse… Ginge das auch bei einer Schnitterin?”
Der Arzt dachte kurz nach. “Es ist sogar einfacher. Herkömmliche Betäubung, man muss nicht so schnell Arbeiten. Dafür ist die Rekonvaleszenz natürlich eine andere. Die Wunden müssen herkömmlich verheilen und sind nicht wie bei ihm einfach weg.” Er runzelte kurz die Stirn. “Leben Sie nur unter MMVV Infizierten?”
Jazz schüttelte den Kopf als Oscuro, bereits wieder vollständig bekleidet, den Raum betrat.
“Wir sehen uns am Montag zu einer Nachkontrolle. Das Gerät ist einsatzbereit also… Genießen sie ihr ein bisschen normaleres Leben!”
Die beiden verabschiedeten sich aus der Praxis und wandelten erneut durch die verwinkelten Gassen von Butte Below. Als sie an der Oberwelt angekommen sind parkte Hollidays Musclecar mit dem sie in die Stadt gefahren waren in der Sonne.
Oscuro nahm seine Jacke ab und trat vorsichtig aus dem Schatten.
Ein kindlicher Freudenschrei durchzuckte ihn als seine Haut keine Verbrennungen davon trug. Er nahm Anlauf und hob Jazz lachend in die Luft.
Als er sie wieder absetzte schloss sie den Wagen auf. “Ich bin dennoch ein bisschen enttäuscht dass du nicht glitzerst.”
“Ist okay. Ich war auch enttäuscht, dass dein Partner kein Werwolf ist. Wäre die viel bessere Story.”