26.04. 23.42Uhr - Wohnung von Mishka - 3 Wochen vor dem heuten Tag
Mishkar kickte einen schlammverkrusteten Stiefel in eine Ecke des Raums, als er ihn sich vom Fuß zog. Der zweite folge kurz darauf, verfehlte allerdings seinen Gegenpart um mehrere Meter und landete in der Spüle der kleinen Einbauküche.
„Verdammt Nicolay. In was für eine verdammte Scheiße hast du mich da mit reingezogen? Magier? Nester voller fucking Insektengeister? Wie kommt es dazu, dass ich immer in der Scheiße lande wenn ich mich mit dir abgebe?“
„Das ist wirklich undankbar von dir Cousin Mishka.“ erwiderte Nicolay, während er seine Jacketjacke fein säuberlich auf einen Kleiderbügel hängte um anschließend den Schaden zu begutachten, welchen die Insektengeister daran hinterlassen hatte. Es handelte sich um allerdings mittlerweile um etwas, was man nurnoch entfernt als eine Anzugsjacke erkennen konnte, da mehr Risse als eigentlicher Stoff vorhanden war.
„Wenn ich mich richtig erinnere, hast du dich währenddessen ziemlich gut amüsiert. Außerdem stecktest du tief in der Klemme Und wir waren nun einmal mitten in einem Job.“ er grunzte nachdenklich, während er darüber nachdachte, welche militärischen Schutzstoffe die richtige Textur hatten um sie zur Verstärkung in das nächste Jackett einzuweben. Sie durften nicht zu steif sein, da sonst der Schnitt und des Anzugs darunter leiden würde. Ein Problem mit dem er sich eindeutig eingehender beschäftigen würden müsse.
„Was hattest du überhaupt dort unten im Sumpf zu suchen. Du sagtest etwas von Schmuggel, während wir unterwegs waren. Aber du hast nie erwähnt, was du dort illegales abgewickelt hast.“
Mishka, der sich mittlerweile auch seines Shirts entledigt hatte, kam gerade mit einer halb leeren Flasche Bier vom Kühlschrank zurück. Sein Gesicht verzog sich, als er die Flasche wieder absetzte. Ob dies auf Grund der Frage oder des Geschmacks war, war allerdings schwer zu erkennen. Gerade als er seinen Mund öffnete um etwas zu erwidern, da erregt Bewegung am Rande seines Blickfeldes seine Aufmerksamkeit. Mishka seufzte , Griff sich an die Stirn und wirkte als hätte er plötzlich starke Kopfschmerzen. „Es ist okay du kannst rauskommen, das ist nur mein nerviger Cousin. Aber ich kann dafür bürgen, dass er nichts sagen wird.“ Eine zierliche blonde Elfe mit Undercut erschienen der Tür zum Schlafzimmer. Sie trug ein übergroßes Band Shirt von Mishka, welches ihr bis zu den Knien reichte und offensichtlich nicht ihr gehörte. Mit einem kritischen Blick musterte sie Nicolay und wendete sich da in seinem Cousin zu. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und antwortete Mit festem Ton in dem ihre Skepsis zu hören war. „Du weißt wie meine Einstellung zu Familie steht und das Vertrauen welches ich ihr entgegen bringen würde. Nur weil du ihm vertraust, heißt das noch lange nicht dass er nicht die Schergen meines Vaters auf uns aufmerksam gemacht hat.“ Ihr kritischer Blick wanderte zurück zu Nicolay und er konnte stechendes Misstrauen in ihren eiskalten blauen Augen spüren, als sie ihn anblickte.
Mit Fragen Blick sah Nicolay
hinüber zu Mishka. Dieser Wand sich der Elfe zu und erklärte, legte ihr In einer vertraut wirkenden Geste den Arm um die Schulternund sprach leise und eindringlich auf sie ein „Mach dir keine Sorgen Jahm (gesprochen: Jamm), ich klär das ganze. Mach du dich nur mal bereit die Location zu wechseln, es kann sein dass das mit der Sin noch etwas länger dauert.“ Dann drehte er sich zu Nicolay um, während Jahm wieder im Schlafzimmer verschwand. Unter Nicolays fragendem Blick fing er an zu erzählen.
„Ich habe Jahm letzte Woche nach einem Konzert kennengelernt…“ es tritt eine kurze Pause ein, in welcher es wirkt als überlegte Mishka, wie er weitermachen sollte. „Sie kam nach dem Konzert meiner Band im Lafitte’s in den Backstage Bereich um mir zu sagen, wie sehr ihr unsere Musik gefallen hatte…“ wieder scheint er Etwas den Faden zu verlieren „Und nachdem wir diese Diskussion bei mir zu Hause weitergeführt haben, sind wir irgendwann auf andere Themen gekommen. Sag mir erzählt dass ihr Vater ein super kontrollierendes Arschloch ist und ihre Zukunft so geplant hat, dass sie es zu Hause nicht mehr aushält. Ich hab ihr erzählt, dass ich nebenbei als Schmuggler arbeite, wie du ja mitbekommen hast und sie hat mich gefragt ob ich ihr eine gefälschte Sin und einige Foki besorgen kann, welche ihre magische Signatur verändern, so das ihr Vater sie nicht finden kann. Ich dachte mir das würde einfach werden. Wir haben …. Uns gut verstanden und ich hab ihr zugesagt, dass ich ihr helfe. Aber ich hätte nie gedacht, wievielte Leute auf einmal dort auf meiner Spur waren. Du hast ja gesehen, wie viele dort draußen hinter mir her waren. Ich hab keine Ahnung, wer ihre Vater ist, aber ich glaube ich hab mich da in was übles….“
Mishkas letzte Worte blieben ihm im Halse stecken, als alle Fensterscheiben des Apartments Gleichzeitig zersprangen. Es gab mehrere betäubend laute Explosionen und Lichtblitze, welche die Blitzkompensation von Nicolays Kontaktlinsen sofort unterdrückten. Die ohrenbetäubenden Explosionen ließen ihn dennoch auf die Knie sinken. Durch den sich nun ausbreitenden Nebel, konnte er mehrere Gestalten mit Hilfe seiner natürlichen Infrarotsicht erkennen, die sich mit professionell wirkenden Bewegungen im Raum verteilten. Während sein Gehör langsam wieder zurückkehrte, vernahm Nicolay Stimmen und das unverkennbare Geräusch von Waffen, die entsichert wurden.
„Auf den Boden, Hände über den Kopf und keine falschen Bewegungen.“ ertönte eine raue Männerstimme. Durch den Nebel konnte Nicolay Gliedmaßen ausmachen, die in schwarze taktische Kampfpanzerung gekleidet waren, sowie die Läufe von mindestens zwei Sturmgewehren, die auf ihn gerichtet waren. Aus der Richtung seines Cousins hörte er nur leises unterdrücktes fluchen.
Langsam breitete sich ein Grinsen auf Nicolays Gesicht aus. Das Adrenalin, welches nun durch seine Adern schoss, ließ ihn innerlich danach jucken, zu versuchen sich mit diesen Truppen zu messen.
Als sich Mishka bewegte, vermutlich um sich auf den Boden zu legen, richteten sich die meisten der Läufe auf ihn. Diesen Moment nutze Nicolay um aufzuspringen. Er stürmte auf den einzigen der Eindringlinge zu, der noch den Lauf seiner Waffe auf ihn gerichtet hatte und schlug ihm mitten ins Gesicht, während er Elektrizität durch seine Handschuhe laufen ließ. Der Mann reagierte fast rechtzeitig und schaffte es Nicolay mit 2 Kugeln an der Schulter zu streifen, wobei seine Von Natur aus verstärkte Haut den Großteil des schadens minderte. Elektrizität strömte durch das zerstörte Gesicht des Mannes in dessen Körper, während dieser nur ein unterdrücktes „Urg“ vernehmen ließ und zu Boden ging.
Die restlichen Mitglieder des Teams eröffneten Feuer in seine Richtung während er hinter dem Sofa Entdeckung ging. der Stoff um ihn herum zerfetzte und die Polsterung stieb in die Luft.
Wie auf ein Zeichen, wurde das Feuer eingestellt. Nicolay hört schwere Schritte, und etwas das sich anhört als würde ein schweres paar Stiefel in einem Körper getreten. Sein Cousin stöhnte laut auf. „Wir haben den Befehl die Entführer lebendig zu schnappen. Aber wenn Sie noch so einen Stunt abziehen, überleben Sie das beide nicht. Also kommen Sie hinter da raus und sagen Sie uns, wo das Mädchen ist.“ sprach die grollende tiefe Stimme des Mannes erneut.
Nicolay sah in einem zersplitterten Spiegel an der Wand, wie seinem Cousin der Lauf eines Sturmgewehres in den Nack gedrückt wurde.
„Hör nicht auf sie!“ schrie sein Cousin. „Schnapp sie dir und verschwinde. Ich komm hiermit schon alleine klar.“
Ein dumpfer Schlag war zu hören als die schwarzgekleidete Gestalt mishka mit den Kolben seiner Waffe bewusstlos schlug. Nikola war sofort klar, das ein Cousin nicht gemeint hatte, dass er sich mit dieser Spezialeinheit anlegen sollte. Was er Griff nach dem eßtisch der, welcher neben ihm stand und schleuderte ihn mit voller Kraft in die Richtung in der erhoffte, dass die meisten der Eindringlinge dort stehen würden. Während der Tisch durchs Zimmer flog, und von Kugeln zerfetzt wurde, rannte Nicolay auf die Schlafzimmer Tür zu und zerschmetterte diese mit seiner Schulter.
Als er in das Zimmer stürmte, traf ihn fast eine Kugel, welche die hinter dem Bett in Deckung gegangene Elfe abgefeuert hatte, sobald die Tür auf ging. Er hechtete über das Bett und knurrte ihr zu „Zeit hier zu verschwinden“, bevor er sie sich über die Schulter wief und durch das noch verschlossene Fenster sprang……
27.04. 00.25Uhr - Irgendwo in einer schmuddeligen Seitenstraße - 3 Wochen vor dem heutigen Tag
Sich in die Schatten drückend, standen Nicolay und Jahm nebeneinander und warteten darauf, dass sich die leiser werdenden Sirenen weit genug entfernten, damit sie wieder ihre Position wechseln konnten.
„Wir können denen nicht auf ewig ausweichen.“ flüsterte Jahm Nicolay zu. „Was ist der Plan?“
„Vorhin hast du mir nicht über den Weg getraut und jetzt fragst du mich, wie es weiter geht?“ erwiderte Nicolay ruhig „deine Meinung hat sich aber schnell geändert.“
„Nun ja, du hast mich vor den Schergen meines Vaters gerettet. Ich nehme einmal nicht an, dass du das machen würdest, wenn du für ihn arbeiten würdest.“ erwiderte sie leise.
„Aber auch nur, weil ich Mishka nicht retten konnte und nicht zulassen wollte, dass wir ohne eine Verhandlungsbasis da stehen. Sag mir lieber erst einmal worauf ich mich da eingelassen habe, bevor ich dir meine weiter Hilfe zusage.“ für einige Zeit herrschte Stille, in der man die Sirenen weiterhin in der Distanz vernehmen konnte.
„Mein richtiger Name ist Jaclyn Honda Maxwell, Tochter des Medienmoguls Maximilian Maxwell. Er wollte mich dazu zu zwingen an irgendwelchen magischen Experimenten teilzunehmen.“ fuhr sie fort „Ich habe es erfahren, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte und habe versucht vor ihm zu fliehen. Dein Cousin bot mir einen so unwahrscheinlichen Unterschlupf an, dass ich mich bei ihm versteckte. Aber jetzt hat mein Vater anscheinend wieder die Spur zu mir gefunden und verfolgt mich weiter.“
Nicolay überlegte einen Moment „Aber das bedeutet wahrscheinlich auch, dass er meinen Cousin am leben lassen wird, solange er denkt, dass Mishka ihn zu dir führen kann, oder?“ er blickte zu ihr und sie nickte zögerlich.
Nicolay schaute hinauf in die regnerische Nacht. „Ich glaube ich kenne da einen Ort, an dem uns so schnell niemand finden wird. Aber es ist ein weiter weg bis dort hin und bei Nacht wirklich nicht sicher. Aber ich denke, wir haben keine andere Wahl.“
20.05 09:13Uhr - In den Sümpfen um die Stadt
Nicolay starrte stumm auf den Zettel und auf den Inhalt der kleine Holzschachtel vor sich.
Die Schachtel hatte er an einem der Infodroppoints gefunden, die er regelmäßig frequentierte um wenigstens ein bisschen auf dem Laufenden zu bleiben.
Nun saß Nicolay auf einem Baumstumpf und blickte starr geradeaus.
Jahn kam von hinten auf ihn zu gelaufen und sprach schon von weitem mit ihm „Verdammt. Ich hätte es ja nie für möglich gehalten, als du ihn mir vorgestellt hast. Aber ich glaube tatsächlich, dass hinter seiner Verrücktheit eine Methode steckt. Ich glaube ich fange langsam an es zu beherrschen. Willst du mal sehen, was ich schon alles kann?“
Als Nicolay nicht antwortete, trat sie skeptisch näher an ihn heran. „Was hast du denn da Nicolay?“ fragte sie nun etwas vorsichtiger.
Sie konnte über seine massige Schulter nicht sehen, was er vor sich liegen hatte und wartete bis er von sich aus antwortete. Schließlich sagte Nicolay. „Das ist eine Einladung deines Vaters. Er bittet mich hierbei höflich darum, dass wir beide in einer Woche auf einer Party in eurem Penthouse erscheinen.“ begann er. „Er hat der Einladung noch ein Geschenk beigelegt, um uns dazu zu motivieren, ihr auch Folge zu leisten.“ er hob die Schachtel leicht an, so das sie ihren Inhalt sehen konnte. Erschrocken schlug sich Jahm die Hände vor ihrem Mund zusammen.
„Ich denke wir sollten der Einladung Folge leisten.“ fuhr Nicolay ruhig fort. „Vielleicht kannst du ja deinem Vater zeigen, was du neues gelernt hast.“
Stumm nickte Jahm, während sie auf den abgetrennten Finger von Mishka schaute, der auf einem Bett aus rotem Samt in der Schachtel aufgebahrt war.