Familienbonding - Weazel

Di 28.12.76

Pablo streicht über das vernarbte Gewebe welches den Übergang zwischen seinem Körper und dem Bioware-Arm darstellt. Er liegt in einem Bett, einem Bett im Aufwachraum der Streetdoc. Violet war ihr Name. Der Kubaner starrt einfach nur auf die Deckenbeleuchtung. Lou sitzt zusammengerollt auf seinem Schoß, Polly auf seiner Schulter, Ruben neben ihm am Bett.

“Na? Wie fühlt sich der Arm so an?” fragt Ruben
“Ich kann ihn noch nicht so wirklich bewegen wie ich will, fühlt sich bisher eher an wie eine Last.” sagt Pablo und schaut auf den etwas schlaff runterhängenden Arm, der bei genauerem Blick nur ungefähr die selbe Hautfarbe hat wie der Rest von ihm.
“Mach dir keine Sorgen, das wird schon. Lass dem einfach ein bisschen Zeit.” versichert ihm Ruben.
Pablo streicht ohne zu Antworten erneut über seine vernarbte Haut.

“Hey” Ruben hat sich inzwischen neben ihn ins Bett gelegt. “Alles okay bei dir?”
“Naja…geht so.” Pablo seufzt “Ich realisiere nur gerade, das es nicht mehr so wird wie früher. Was wenn ich meine Magie neu lernen muss? Was wenn ich meine Verbindung zum astralen komplett verliere? Vor Allem jetzt wo mein Fokus auch im Arsch ist. Was kann ich denn noch ohne meine Magie?” erwidert Pablo auf den Boden starrend.
Ruben legt seine Hand unter Pablos Kinn und schiebt es so das er ihm direkt ins Gesicht schaut. “Du hast jetzt einen Bioware-Arm. Weißt du wie cool das ist? Die ganzen Dinge die du damit anstellen kannst. Und wenn du deine Magie verlierst, wen interessierts schon? Deine Magie macht dich nicht aus, es ist nur wichtig das du hier bist. Mit uns.” er zieht Pablos Kinn näher an sich heran und gibt ihm einen sanften Kuss.
“So, wie lang hat die Doc gesagt musst du hier bleiben?” fragt Ruben neugierig.
“Freitag morgens dürfen wir wieder los, inklusive Therapie für die nächsten Wochen blah blah blah” Pablo wirft sich genervt zurück in sein Kissen.
“Na dann haben wir ja genug Zeit für ein bisschen Familienbonding hab ich recht? Ich hole schnell Monopoly Kuba und Tommy aus dem Wohnmobil und dann legen wir los. Ich bin gleich wieder da!” bevor Pablo überhaupt etwas sagen konnte ist Ruben bereits aus dem Raum verschwunden. Der Kubaner kann sein leichtes Grinsen nicht verstecken. Ruben ist immer noch der fürsorgliche Mann den er damals in Seattle kennengelernt hat.

Do 30.12.

“Es ist unfair wenn du die ganze Zeit drauf wartest das ich schmuggel! Da kann ich gar nichts gegen machen!” wirft Tommy Ruben entgegen.
“Ich spiele hier nur nach den Regeln, du musst dich halt auf was anderes konzentrieren als immer nur Schmuggeln zu wollen. Versuchs mit Auftragsmord oder so!” sagt Ruben mit den Schultern zuckend.
“Hör auf unseren Sohn zum Morden zu bringen, das macht uns zu schlechten Eltern.” gibt Pablo von sich als er gerade eine Auftragsmordkarte spielt und Rubens Mafiaboss umlegt.
“Ach jetzt komm schon.” Ruben wirft sich in seinem Stuhl zurück und wirft die Hände in die Luft.
“Familienbonding mit Monopoly Kuba ist schon was Entspannendes. Könnte mir nichts friedlicheres vorstellen.” sagt Pablo und grinst seine Familie an.
“Ich will das nicht mehr spielen, kann ich mit Lou fangen spielen?” sagt Tommy der inzwischen auch zurückgelehnt in seinem Stuhl sitzt und schmollt.
“Ja darfst du, bleib aber bitte in der Nähe und mach nichts kaputt.” sagt Pablo und will anfangen das Spielbrett wegzuräumen, während Tommy bereits mit Lou aus dem Zimmer verschwindet.

“Jetzt mal nicht so schnell, wir spielen das jetzt noch zu Ende!” Ruben, schnappt sich das Zeug das Pablo aufräumen wollte und räumt es zurück aufs Spielfeld.
“Oh? Damit du haushoch verlieren kannst? Klar, klingt nach einer guten Idee” sagt Pablo und macht seinen nächsten Zug. “Beim nächsten mal kannst du Tommy auch mal gewinnen lassen nur mal so”
“Ist es wirklich gewinnen wenn ich ihn einfach gewinnen lasse?” fragt Ruben und legt den Kopf schief. “Hey er wird immer besser! Irgendwann wenn er mich schlägt wird er sich noch besser fühlen, so funktioniert Erziehung…glaube ich.”
“Wir sind tolle Eltern.”
“Die besten Eltern wenn man mich fragt!” sagt Ruben der sich langsam zu Pablo ins Bett schleicht.
“Jetzt wirst du dem armen kränklichen Mann auch noch das Bett klauen? Wir leben in einer hoffnungslosen Welt” Pablo lässt sich dramatisch zurück ins Kissen fallen.
“Arsch.” gibt Ruben stumpf zurück als er es sich neben Pablo gemütlich macht.

“Also… wohin wollen wir als nächstes? Morgen dürfen wir weiter und so wirklich einen Plan haben wir noch nicht. Ich wollte ja schon immer mal ins Virtual Land Disney!” Ruben schiebt seinen Ellenbogen Pablo in die Seite.
“Klar, wir haben ja sonst nix zu tun. Ne schnelle Reise nach Hong Kong bekommt man locker hin!” Pablo schiebt Rubens Ellenbogen zurück. “Ne aber was hältst du davon wenn wir ein bisschen rumfahren… und ich mache mir einen neuen Fokus. Nichts einfacher als das.”
“Und du sagst mir mein Trip nach Hong Kong wäre dämlich.” Ruben wirft ihm einen kritischen Blick entgegen. “Das könnte Monate dauern!”
“Ja… das stimmt ABER ich habe schon Erfahrung in der Alchemie. Wenn ich mich da richtig reinhänge kann ich das in 2 Monaten oder so hinbekommen. Wir müssen nur die ganzen Telesma sammeln, beziehungsweise Ich.” erklärt sich der Kubaner.
“Du bist ein Trottel.” Ruben seufzt “aber das ist besser als nichts denke ich. Alles klar. Machen wir uns morgen auf den Weg dir einen neuen Fokus herzustellen. Ruhe haben wir echt nie.”

Mi 23.3.2077

Pablo sitzt an der kleinen Arbeitsstation seines Wohnmobils, vor ihm verschiedene kleine Behälter mit Mineralien, Gestein, Pflanzen und vielem mehr. Ein schwarzer Speer in seinen Händen, welchen er aber nach einem kurzen Moment vorsichtig auf den Tisch legt. “Ich… Ich habs geschafft…”
“Was hast du gesagt? Ich hab dich nicht verstanden.” sagt Ruben der sich aus dem Türrahmen des Wohnmobils lehnt.
“Ich habs geschafft! Mein Fokus funktioniert! Ich habs tatsächlich geschafft!” Voller Freude springt Pablo zu Ruben und zieht ihn aus dem Wohnmobil um ihn zu umarmen.

“Hui, ganz ruhig.” sagt Ruben überrumpelt als er fast zu Boden gerissen wird. “Ich kann mich nicht für dich freuen wenn du mich gleich umbringst.”
“Es tut mir leid… aber ich freue mich so. Die ganze Arbeit, das Sammeln von Telesma, das ganze Aufarbeiten der Materialien, endlich zahlt es sich aus. Es fühlt sich wieder so an… so an wie früher.” gibt Pablo erleichtert von sich. “Es hat sich alles gelohnt”
“Na dann bin ich ja froh dass sich das ganze Rumfahren doch gelohnt hat! Hätte um ehrlich zu sein keine Lust mehr gehabt das nochmal zu machen. Ich weiß gar nicht wie Taliskrämer das alles aushalten und wir waren nur 2 Monate unterwegs.” sagt Ruben und drückt Pablo näher an sich.
Pablo löst sich von seinem Freund und atmet einmal tief durch. “Danke. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft.”
Ruben kratzt sich am Hinterkopf “Wow, das ist ganz schön kitschig. Bisschen peinlich um ehrlich zu sein”
Pablo boxt ihm einmal kräftig gegen die Schulter. “Du bist manchmal echt ein Arsch”
Beide grinsen sich einfach nur breit an.

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Er hat einen Arm!!

Weazel ab sofort:

Sehr schöne Fiction! :slight_smile:

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Er hat endlich wieder 2 Arme! :mechanical_arm:

Dankö :3

4 „Gefällt mir“

Also brauche ich doch keine Fiction schreiben, wie ich dir den Arm besorge :wink:

Sehr schöne Fiction :blush:

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Ich freue mich, wie oft wir Monopoly Kuba benutzen :smiley:

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