Die Verfolgungsjagd - FiFi

Sirenengeheul und Blaulicht strahlt durch die engen Gassen New Orleans als sich der schwarze Luxus-Kleinwagen quietschend und driftend um eine Ecke bewegt.
“Was zur Hölle…? Was geschieht hier! Wieso kannst du so fahren?!”
Doyle klammert sich mit Händen und Füßen verzweifelt überall im Auto fest wo er nur kann.
“Jetzt entspann dich.” FiFi reißt das Auto herum und biegt in einen Hinterhof ein, durch den man in eine andere kleinere Gasse kommt. Hoffentlich würde das jetzt reichen.
“Entspannen? Wie soll ich mich denn dabei entspannen! Ich wollte dich doch nur mal ganz normal zu einem Kaffee treffen und jetzt das!” Die Sirenen werden wieder lauter.

3 Stunden zuvor:

“Nett dich auch mal außerhalb der Arbeit zu sehen Alyza.” Doyle nimmt sie zur Begrüßung in den Arm und küsst sie ein Mal auf jede Wange.
“Ich war schon gespannt was du dir nun ausgedacht hast John. Einen Kaffee und einen Besuch im Museum hatte ich nicht erwartet.” Sie beide stehen in einem kleinen Raum mit dunklem Schieferboden und holzverkleideten Wänden.
“Einen Soja Caramel Drizzle mit extra Schaum und Zimtstaub bitte. Und was die Dame wünscht.” Anlässlich der Bestellung zieht FiFi die Augenbrauen hoch und sieht ihn entgeistert an. “Was denn? Das ist eben der Bahama Mama unter den Kaffees.” Er lächelt sie verschmitzt an, FiFi bestellt ihren üblichen schwarzen Kaffee, lacht über Doyles Kommentar dass sie sich wohl nie Spaß gönnen würde und dann begeben sich beide in die opulente Eingangshalle des New Orleans Museums of Art and Culture.
“Ich bin ja schon froh dass du nicht mehr nach Sumpf riechst, nach dem was du bei unserem Telefonat erzählt hast.”

“OH GOTT OH GOTT DU BRINGST UNS UM.” Doyle steht das blanke entsetzen im Gesicht als FiFi ein weiteres gewagtes Manöver ansetzt und durch eine enge Parklücke über einen kleinen Absatz in ein Parkhaus hinein schießt.
“Steig aus. Durch das Parkhaus auf Ebene 3 und dann in den gegenüberliegenden Bürokomplex. Da durch und du kommst auf der Saint Elbsburg Road raus. Ab da bist du sicher.” “Wieso weißt du… Aber… Ich lass dich doch nicht allein.” Die Sirenen werden wieder lauter.
“Raus jetzt!” Sie legt den Gang ein und bugsiert Doyle mit einem Stoß nach draußen.
“Ich ruf dich an!” schreit Doyle ihr noch hinterher, dann schießt das Auto zurück in die Straßen.

“Hier gibt es einige spannende Exponate. Da drüben das alte asiatische Gemälde, da haben sich jahrelang die Frauen zweier hoher Kon Mitarbeiter von Mitsuhama und Saeder drum geprügelt. Die Männer haben es hier her verlegt damit die Frauen wieder Ruhe geben. Oder der alte Schinken da hinten? Ist von deinem letzten Johnson. Eindeutig eine Fälschung natürlich. Würde mich interessieren welches Runnerteam sich das original unter den Nagel gerissen hat.” Sie durchschreiten den pompösen Gang in einen weiteren Raum. “Oder dieses Diamantcollier. Das war Jahrzehnte in dem besitz von… achja… deiner Familie” FiFi muss lächeln. “Ja. Meiner Großmutter. Eine schrille laute Frau. Trug nur pink und leoprint bis zum Ende ihrer Tage, du hättest sie gemocht. Sie hätte sich über dich lustig gemacht. Das Konzernleben war nie ihr Fall. Sie meinte immer ‘Diamonds are a girls best friend’ und mein Vater hat gelacht und mich durch die Luft gewirbelt und meinte dass er mir immer alles ermöglichen wird was ich will. Hat sich schnell geändert.” Sie lächelt Doyle etwas gequält an. Doyle versucht das Thema zu wechseln:” Wieso eigentlich die Feuersache?” “Ach wenn du wüsstest. Das ist mein drittes Rebranding. Eine Zeit lang hieß ich ‘Froggy’ und hielt mit Säure die NOPS auf trapp. Eine witzige Zeit, bis wir ärger mit Ares bekamen.” Verblüfft zieht Doyle die Augenbrauen hoch. “Was denn? Ist bei meinem Job doch nicht unüblich mal… auszuprobieren wer man so sein kann.”
“Na ich hoffe du bleibst erstmal wer du bist. Lass uns ein kleines Spiel spielen… Wer mehr Exponate anfassen kann ohne die NOPS auf sich aufmerksam zu machen.”
Mit diesen Worten eilt Doyle davon und die beiden beginnen Gemälde und Ausstellungsstücke hemmungslos zu betatschen.
Als Doyle auf einem Mammutskelett sitzt, seinen Caramel-Kaffee schwenkt und dabei eine historische Monokel-Zylinder Kombo trägt, ist Schluss. Ein NOPS Hilfssheriff biegt um die Ecke, schreit “WAS MACHEN SIE DA?!” und die beiden rennen lachend aus dem Gebäude. “HEUTE NICHT MIT MIR, DAS WIRD KEINE ERNEUTE NIEDERLAGE FÜR DEN NOPS” schreit er noch, von seinen Emotionen aufgewühlt, und springt in seinen Streifenwagen.

Mit schliddernden Reifen kommt der Kleinwagen Mitten in den Bayous zum stehen. FiFi atmet tief durch, ändert die Farbe des Wagens in ein matschiges braun und duckt sich so weit es geht. Die Sirenen werden leiser und dann klingelt plötzlich ihr Komlink. Broker berichtet ihr in einem Satz worum es im nächsten Run geht.

Sie legt auf und wählt verschlüsselt Doyles Nummer.
“Wir sollten uns vielleicht nochmal Treffen, in ein Paar Tagen geht es zu Saeder.”
“UUUUh. Bring mir was mit!”

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[Jap, das ist genau wie ich mir das Kon-Leben vorgestellt habe. Nice. :money_mouth_face: :gem:
Wenigstens hat sie sich nochmal mit Doyle getroffen bevor es zu Saeder ging… ich mag Doyle :frog: :unicorn: :two_hearts:]

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