Song für die passende Stimmung :3
6.10.2076 Pablos Wohnung
Mit Schwung wirft sich Pablo auf seine Couch. Tommy ist im Bett und Ruben baut im Schlafzimmer ein kleineres Gehege für zukünftige entlaufene Tiere auf. Endlich mal ein bisschen Ruhe. Der Run gestern hat ihn ganz schön mitgenommen. Physisch und psychisch. Den Gedanken das sich vielleicht noch viel schlimmeres in der QZ befindet versucht er schnell wieder aus dem Kopf zu bekommen. Darauf kann er sich zurzeit nicht konzentrieren.
Ruben streckt den Kopf aus dem Türrahmen “Kannst du mir mal eben schnell helfen?” Pablo seufzt einmal laut “Muss ich?” “Ja musst du, sonst werde ich hier nie fertig und ich mache hier bis spät in die Nacht lärm.” kommt etwas genervt zurück. Langsam steht Pablo auf und geht in Richtung des Schlafzimmers. An der Decke hängt ein Kletterkurs, in einer Zimmerecke steht ein kleines Häuschen und drumherum eine Absperrung.
“Meine Güte, du hast hier ja ordentlich geschuftet, dir ist aber schon bewusst das wir hier noch Platz zum Schlafen brauchen oder?” Pablo lacht leise. “Hm daran habe ich irgendwie nicht gedacht aber wir können drumrum arbeiten.” er schaut etwas nachdenklich zu Boden. “Manchmal bist du echt ein Trottel.” sagt Pablo und boxt ihm gegen die Schulter. “Haha, hilf mir jetzt erstmal das Häuschen hier hochzustellen.” Beide lehnen sich runter und greifen nach dem kleinen Häuschen als auf einmal das Haus Pablo aus der Hand rutscht und mit einem lauten Knall zu Boden fällt.
“Hey?! Ich hab doch gesagt du sollst es festhalten!” Ruben schreit Pablo lautstark an. Bereits von dem Knall erschreckt, tritt Pablo noch einen Schritt mehr zurück als er den Schrei vernahm. “Es ist mir aus der Hand gerutscht, es tut mir leid, der Run gestern hat mich ganz schön mitgenommen”seine Stimme fängt an zu zittern. Ruben atmet einmal tief durch “Du kannst dich wieder aufs Sofa legen. Ich glaube ich muss mich langsam dran gewöhnen, dass deine Hilfe oft nach hinten los geht” Ruben bückt sich und hebt unter großer Anstrengung das Häuschen alleine. Gekränkt und wortlos verlässt Pablo den Raum. Noch nie hatte Ruben etwas so verletzendes gesagt.
Der Elf schmeißt sich eine Jacke über, in der sich Lou schnell in der Kapuze verkriecht, öffnet die Tür und verlässt das Gebäude. Läuft allerdings gegen etwas, es war Mona Thompson, die Zwergin. “Autsch” Sie ist nach hinten umgefallen “Normalerweise wird man anders begrüßt, ist das irgendwie kubanische Tradition oder so?” “Nein nicht wirklich, tut mir leid, komm ich helf dir auf.” Pablo reicht ihr die Hand und zieht sie wieder auf die Beine. “Was genau machst du vor unserem Haus wenn ich fragen darf? Normalerweise steht man nämlich nicht einfach so unangekündigt vor dem Haus Bekannter… vor allem mitten in der Nacht.” “Normalerweise schreit man aber auch nicht mitten in der Nacht rum.” Sie schaut verlegen zu Boden und tritt einen Stein zur Seite “Ich habe mich auch ehrlich gesagt nicht wirklich getraut zu klingeln.”
Er mustert die Zwergin für einen Moment “Mhm, du weißt das du manchmal unglaublich gruselig bist oder?” “Jap, das sagen mir viele.” Sie grinst angsteinflößend breit. “Naja, darum bin ich aber nicht hier. Ich bin eigentlich hier um genau dich zu holen. Ich brauche dich mal” sie zieht ihn mit überraschender Stärke mit sich. “Hey, halt mal, kannst du bitte sagen warum genau ich mitkommen soll?” “Nein, Trödeln kostet Zeit, verlorene Zeit ist verlorene Forschung, verlorene Forschung ist mehr Zeit die ich zu meinem Ziel brauche.“ “Wenn du mir nicht gleich erzählst wo wir hingehen hast du ein Problem.” Der Arm den Mona festhält fängt an zu leuchten und zwischen den Fingern springen Funken hin und her.
Mona lässt Pablos Arm los und tritt einen Schritt zurück “Hey, mach mal ganz ruhig, wir sind hier alle Freunde” “Einen Scheißdreck sind wir Freunde, ich kenne dich doch gar nicht. Soweit ich weiß könntest du auch hier sein um uns im Schlaf umzubringen. Ich bin es leid immer wieder wegzurennen und mein Leben immer mehr zu zerstören.” Ein Hand legt sich auf Pablo Schulter “Hör auf.” Ruben steht hinter ihm. “Sie hat dir nichts getan” Er schaut ihm intensiv in die Augen. Pablo senkt langsam den Arm der aufhört Funken hin und her springen zu lassen. Er schaut auf die etwas verschreckte Mona “Tut mir leid, ich habe mich zurzeit nicht wirklich unter Kontrolle” sagt er mit stockender Stimme. “Ich…äh, ich gehe einfach wieder rein.” er dreht sich um und geht in Richtung Tür.
“Hey jetzt warte doch mal” die Zwergin läuft Pablo schnell hinterher und hält ihn an seiner Jacke fest. “Ich glaube wir alle hier brauchen mal eine Auszeit oder? Ich sage wir setzen uns hier vor die Tür und entspannen ein bisschen. Ich habe Deepweed dabei!” “Findest du nicht es ist der falsche Zeitpunkt dafü-” Ruben hat sich bereits bedient und lässt sich zu Boden fallen. “Jetzt komm schon, wir beide brauchen diese Entspannung und was soll schon passieren? Tommy schläft und wir sind vor unserer Haustür. Es passiert nichts.” Rubens ruhige Stimme überzeugt Pablo, der sich neben seinen Partner setzt. Mona macht es ihm gleich und verteilt an Pablo.
“Na das ist doch super, wenn EVO uns jetzt finden würde wäre das für die ja ein Jackpot.” gibt Mona lachen von sich. Die beiden Elfen schauen sich verwirrt an. “Du wirst auch von EVO gesucht?!” “Na klar, diese Drekheads haben mir mein Leben ruiniert also ruinier ich ihres. Habe unglaublich viel Forschungsmaterial mitgehen lassen. Mochten die nicht wirklich.” sie kramt ein kleines AR-Display raus. Es zeigt einen zwergischen Mann neben Mona. Sie sehen glücklich aus. “Sie haben mir meinen Ehemann genommen und ich werde alles daran setzen seine Forschung zu beenden” Pablo schaut bedrückt zu Boden “Das tut mir leid, wir beide wissen auch wie schrecklich EVO sein kann. Ruben wurde entführt und für 2 Jahre in einer Forschungsanlage festgehalten.” “Ha da hattet ihr aber noch Glück.” “Anscheinend ja” sagt Ruben und atmet Rauch aus.
30 Minuten später
Die drei sitzen immer noch entspannt vor der Haustür des Pärchens. Mona ist inzwischen eingeschlafen, ihr Kopf liegt im Nacken und sie sabbert ein bisschen.
“Es tut mir leid das ich dich vorhin angeschrien habe, ich hätte das nicht tun dürfen” sagt Ruben und lässt seine Hände in seinen Schoß fallen. “Ich weiß du willst nur das Beste für uns… aber das was du mit Tommy gemacht hast funktioniert so nicht. Du kannst ihn nicht einfach mit nach draußen nehmen und denken das du ihn vor allem hier beschützen kannst. So kommt ihr nur beide um und ich würde es nicht packen euch beide zu verlieren.” Ruben seufzt einmal laut. “Ich weiß. Ich weiß auch das es falsch war was ich getan habe, aber Tommy muss drauf vorbereitet sein wenn wir nicht mehr da sind.” Pablo legt seinen Kopf auf Rubens Schulter und Lou auf seinen Schoß “Ich will ihn nicht in einer Welt zurücklassen in der hilflos auf sich alleine gestellt ist.”
Ruben tut es Pablo gleich und lässt seinen Kopf sinken. “Ich doch auch nicht, aber wir dürfen es nicht überstürzen und ihn grundlos in Gefahr bringen.” “Es war einfach zu viel, das alles hier ist zu viel. Wie soll ich mich denn darauf konzentrieren vor EVO zu flüchten wenn wir immer gerade so am Überleben sind. Das hält doch niemand aus.” Ruben nimmt Pablo in den Arm. “Ich weiß, zurzeit ist alles nicht wirklich gut aber du musst dich nicht alleine darauf konzentrieren, ich bin auch noch hier und anscheinend kann Mona uns auch helfen. Wir müssen uns alle gegenseitig helfen. Außerdem haben wir doch sonst auch immer alles auf die Reihe bekommen oder? Dann packen wir das jetzt auch!” Ruben lächelt ihn breit an.
Pablo blickt in den leicht vernebelten Himmel. Lou ist bereits auf Rubens Schoß eingeschlafen. Er muss sich wieder um die Leute um ihn herum bewusst werden. Er kann das alles nicht alleine bewältigen. Wenn er seine Familie beschützen will dann muss er mit ihr zusammen arbeiten. Trips mit Tommy nach draußen nur mit Ruben zusammen. Vielleicht kann Mona ihm auch ein bisschen mehr über Drohnen beibringen das er sich selber schützen kann. Wenn er seine Familie nicht vor der Welt draußen beschützen kann dann muss er alles daran setzen seine Familie für alle Gefahren vorzubereiten.