Der Griff nach den Sternen - Sunny und Aiden Abschlussfiction

13.12.2076 - Hanover/Vermont

Langsam öffnet sich das gewaltige Eisentor vor dem großen schwarzen SUV den Dr. Percival, Sunny und Aiden Mittags bei einem Autoverleih aufgetrieben hatten. Die Nachricht, dass Sunnys Mutter und Aidens Vater hier in Vermont waren, war eine absolute Befreiung.

Ihre Sachen würden von einem lokalen Dienstleister in den nächsten Tagen nachtransportiert werden. Lediglich die große schwarze Kiste mit Turry, aktuell auf einem kleinen Anhänger und das nötigste Gepäck im Kofferraum hatten sie verladen. Die Hunde sitzen hechelnd in einer großen Transportbox.

Reginald hatte um eine Auszeit bis Silvester gebeten und verbringt die Feiertage mit seinem Partner in der Umgebung.

Auf dem großen grauen Parkplatz auf dem Ares die Gruppe abgesetzt hatten, hatte sich die Gruppe herzlich voneinander verabschiedet. Man wolle voneinander hören. Jeder melde sich sobald er/sie “zu Hause” sei.

Sunnys Knie zittern ein wenig als das gewaltige Anwesen aus Holz sich vor ihnen eröffnet.
So ganz hat sie ihre neu gewonnene Freiheit noch nicht verarbeitet. Einzig die auf ihrem Komlink einprasselnden Nachrichten zeigen ihr, wieder Teil der Zivilisation zu sein. Pompadour auf ihrem Schoß hat sich zusammengerollt und spendet ihr etwas Wärme.
“Siehst du die Antennen und Satellitenschüsseln?” fragt Aiden der sich zu ihr herüber lehnt um bessere Sicht zu ergattern.
“Sie haben uns wirklich gesucht. Die Nachricht war wirklich von hier.” Erwidert Sunny.
“Die was?” presst Dr.Percival hervor aber Sunny winkt ab. Das war gerade nicht wichtig.

Sie halten in der Einfahrt und die doppelflügelige Haustür fliegt auf.

Alle im Auto befindlichen Personen springen heraus. Sunny und ihre Mutter fliegen sich als erste in die Arme, aufgrund ihrer langen flinken elfischen Bewegungen haben sie einfach Vorsprung. Pompadour springt wild kläffend um die beiden herum als neben ihnen auch Aiden und sein Vater sich umarmen. Dr. Percival schlingt die Arme um seine Familie und für einige Augenblicke verharren alle so in ihren beiden Gruppen.

Die Percivals schauen auf als sie neben sich leises Schluchzen hören und Mr. Wagner sich tatsächlich einige Tränchen zu verdrücken scheint. “Deine Mom sitzt schon im Flugzeug. Wir freuen uns so… Ich dachte wir sehen dich nie wieder…” Er drückt seinen Sohn erneut.
Aiden genießt die Nähe seinen Vaters sichtlich während die etwas distanzierteren Percivals sich langsam und lächelnd wieder auseinander sortieren.
“Elana, Dr. Percival und die Runnergruppe die mich exfiltriert hat… ohne diese Leute hätte ich das nicht geschafft Dad.” Er richtet sich etwas auf und greift Sunnys Hand, die kurz perplex registriert, dass er gerade wirklich und öffentlich ihre Hand gegriffen hat.

Die erwachsenen tauschen lange Blicke aus.

“Ihr müsst nicht über DNI reden.” merkt Sunny an. “Sagt ruhig wenn ihr etwas wissen wollt. Oder irgendwas sagen wollt.” Ihr Herz schlägt bis zum Hals. Dies war mit großem Abstand der Moment vor dem sie am meisten Angst gehabt hatte, seit sie den durch Daisys dissonantes Komlink verletzten Aiden gepflegt hatte und ihr das erste mal die damals leichten Schmetterlinge in ihrem Bauch aufgefallen sind.

Aidens Vater und Sunnys Mutter tauschen einen langen Blickkontakt aus, der auch Sunnys Vater merkwürdig vorzukommen scheint.
Dann schaut Claire-Jean Percival ihre Tochter an und lächelt. “Nun ihr beiden kennt ja die ganzen offiziellen…” Es wirkt als würde Sunnys Vater über DNI hineingrätschen. Dann setzt die Mutter erneut an. “Ich freue mich für euch. Findet in Ruhe raus was euch gut tut.”
Jan Wagner umarmt die beiden jüngeren. “Das ist doch toll! Deine Mutter wird ganz aus dem Häuschen sein! Nun kommt! Stehen wir doch nicht in dieser Kälte rum.”


In den folgenden Tagen nehmen die beiden Familien sich sehr viel Zeit. Auf Sunnys und Aidens Wunsch bleiben beide Familien unter einem Dach. Die Lage ist harmonisch und alle tauen gegenseitig voreinander ein bisschen auf. Aidens Mutter kredenzt den vielfach gelobten Applepie.

Nach einem langen klärenden Gespräch miteinander beschließen Sunny und Aiden ihre Beziehung erstmal fortsetzen zu wollen. Nach alldem was sie miteinander erlebt haben, wirkt es, als hätten sie eine Chance auf mehr verdient.

Sunny führt ebenfalls lange Gespräche mit der Draco Foundation die höchst interessiert an der Verbindung zwischen Technomancern und KI Forschung zu sein scheinen. Sie sprechen ihnen gute Aussichten aus, selbst wenn der Hauptsitz der Stiftung aktuell in der Quarantänezone festsäße.

Sie erreicht am 15.12 eine Nachricht, gemeinsam mit dem an der Forschung beteiligten Technomancer in eine Forschungseinrichtung in Montreal eingeladen.


16.12. 2076 - Montreal Biodome

Sie sind extra ein paar Stunden früher angereist um das weltbekannte Wissenschaftsmuseum in Montreal zu besuchen. In dessen Staff Area möchte man sich mit ihnen treffen. Irgendwo in der Stadt ziehen ihre beider Eltern durch Cafés. Die Freundschaft zwischen den erwachsenen hatte sich in den letzten Tagen ziemlich intensiviert und alles war schon nahezu zu harmonisch.

“Krass wie hier draußen alles irgendwie alles weiter existiert hat während wir so vollkommen vom Erdboden verschluckt waren oder?” Sie wendet sich zu Aiden zu der sie nachdenklich taxiert. “Was?” sie lächelt ihn an und greift seinen Arm.

“Ich warte jeden Tag drauf, dass du durchdrehst. Dass du aufschreist und sagst ‘Nein. Nein nein. Ich will irgendwohin und studieren und machen was ich will.’ Du hast das in der QZ so oft betont, dass du rausfinden willst was du willst. Und dass das vielleicht bedeuten könnte, dass du eben nicht mich willst.”
Sie blickt sich in dem geschäftigen Museumsraum um. “Erst wenn ich das Geld von der Draco habe. Die wollen doch den Technomancer kennenlernen mit dem ich gearbeitet habe.” Sie grinst ihn an und blickt in sein erstaunlich ernster Gesicht.
“Ach Aiden.” sie legt den Kopf schief.
“Also T-2 Stunden ungefähr.”
Sunny lacht auf. “ich meine das doch nicht ernst… Du… Du merkst doch dass immer ganz anders ist wenn wir zu zweit sind oder? Dass ich eine andere Elfe bin wenn wir zu zweit sind. Das war in der QZ so und das… ist auch immer noch so. Ich bin glücklicher wenn du bei mir bist. Und offener. Und ich… Du machst mich dumm. Wenn ich dich ansehe hab ich das Gefühl ich vergesse mindestens 2 meiner Vornamen.” Sie streicht über seinen ordentlichen navyblauen Pulli und die darüberliegende Jacke. “Außerdem brauche ich doch meinen Captain Ares.” Sie grinst und küsst ihn.
Sie vergisst die hunderten Menschen um sich herum vor denen es ihre eigentlich unglaublich peinlich gewesen wäre irgendeine Form der Gefühle zu zeigen.
Aiden lächelt sie an.
Dann geht vor seinen Augen ein ARO auf. Ein Wecker zeigt an, dass der spaßige Teil es Ausflugs jetzt vorbei ist. “Wir müssen los.”

Sie werden von jemandem am Empfang durch einige anonyme graue Gänge geführt. Irgendwo kreuz und quer durch Hinterzimmer und Lagerräume.
Turry mussten sie zu Beginn bereits am hinteren Ende einer Frachtzone abgeben. Das hatte Sunny und Aiden nicht gefallen, aber die Ausweise, die die Beteiligten vorweisen konnten waren alle lupenrein.
“Hier. Warten Sie bitte.” sagt die etwas unterkühlt wirkende Zwergin und stellt die beiden in dem kleinen anonymen Vorzimmer ab. Sie mustert die beiden noch einmal auffällig und geht.

“Warum wollte Daisy eigentlich nicht mit?” sagt Aiden ruhig während er sich in dem größtenteils leeren Raum umsieht, von dem 2 Türen abgehen.

“Sie wollte nicht. Sie fühlt sich nicht wohl bei solchen Vorstellungen. Wir müssen falls wir das Geld kriegen mal schauen wie wir weiter arbeiten. KI Forschung remote geht ja nicht einfach so.” Sunny blickt sich um. “Komisch, Turry ist gar nicht hier. Und findest du wirklich, dass hier sieht wie Draco Foundation Gesprächsatmosphäre aus? Sollte man doch meinen, dass Dunkelzahn denen etwas schickeres finanzieren kann, auch wenn der Hauptsitz in der QZ verrottet…”

Hinter ihnen hören die beiden das ikonische Surren eines Magschlosses. Sunny sieht wie Aidens Blick sich etwas verklärt. “Hm. Kann ich nichts machen…Zusatzsicherung.”
Sie fahren herum als vor ihnen sich eine der beiden Türen aufschiebt. Dahinter strahlt Licht aus dem anderen Raum.
Sunny zieht die Augenbrauen hoch und Aiden atmet tief durch. “Jetzt gilt es wohl hm?”
Sunny nickt und läuft voraus in den Nachbarraum.

Darin sitzt ein einzelner Mann in einem dunklen Anzug. Er trägt eine Sonnenbrille und hat den Blick auf die Tür gerichtet.
In der Mitte des Raumes steht die große schwarze Metallkiste. Sie ist leer.
Turry wurde daneben aufgestellt und augenscheinlich bereits getestet, da der Arm ausgeklappt ist.

“Ehm…” Sunny starrt den mechanischen Arm etwas perplex an. “Wir sollten uns hier mit der Draco Foundation treffen. Elana Percival und Aiden Wagner.”

Der schlanke Mensch im Anzug musste so auf die 40 zugehen. Er steht langsam auf. “Ich weiß wer Sie beiden sind. Mein Name ist Agent Roy Carlson. Sie haben mich bereits getroffen.”
Sunny runzelt die Stirn. Eine Sekunde rauscht blanke Panik durch ihren Körper. Die Panik in einen von Brackhavens Hinterhalten hineingeschlittert zu sein.
Dann klingelt es in ihrem Hinterkopf. Sie reißt die Augen auf und stolpert unwillkürlich einen Schritt zurück und gegen Aidens Körper der sie kurz stützt.

“Sie… Sie… Sie… Sie…” Sunny stammelt.

“Sind der DemiGOD den Sie vor 9 Tagen sehr unsanft aus der Matrix vertrieben haben. Sehr wohl.” Er nimmt die Sonnenbrille ab die er trägt und darunter kommt ein paar Augen zum Vorschein, dessen Blick so kühl wirkt, dass es sich nur um lebensechte Cyberaugen handeln konnte.

“Wa… Waa… Wa…”

Der Blick des DemiGODs, des Matrix-Agenten der Grid Overwatch Division, der höchsten Sicherheitsinstanz für alles was in weltlichen Netzwerken geschieht, wandert von Sunny zu Aiden. “Normalerweise ist sie redegewandter.” Merkt dieser an.

“Nun gut, dann rede erstmal ich.” Der Agent wandert durch den Raum und verharrt bei Turry.
“Miss Percival. Wir beobachten Sie schon eine ganze Weile. Jeremiah empfahl Sie uns bereits sehr früh. Wir wollten Sie im Blick behalten. Besonders ihre Arbeit an dieser Schönheit. Ihnen fehlte immer das letzte Stückchen zur Motivation einer KI. Genau wie uns. Doch Sie haben es gefunden. Ohne danach zu suchen. Es wurde ihnen einfach vor die Tür gestellt.” Sein Blick wandert zurück zu Aiden, den er zu scannen scheint. Sunny baut sich etwas vor ihm auf, was aus der Sicht des DemiGODs wirklich amüsant wirken müsste, weil sie nicht mal ganz die Hälfte des gut gebauten Menschen verdeckt.

“Na keine Sorge. Wir wollen nicht ihn.” Er macht ein paar Schritte um Turry herum und begibt sich näher auf die jungen Personen zu. In seiner hand formt sich ein ARO mit einem langen Dokument darauf.

“Wir wollen Sie beide. GOD will wissen, wie man die KI Forschung revolutionieren kann. Und Sie beide haben die Grundlagen dazu in einer abgeriegelten CZ gelegt. Das hat viele schwer beeindruckt. Als mich Miss Percival dann spielerisch aus der Matrix geworfen hat während ihr Kollege sich das Deck reparieren ließ… Durfte ich mir einiges anhören. Wir möchten nicht, dass Turry und ihre Forschung an die Draco Foundation übergeben werden. Wir bieten ihnen einen Job auf der Zürich-Orbitalstation. Als Nachwuchs-Agenten der Grid Overwatch Division.

Er überspielt den beiden das ARO das den Namen “Arbeitsvertrag, Grid Overwatch Division.” trägt.

Aidens Kiefer klappt ein bisschen herunter. Sunny atmet tief durch und scheint etwas mehr zu ihrer gewohnten Kühlheit zurückzufinden.
“Ich brauche einige Zusatzbedingungen.” sagt sie.
“Bezüglich des Gehalts…” setzt der Agent an.
“Das ist mir egal.” Erwidert Sunny. “Ich brauche… Eine Unterkunft für meinen Vater und unseren Hausbutler in der Schweiz. Dort kann Governor Brackhaven ihnen nichts anhaben.”
Der DemiGOD kritzelt mit der Hand in der Luft einige Notizen mit.
“Außerdem haben wir eine unabhängige Mechanikerin mit im Team.”
“Miss Monroe. Wir wissen von ihr. Ihr unterbreiten wir kein Angebot. Wir haben ausgezeichnete Mechaniker auf der Zürich-Orbitalstation.” Er stockt mit seinen Notizen.
Sunny kratzt sich nachdenklich die Unterarme. “Ich hatte… Sie sollte das Preisgeld bekommen. Sie braucht das Geld. Für ihre Bildung. Für ihre Zukunft.”
Der DemiGOD seufzt. “Wirken ihnen…" Er scheint eine beliebige Zahl zu nennen, die GOD relativ egal ist und Sunny ruhig stellen soll. "3 Millionen Nuyen und ein Stipendium für die unabhängige Online-Akademie des Konzerngerichtshof angemessen?” Er wirkt leicht entnervt.

Sunny nickt.

“Nun gut. Zwei Anwesen in der Schweiz und das ‘Pro-Komfort-Bildung’ Paket. Miss Percival Sie wissen was Sie wollen." Er wendet sich Aiden zu. "Mr. Wagner, Sie werden schnellstmöglich Ihren HighSchool Abschluss nachholen. Ein 3 Monats-Programm auf Zürich-Orbital sollte ausreichen. Danach werden Sie beiden in das umfangreiche Agenten-Ausbildungssystem eingebunden. Das wird kein Spaziergang, aber wir nehmen nur Leute auf von denen wir denken, dass sie es schaffen werden. Nun… Sind Sie dabei?”

Sunny und Aiden blicken sich lange an. Dann nicken beide langsam.

“Sehr gut. Sehr gut. Wir gehen die Vertragsunterlagen gemeinsam durch, Anhänge habe ich in dieser Sekunde an die Anwälte Ihrer Familie weitergeleitet. Sie bekommen bis Samstag-Vormittag um Ihre Eventualitäten zu regeln. Selbstverständlich darf niemand ihrer illegalen Freunde wissen wohin Sie beiden gehen. Und seien Sie sich gewiss, dass GOD es weiß, falls Sie Information heraus schleusen. Oder sonstige Mätzchen treiben. Also… Setzen Sie sich. Diese Verträge sind lang. Ihre Fahrt mit dem Sky-Hook Aufzug in Zürich ist bereits für Samstag-Vormittag eingebucht."


24.12.2076 - Zürich-Orbitalstation - Sektor B

Die letzten Tage sind wie im absoluten Zeitraffer an Elana vorbeigezogen. Die Familien benachrichtigen, in die Schweiz umziehen, hinter sich alle Brücken zu ihrem Runnerdasein abreißen. All das in weniger als 72 Stunden.

Sie sitzt in einem blütenweißen Zimmer in einer kleinen Wohneinheit.
Alles was sie bis jetzt von der Zürich-Orbital-Station gesehen hatte war futuristisch und absolut auf Hochglanz poliert.
Die Zonen der Grid Overwatch Division sind etwas weniger steril als der Rest. Einige AROs und Memes zieren die Wände.
Die meisten anderen Agenten verbringen die Feiertage in den etwas abgeschirmten Familienquartieren, in die auch Zivilisten zu besuch kommen dürfen.
Eine ihrer Mitbewohnerinnen, Jacky, ebenfalls eine junge Elfe, hatte sie schon kennenlernen dürfen. Man versteht sich auf den ersten Blick gut.
Es war Elana nicht schwer gefallen ihre Familie zurückzulassen. Sie hat hier Aiden und ihre Familie durfte sie tatsächlich besuchen wann sie will, egal ob sie zurück auf die Erde, oder ihre Familie ins Familienquartier auf Zürich-Orbital wollen.

Die Runner hinter sich zu lassen ist ihr schwerer gefallen. Selbstverständlich hatte die Grid Overwatch Division sie und Aiden genauestens gecheckt, ob auch wirklich alle Kontakte zu der Gruppe beendet wurden.

Alles was ihr geblieben ist, ist ein Bild von Venus, Tower, ihr, Broker und Ben am ersten Thanksgiving, welches nun an ihrem Bett steht und die kleine schön verzierte asiatische Schachtel mit Venus Haarnadel darin, die sie ihr einmal geschenkt hatte.

Die Hunde hatte sie auch auf der Erde zurücklassen müssen. Die beiden Mädels werden nun durch den Garten des schweizer Anwesens von ihren Eltern flitzen. Ihre Mutter muss zwar regelmäßig in die UCAS, aber fürs erste sind sie vor Brackhaven und EVO sicher.
Pompadour würde sein neues Leben bei Reginald und Leopold sicherlich genießen.

Sie checkt ihren Transaktionsverlauf. Das Geld, dass an Daisy überwiesen werden sollte, würde sich heute wenn in Boston Mittagszeit ist zu ihr auf den Weg machen.

Der verzögerte Tag-Nacht-Rythmus auf der Raumstation macht Elana noch zu schaffen. Man ahmt mit UV Strahlern, Hormonen in der Luft und anderen Unterstützern zwar die Zeit auf der Erde nach, aber es war dennoch anders.

Es klopft an der Tür ihres kleinen Zimmers und ihre Mitbewohnerin steckt den Kopf herein.
“An unserer Kabinentür steht ein hübscher, blonder Typ der will, dass du raus kommst. Wenn du es nicht machst, mache ich es.” sie grinst.
Elana steht auf, wirft einen schnellen Blick in einen Spiegel und huscht dann nach draußen.

Aiden umarmt sie lange zur Begrüßung und küsst ihre Stirn.

“Mein Mitbewohner ist super nett. Hat mich schon rumgeführt und gezeigt was es alles so gibt. Super cool hier oder? So langsam… Ja so langsam mache ich mir nicht mehr nur in die Hose” Er grinst. “Und alle finden es mega cool, dass ich Technomancer bin! Es gibt hier sogar ein eigenes Technomancer Netzwerk. Viele sind es nicht, aber sie sind nett und freuen sich, dass ich da bin und finden unseren Forschungszweig super spannend! Außerdem muss ich für diesen vorgezogenen HighSchool Abschluss suuuuper viel lernen. Oh Gott ich rede viel zu viel. Komm ich zeig dir was!”

Aiden greift ihre Hand und spaziert mit ihr durch die noch sehr verwirrende Raumstation. Auch wenn der Bereich in den die beiden rein dürfen, eher klein ist im Vergleich zur gesamten Station, ist es eine Herausforderung sich zurechtzufinden.
Allein ihr Bereich ist wie ein kleiner, kondensierter Sprawl.
Sie laufen vorbei an Schildern die Cafés und eine Mall ausweisen.

“Es gibt hier eine eigene Magnet-Schwebebahn.” Sunny schüttelt langsam den Kopf.
“Abgefahren oder!? Komm!” Aiden zieht sie eine Rolltreppe hoch. Sie müssen den Kopf vor einer vorbeischwebenden Lieferdrohne einziehen.

Er hält ihr von hinten die Hände vor die Augen. “Soll doch eine Überraschung sein.”
Er führt sie am oberen Ende der Rolltreppe nur ein paar Schritte weit.
Dann nimmt er die Hände von ihren Augen und sie sieht auf ein gigantisches Panorama-Fenster hinunter auf die Erde.

“Wunderschön oder?”
Sie nickt und versucht den Anblick zu verarbeiten.
“Du ehm… Ellie… ich… Ehm…”
Sie sieht ihn etwas verdattert an und er setzt neu an.

“Es gibt eine Weihnachtsfeier. Für alle neuen. Die nicht ihre Familien mit hier hoch bringen konnten. Unsere Familien kommen ja erst Silvester.” Sein Blick zieht zurück auf das große Panoramafenster. “Silvester hier oben muss abgefahren sein oder?”

“Absolut.” Haucht Elana. Immer noch überwältigt von dem Ausblick auf den Planeten. “Schade nur, du hattest so schöne Date Ideen für unseren ‘Balztanz’ Kram.”

“Darauf will ich hinaus! Es gibt hier einen Park, ein Kino… Es gibt hier alles! Wir… Wir machen das einfach trotzdem! Und zuerst gehen wir heute Abend auf diese Weihnachtsparty!”
Er zieht eine Weihnachtsmütze aus seiner Jackentasche und setzt sie ihr auf. Danach sich selbst eine weitere.
“Und…” Er beginnt wieder zu drucksen.
“Was denn Aiden?”
“Und man darf hier auch seine Schlafquartiere zusammen… Wir könnten irgendwann
Sunny tritt näher an ihn heran um ihn zu küssen.

Bei beiden poppt parallel eine Nachricht auf. Eine weitere Willkommensnachricht.

”Mr. Wagner, Ms. Percival, Willkommen bei GOD.”

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:scream: :flushed:
Ich werde die beiden so vermissen, aber wie guuuut :heart_eyes:

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Ja die beiden Blondies werden dann schon echt abgehen aber sie haben ein schönes „Ende“ bekommen.

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:pleading_face: :pleading_face:

Niiiice! Sehr sehr cooler Abschluss für die Zwei ! Dann kann Sunny ja wirklich irgendwann Joker jagen! :partying_face: Jetzt verlässt mich zwar mein Januar Shopping Buddy, aber das ist worth it! :green_heart:

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Sie kriegt Samstag noch einen in Char Abschied auf dem Jackpoint, da habe ich das Shopping schon aufgegriffen :smiley:

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Bin gespannt! :smiley:

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Ich wusste ja schon die ganze Zeit was ich vorhabe aber ich dachte mir dann immer nen Shoppingtrip planen passt sehr zu sunny :smiley:

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Tut es ! Und so hat niemand deine Pläne durchschaut! :joy: Perfektes Ablenkungsmanöver

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Das kam unerwartet. :smiley:

Und ja, du hast nicht zu viel versprochen, als du sagtest, du hättest ein schönes Ende für sie geplant. <3

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