Mittwoch, 9 Uhr, Towers Wohnung
Leicht verkatert wacht Tower in seinem Bett auf, Shots hatte er noch nie gut vertragen. Unter anderen Umständen hätte er den Hochprozentigen auch abgelehnt, aber das war gestern keine Alternative. Immerhin war es V’s Wunsch, den sie dem Team aus dem Grab heraus eröffnete.
Zumindest hatte er sich auf diese Weise schon mal von fast allen verabschiedet, die meisten waren auf der Trauerfeier und Holliday und Jazz hatte er bereits am Vormittag besucht.
Lex war eine der wenigen, die er nicht mehr gesehen hatte, aber das ist schließlich auch kein Schulausflug und der Ork hat das Gefühl, dass sie ihm früher oder später ja doch wieder über den Weg laufen würde. Von Thunder blieb nur die Zeitungsmeldung.
Nachdem Tower seine Klamotten gepackt hat schaut er noch mal durch die Wohnung. Er hat mittlerweile aufgehört zu zählen, wie viele Bleiben er schon hatte, seit er auf der Suche nach J ist. Vllt könnte das die letzte sein, ehe sie ihn wieder finden.
Mit diesem Gedanken schließt er die Tür und macht sich auf den Weg zu Harley, er hat schließlich noch einen weiten Weg vor sich.
Freitag, 15 Uhr, Boston
Nach 2 langen Tagen, an denen Tower fast ausschließlich auf dem Motorrad saß, kommt er endlich an. Bei diesen Temperaturen wahrlich kein Spaß, aber eine andere Möglichkeit blieb ihm nun mal nicht.
Ein letzter Blick auf den Jackpoint und er loggt sich aus. Die meisten tauchen sowieso gerade unter und loggen sich aus, eventuell wird der Jackpoint auch offline genommen, das hatte der Ork gar nicht mehr genau mitbekommen.
Irgendwie erinnert ihn das ganze ein wenig an New Orleans, als auch alle unter tauchten und die Suche nach J und Broker begann. Es ist gerade ein paar Monate her, da fand Holliday eine Spur und die kleine Sunny hatte ihm den Gefallen getan, den Jackpoint wieder online zu nehmen. Er denkt an die Elfe und ihre derzeitige Situation und hofft, dass es ihr und ihrer Familie gut geht, das letzte, was er von ihr hörte klang auch alles andere als rosig.
Tower schüttelt den Gedanken ab, um nicht in Sorgen und Erinnerungen zu versinken, dafür war auch später noch Zeit. “Broker und Shadex haben wir auch gefunden, es wird Zeit, den dritten wieder zu holen.” denkt sich Tower und betritt das “Al Coda”.
Drinnen fühlt sich Tower in der Zeit zurück versetzt, die Atmosphäre in der Bar ist unglaublich…alt gehalten. So muss es in den frühen 2000ern gewesen sein, vielleicht sogar früher. Er geht an die Bar, bestellt sich ein Bier und fragt nach der Veranstaltung des Motorradclubs. Der Barkeeper reicht ihm einen Krug und weist ihn in eine Richtung, zu der er sich aufmacht.
Der Ork betritt den Raum und als erstes fällt sein Blick auf einen kleinen Menschen, welcher ihn halb traurig, halb freudig ansieht. “Frodo!” entfährt es Tower. “Mit dir hab ich nun gar nicht gerechnet, was machst du denn hier?”. Frodo, welcher für die Jobs von Joker und Tower in den ADL verantwortlich war, antwortet: “Nun, als ich deine Nachricht mit den Plänen erhielt, was und wen du brauchst, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, vor Ort zu sein, wenn du unseren fröhlichen Freund befreist. Die Jungs, nach denen du verlangest sind auch vor Ort, beziehungsweise in der Unterkunft und kommen später her. Wann hast du eigentlich vor, den Plan umzusetzen?”
“Das ist eine Frage, die ich dir so nicht beantworten kann.” sagt Tower. “So schnell wie möglich, aber vorher will ich noch ein paar Informationen sammeln. Von Seattle aus kam ich nicht an so viele Informationen ran und außerdem müssen die Jungs auch fit sein. Was die Informationen angeht wird Tony bestimmt einiges noch besorgen können, er ist zumindest der beste Decker, dem ich in der ADL begegnet bin.” Der Ork überlegt, holt die Pläne und Informationen, die er bisher hat, aus seinem Rucksack und breitet sie auf dem Tisch aus, um mit dem Menschen seine bisherigen Erkenntnisse durchzugehen.
Nach einigen Stunden des Beratens und sind auch mittlerweile die beiden Begleiter von Frodo aufgetaucht: Tony, der Decker und Tricky, der Magier, welcher geübt darin ist, andere zu täuschen und zu manipulieren.
Tower schaut alle in der Runde nacheinander an und sagt:
“Das ist der bisherige Stand, ihr seht also: es gibt noch viel zu tun…”