Abschied von Kuba - Leyla

Nach dem Finalen Kampf

Leyla schließt die Tür auf zu ihrem kleinen Apartment in San Miguel del Padron , als ihr der Duft von frisch gemachtem Soykaf entgegenkommt. Aus der Küche kommt Tessa, mit einen besorgten Blick in ihren Gesicht. “Du siehst ja fürchterlich aus.” sagt Tessa leicht geschockt.
“Danke, dir auch einen guten Morgen.” erwidert Leyla mit einem schiefen Grinsen. Leyla kann es ihr nicht verübeln. Ares hat zwar gute Arbeit geleistet, was die Versorgung der Wunden angeht, aber trotzdem sieht sie noch sehr demoliert aus. Zudem schmerzt gefühlt jede Bewegung.
Das hindert sie aber nicht daran Tessa fest in den Arm zu nehmen. “Ich bin froh, dass du es geschafft hast.” sagt Tessa und löst sich langsam aus der Umarmung.
“Bin ich auch. Es sah teilweise echt Übel aus. Ohne das Team und die Opfer die gebracht wurden, stände ich jetzt nicht hier.” sagt Leyla mit Ehrfurcht in ihrer Stimme.
Nach einem kurzen Moment des Schweigens sagt Tessa: “Ich hab übrigens Frühstück für uns besorgt. Nachdem, was du mir geschrieben hast, dachte ich, es wäre doch genau das Richtige: Essen und den Tag faul auf der Couch liegen. Und wenn ich dich so sehe hast du das auch dringend nötig.” fügt sie noch mit einem frechen Grinsen hinzu.
Leyla boxt ihr leicht auf den Arm: “Ey, kämpf du doch das nächste Mal, dann sehen wir mal wie du am Ende aussieht. Da sitzt du bestimmt jammernd in der Ecke." erwidert sie feixend.
„Komm lass und essen gehen, sonst wird der Soykaf noch kalt.“ sagt Tessa.
Zusammen gehen sie in der Küche und genießen das gut bestückte Essen, während durch das Fenster die Sonne wieder hinein strahlt.


Einige Tage später

Auf dem Sofa liegend sucht Leyla nach Wohnungen in Boston. Jetzt wo das Ganze vorbei ist und die Sonne wieder über Kuba scheint, möchte sie das Angebot von Sunny annehmen nach Boston zu gehen und sich wegen ihrer KFS Erkrankung untersuchen lassen.
Die Krankheit macht ihr immer noch zu schaffen. Daran werde ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen denkt Leyla sich. Zu wissen, dass der Körper von jemand anderem besetzt wird ist ein unangenehmes Gefühl.
Aber es nützt alles nichts seufzt Leyla innerlich. Wenn sie gar nichts unternimmt wird es auch nicht besser, eher schlechter.
Sie hat nur wenig Hoffnung, dass bald eine Heilung gefunden wird. Es ist für Leyla nur verständlich, die Forschung ist noch am Anfang. Doch sie kann durch ihre Teilnahme wenigstens einen Teil dazu beitragen die Forschung voran zu bringen. Zumindest glaubt sie das.
Leyla kann sich selbst noch daran erinnern, wie kompliziert ihre damalige Forschung war.

Nach ihrem Studium hatte Leyla einen Job in einem Labor bei Ares angefangen. Von da an hat sie sich mit Fleiß und vielen Überstunden langsam die Karriereleiter hochgearbeitet. Einige Jahre später hatte sie ihr eigenes Forschungsprojekt bekommen: Sie sollte ein tödliches Toxin entwickeln, was Ares als neue Waffe benutzen wollten.
Sie fing begeistert an sich ihrer Aufgabe zu widmen. Ein eigenes Projekt war genau das was sie angestrebt hatte. Zwei Jahre des Forschens vergingen, bis sie bereit war, ihr Toxin an den ersten Metas zu testen. Sie hätte geschockt sein müssen, immerhin war sie Schuld an den Tod der Personen. Das war sie aber nicht. Für sie waren es nur Versuchsobjekte, die sie ihrem Ziel der Vollendung näher brachten.
Bis dahin lief die Forschung sehr gut, sie kam mit ihrem Team gut voran. Doch eines Tages wurde ihr Labor von einen Runner Team infiltriert und ihre Daten gestohlen. Das Labor wurde dabei fast vollständig zerstört. Damit hat Ares das Projekt für beendet erklärt und sie in einen kleineren Labor eingesetzt. Ihr Traum war damit geplatzt.
In ihren neuen Job wurde sie nicht glücklich. Es war ihr zu eintönig, zu einfach. Die Herausforderung und die Möglichkeit selbständig an etwas zu arbeiten fehlte. Das hat sie veranlasst. den Job zu kündigen.
Doch ohne ihren Job, blieb ihr nur noch das öde Leben zuhause, mit ihren Mann und den ganzen High Society Veranstaltungen.
Deswegen fing sie an selbst an eigenen Giften zu experimentieren. Das Ganze kostete jedoch sehr viel. Das fehlende Geld auf dem Konto würde ihren Ehemann irgendwann auffallen und der elende Gutmensch würde das bestimmt nicht gutheißen.
Also begann sie, eher widerwillig sich Jobs in den Schatten zu suchen. Das wäre genügend Geld um weiter zu forschen und sie kann ihre Toxine gleich ausprobieren.
Mit der Zeit fing sie an Gefallen an den Runs zu finden. Dort hat sie die Abwechslung und Freiheit, die sich gewünscht hatte.

Und wenn sie heute an ihr früheres Leben zurück denkt, könnte sie sich nicht vorstellen jemals dorthin zurück zu kehren.


Ein paar Tage vor der Abreise

Am Strand von Habana del Este sitzen Leyla und Tessa zusammen auf einer Bank mit Blick auf das Meer. In den nächsten Tagen geht es für sie nach Boston und ihr ist etwas mulmig zu mute. Eigentlich ist sie froh, Tessa in ihrer Nähe zu haben, aber sie kann und will nicht länger auf Kuba bleiben.
“Ich muss dir noch was erzählen” beginnt Leyla zögerlich.
“Du klingst besorgt, was ist los? Ist was schlimmes passiert?” fragt Tessa.
“Nein. Es ist nur so, ich werde Kuba wieder verlassen. In Boston gibt es eine Klinik, welche an KFS forscht. Ich habe mich bereit erklärt, dass sie mich dort untersuchen können.” sagt Leyla und schaut Tessa in die Augen. Nervös versucht sie ihre Reaktion zu erkennen.
“Oh. Ich mein gut, dass jemand daran forscht, aber schade, dass du so schnell wieder gehst.”, sagt Tessa mit einem leicht traurigen Blick, “Ich dachte du bleibst länger hier.”
“Ich dachte auch ich bleibe länger als ein paar Monate und es ist auch eigentlich ganz schön hier. Vor allem das Wetter, wenn ich dagegen an das in Seattle denke. Und natürlich, dass wir uns wieder öfter sehen konnten", lächelt Leyla, “Aber ich fühle mich nicht Zuhause hier. Selbst nach Monaten fühlte es sich mehr wie ein langer Urlaub an, trotz der Jobs die ich hatte. Ich fühle mich auf dem Festland wohler.”
“Das ist schade, aber ich will dich nicht davon abhalten. Wir werden doch weiterhin regelmäßig Chatten und Telefonieren oder? Und ich komme dich auch besuchen. Du brauchst doch bestimmt jemanden, der dir beim Wohnung einrichten hilft. Hast du schon eine Wohnung gefunden?” fragt Tessa energisch.
“Natürlich werden wir weiter in Kontakt bleiben. Und ja ich hab eine gefunden” erwidert Leyla und holt ihr Komlink aus der Tasche und zeigt ihr die Bilder einer schicken 3-Zimmer Wohnung
“Sieht schön aus.” sagt Tessa. Nach kurzen Schweigen ergreift sie wieder das Wort: “Ich werde dich vermissen. Es war schön wieder jemand Vertrautes um sich zu haben.”
“Geht mir genauso.” Leyla schaut sie mit einem Lächeln an.
“Ich hoffe sehr, dass sie dir in Boston helfen können.”
“Das hoffe ich auch.” sagt Leyla nachdenklich.

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Sehr schöne Fiction! Ich mag es immer sehr gerne wenn die von der Vergangenheit der Charaktere handeln weil man dann sieht wieso die zu dem geworden sind was sie jetzt sind.
Gibt sehr viel schönen Einblick in sie :slight_smile:

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Danke :smiling_face_with_three_hearts:

Ich hab ja auch noch so gut wie nichts von ihrer Vergangenheit erzählt, da fand ich das auch mal an der Zeit ^^

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Sehr cool Alisa! Endlich lernen wir mal mehr über Leyla :smirk: :blush:

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